Ein viertel Jahr nach Nepal!!!
Everest Region (Khumbu): Von Kathmandu nach Chhukhung
28.03.11 Kathmandu - Lukla (1. Versuch)
Um 6:30 war die Nacht vorbei, dann schnell duschen (das Wasser war wie immer eiskalt) , dann Rucksack packen, Hotel bezahlen und mit dem Taxi zum Flughafen.
Dort traf ich mich mit Domi Lama und meinem Climbing-Guide Kipa der mich ab heute bis zum Island-Peak begleiten sollte.
Am Flughafen war schon einiges los.
All diese Menschen wollten nach Lukla dem Start des "Everest Treks"!!
Unser Flug sollte um 9:30 starten, aber alle Flüge wurden wegen schlechter Sicht verschoben, und so war für alle warten angesagt!!
...die Wartehalle wurde immer voller und voller!!
Schließlich wurde die Flüge nach Lukla komplett abgesagt und alle Menschen incl. Materialkisten mussten morgen wieder kommen!!
Ich fuhr mit Kipa nach Boudanath, nahm mir dort ein Zimmer für 600R (6€).
Abens lud mich Kipa zum Abendessen ein, es gab Chicken-Curry mit Reis.
Das Restaurant gehörte Kipas Schwester.
Der Raum in dem das Restaurant war hatte ca. 8x4m. In der Mitte war eine Trennwand aus Holz. In dem vorderen Teil des Raumes war das Restaurant, der hintere Teil war der Wohn- Schlafraum der Familie. Draußen gabs noch eine Toilette/Dusche, das wars...!!!
Zum "Zeitvertreib" gabs Chang, ein Nepali-Bier.
(Vergorene Körner mit heißen Wasser aufgegossen)
Kipa meinte es wäre nicht viel Alkohol drin!!!
Puhhh, ich war da anderer Meinung!!
(...mein Becher wurde zweimal aufgegossen!!!)
29.03.11 Kathmandu - Lukla (2. Versuch)
Wieder um 6:30 aufstehen, wieder eiskalt duschen und Rucksack packen.
Ich traf mich mit Kipa vorm Hotel und wir fuhren mit dem Taxi zum Flughafen.
Und dieses mal war das Wetter in Ordnung und der Flug nach Lukla konnte stattfinden!!
Ich suchte mir den Platz dierekt hinter dem Cockpit auf der linken Seite!!
...von dort soll man einen guten Blick in die Berge haben!!
Uaaaah, die Landebahn in Lukla...
(Am Ende der Landebahn sieht man die Betonwand, einige Flugzeuge sollen dort schon zerschellt sein!!
Vor dem Start gabs noch eine Knoblauchsuppe und dann giengs los...
Lukla liegt auf 2840m. Phakding, unser heutiges Etappenziel liegt auf 2610m. Wir mussten also erst mal "absteigen".
Kein Graffiti!!!
Die Felsen sind mit dem Mantra "om mani padme hum" beschrieben!!
"Oh Du Juwel in der Lotusblüte"
Die erste Tagesetappe war kurz, wir waren schon um 14:00 in Phakding.
So blieb noch Zeit für eine kleine Fototour!!
Auch ein Internetbesuch war hier möglich, kostet aber 6€/h!
Gopkoyk sind Rindviecher die aussehen wie Yaks, sind aber etwas kleiner und mit etwas weniger Haaren!
Kipa sagt für Yaks ist es hier noch viel zu "heiß"
Yaks gibt es erst oberhalb von Namche Basar. (also über 3440m)
Die Träger im Khumbu haben ein T-förmiges Holz dabei, beim laufen benutzen sie es als Stock, wenn sie stehenbleiben stellen sie es unter den Korb und können sich so ausruhen!! Genial!!
Kipa meint das gibt es nur im Khumbu!
(Tatsächlich hatte ich sowas im Annapurnagebiet nicht gesehen)
30.03.11 Phakding (2610m) - Namche Bazar (3440m)
Ich hatte früh +6°C im Zimmer!!
