Mekongfahrt durch Laos und Kambodscha 2011
Phnom Penh - Kambodschas heiszes Herz
Nach einem letzten Verwoehnprogramm (Pedikuere, Augenbrauen, Brusthaare und jaaa... Massage) ging es dann am 13.04 - also puenktlich zum Kambodschanischen Neujahr - um 14:30 von Sihanoukville nach Phnom Penh. Unser Bus hatte nicht nur eine (saubere!!!) Bord-Toilette, Bord-Service (Wasserflasche und heisze Apfel-Blaetterteigtasche) sondern auch Bord-Entertainment! Eine ca 1,50m grosze Kambodschanerin hielt in tradtionellem Stile gekleidet Reden ueber das Busunternehmen, das Ziel unserer Reise und allgemeine Informationen zu Phnom Penh ab. Wenn man etwas verstanden haette (und ja, es gab auch einen Englischen Teil der Ansprachen), waere es sicherlich seeehr informativ gewesen! Sonst gestalteten sich die 5 1/2 Stunden Busfahrt sehr ruhig, wenn auch etwas beengt.
In Phnom Penh angekommen, spie uns der Bus wie durch Zufall beim Guest House unserer Wahl aus. Leider war es (Neujahr sei dank...) bereits voll. Wir fanden mit Hilfe eines selbstlos und edel herbeigeeilten TUKTUK-Fahrers jedoch schnell eine geeignete Bleibe. Noch schnell gegessen im Straszenrestaurant mit bruellenden Lautsprechern und dann ging's ab in die Falle. Die Klimaanlage tropfte, aus dem Boden unseres Badezimmers quoll weiszer Schaum undefinierten Ursprungs - wir schliefen tief und sanft.
Am naechsten Morgen war schnell klar, dasz das Neujahr einige Auswirkungen auf unseren Aufenthalt hier in Phnom Penh haben wird: So ist der Koenigspalast geschlossen (samt beruehmter Silberpagode) und auch die Maerkte sind mehr oder weniger zu. Sniff!
Wir beschlossen also gleich am ersten Tag das Pflichtprogramm eines jeden Phnom Penh-Besuchs zu absolvieren: Killing Fields und Tuol Sleng - das Foltergefaengnis. Und es war genauso hart, wenn nicht noch haerter, als wir erwartet hatten. Wir fuhren mit dem TUKTUK zuerst zu dem 14km suedwestlich des Stadtszentrums gelegenen Killing Field - das wohl beruehmteste, jedoch nur eines von hunderten. Die Fahrt dorthin zeigte uns schon das kontrastreiche Stadtbild von Phnom Penh. Wirkliche Elendsviertel (bewohnte Muellhalden und Reisfelder neben Klaeranlagen), brutalster Verkehr, aber auch schoene Bauten und lachende, zufriedene Menschen. War beeindruckend!
Das 1988 zu einer Gedenkstaette umgewidmete Killing Field fuhr uns wirklich durch Mark und Bein. In der Bluetezeit der Roten Khmer von 1975 bis zu ihrem Ende 1979 wurden alleine hier 16.000 Menschen (hauptsaechlich Gefangene aus dem Foltergefaengnis Tuol Sleng - Intellektuelle, Auslaender, Systemkritiker aber in Wirklichkeit einfach JEDER ob Mann, Frau oder Kind) brutalst hingerichtet (Insgesamt fielen dem Regime 1,7 Mio. Menschen zum Opfer). Mehrere hundert Menschen taeglich vielen einer ausgekluegelten und gut dokumentierten Vernichtungsmaschinerie zum Opfer.
Die Stimmung die dort herrscht ist bedrueckend. Ein riesiges Arreal mit zum Teil noch nicht ausgehobenen Massengraebern, einem Mahnmahl und ein Museum erwarten den Besucher.
Danach wurde es erst richtig hart. Es ging zur ehemaligen Oberschule Tuol Sleng, die von den Roten Khmer nach dem Einmarsch in Phnom Penh und der Evakuierung der gesamten Stadt zu einem Foltergefaengnis mit brutalsten Auszmaszen umfunktioniert wurde. Was hier ausgestellt ist, die Stimmung, die Fotos (es ist wirklich alles perfekt dokumentiert - ihren Vorbildern wurde 1945 in Nuernberg der Prozess gemacht) zeigen die tiefsten Abgruende der menschlichen Seele auf. Wozu Menschen faehig sein koennen, konnten wir uns beide bis dahin nicht vorstellen. Von den 16.000 dort in 4 Jahren inhaftierten Menschen ueberlebten 14.
Wir waren am fruehen Nachmittag fertig, und muszten das Gesehene erstmals verdauen. Wir beschlossen, dasz wir fuer die restliche Zeit einen eigenen fahrenden Untersatz benoetigen. Und schon gehoerte sie uns - Honda 100cm, schwarz, 7 Dollar. Damit fuhren wir abends noch durch die stickige Hitze (und den brutalen Verkehr), goennten uns eine tradtionelle Khmer Massage (laut dem Sueszen die bisher beste der Reise!) und schliefen eher schlecht als recht.
Heute Koenigspalast und Silberpagode? Schnecken! Neujahr! Bloehooeed! Also auf aufs Mofale und quer durch die Stadt. Ein toller Tag auf vielen Maerkten (jeder geoeffnete Stand wurde besucht - es waren ja derer nicht zu viele...) und GESHOOOOPPPT (und jahaa... auch schon ein paar "Mitbringsi"). Ein toller Tag mit tollem Essen, hunderten Eindruecken und zu guter Letzt noch eine Khmer Massage.
Morgen nachmittags gehts dann nach BKK, wo wir das shoppen fuer zwei Tage weiter fortfuehren werden. Jaaa... das wars dann wohl schon fast! Wahrscheinlich der letzte Bericht, denn am 19. frueh des Morgens sind wir wieder in good, old Europe! Bis gaaanz, gaaanz bald, eure suppen- und currygetraenkten, massierten, gebrauenten und entschleunigten Harings!
Und auch in Phnom Penh bleiben wir unserer Reiseregel treu - Abgestiegen wird nur in einem renommierten Hause!
...und jede Nacht gabs aus Entertainmentzwecken auch noch eine eigens fuer uns vollfuehte SCHAUMPARTY
Die teilweise ausgehobenen Massengraeber - ueberall am Boden kommen durch Regenfaelle immer noch Knochen und Kleidungsfetzen zu Tage - wirklich HEAVY
Reisen in Kambodscha - immer wieder skuril! Papi faehrt wohl ohne die Kalaschnikov nicht so gerne aus.
Und jetzt wurde es richtig hart. Vor dem Tuol Sleng Voelkermord-Museum (Der Folterkammer der Khmer Rouge)
es war frueher eine Oberschule - hier der Trakt A wo die Folterkammern und teilweise Zellen eingerichtet waren
......an den Auszenwaenden wurde alles mit Stacheldraht versehen um die Gepeinigten vom Suicid abzuhalten
Kontrastprogramm pur dann im guesthouse - dort stieg grad die Neujahrsparty und sie aescherten uns ein.........trotzdem kam bei uns wohl nur kurz fuer dieses Foto Laune auf!
trotzdem wird in Phnom Penh eigentlich an jeder Ecke Markt gehalten und wir stoeberten uns duch die Straszenmaerkte. Hier wurde Madames feinstes Naeschen auf eine unueberwindbare Probe gestellt - Leeeeeeeeeute des hat gstunken dort!
Wir shoppten gleich mal 1 kg Snake-fruits die Madame noch nicht kannte - Was soll man sagen............sie war danach genau 1 KG schwerer
also muszte der Suesze sich was anderes suchen - nur waaaas? - Gegrillte Stierhoden vielleicht?......
Wat war das noch mal fuer ein Tempel? Wat mal kurz - ich schau mal nach........ach Wat - ist doch egalt - Wat bleibt Wat
und da die Eier nicht so ausgiebig waren bestellt sich der Suesze beim Wirten um die Ecke noch schnell was vom Grill - sein Khmer ist allerdings etwas rostig sodass die Portion doch etwas groeszer ausfiel!
Verdammt - haette ich gewusst dasz die Starfigaros zu Neujahr in der Stadt weilen haette ich den rosa Traum in Pakse ausgelassen.........Madame sah das irgendwie anders.....
Warum soll ich mich fuer einen koestlichen Fruechteshake entscheiden? Ich nehm sssssssseeeeeeeee aaaaaaaaaaalle..............Saftige Gruesze und bis bald eure Harings
Aufbruch: | 24.03.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.04.2011 |
Kambodscha