Tagsüber wurde es sonnig bei so +17°C
Nach einem leckerem Frühstück starteten wir zu unserer heutigen Tagesetappe
Kipa meint:
Esel tragen so 50 - 60kg
Gopkoyk und Yaks tragen bis 100 kg
Ein Träger kann bis zu 130 kg tragen!!
31.03.11 Namche Bazar (3440m) (Tag für Aklimatisation)
In Namche wird üblicherweise ein Ruhetag zur Aklimatisation eingelegt.
Auch wir taten dies und unternahmen nur eine Tageswanderung mit kleinem Rucksack nach Khumjung. In einem Kloster dort soll es einen "echten" Yeti-Skalp zu sehen geben!!
...bin ja mal gespannt!!
Mittags machten wir Rast im Hotel "Everest View".
Dieser "View" blieb uns jedoch bis auf einen kurzen Moment verwehrt,
denn es war stark bewölkt!!
Nach unserer Mittagspause stiegen wir ab nach Khumjung um das Kloster zu besuchen.
Um den Yeti-Skalp zu besichtigen musste man eine kleine Spende für das Kloster machen!!
Nach der Spendenaktion, lüftete der Lama des Klosters für uns den Seidenen Schal mit dem der Skalp verdekt war und wir durften ihn bewundern!!
Wie gesagt, es handelt sich hier um einen "echten" Yeti-Skalp.
Ursprünglich gab es noch einen zweiten Yeti-Skalp in Nepal, bei einer Untersuchung stellte man jedoch starke Ähnlichkeit mit einem Ziegenfell fest!
...ob dieser hier jemals untersucht wurde weiß ich nicht!!
In Khumjung hat Edmund Hillary (Erstbesteiger des Everest im Mai 1953) eine Schule, die Hillary Scool eröffnet.
Ihm wurde dafür ein Denkmal erbaut!!
Den Rest des Tages hatte jeder von uns beiden zur freien Verfügung.
Kipa besuchte ein paar Freunde, und ich schlenderte durch die Einkaufsgassen von Namche Bazar.
Hier gibt es alles, von der Daunenjacke bis zum Bergstiefel von der Trinkflasche bis zum Karabiner.
Echt oder gefälscht, je nach Geldbeutel!!
01.04.2011 Namche Bazar (3440m) - Tengboche (3860m)
Morgens hatte ich +10°C im Zimmer, tagsüber wurden es dann +15°C.
Das Wetter war herrlich, wir hatten Blick auf Everest und Lotse, und ich konnte tolle Fotos machen.
Im laufe des Vormittags zogen jedoch Wolken auf und es war den Rest des Tages bedeckt!
Bis zum Mittagessen in Tesing führte der Weg höhengleich dem Tal entlang, danach mussten wir steile 600m überwinden bis nach Tengboche. Puhhh...
Übrigens:
Häufig liest man hier es giebt "Yak-Cheese" zu kaufen.
Kipa erklärte mir dass Yak der Stier ist Nak sozusagen die Kuh!!
Richtig müsste es also heißen Nak-Cheese da die Milch ja von der Kuh kommt!!
Da aber die meisten Touris das Tier nur unter Yak kennen wird es wahrscheinlich auch immer Yak-Cheese bleiben!!
Um 15:00 hörten wir Trompeten aus dem Kloster.
Die Mönche riefen zum Gebet. Auch Touristen dürfen diesen Ritual beiwohnen.
Nach dem Abendgebet spielten die Mönche Fußball, auch Touristen durften mitspielen.
Das Fußballfeld war buckelig, schräg abfallend, die Tore aus Holzlatten, und der Ball war ein schlecht aufgepumpter Lederfetzten!!
Dennoch hatte ich den Eindruck dass die Mönche trotz der Umstände mehr Spaß beim Spiel hatten als die Spieler bei uns die auf perfekten Rasen mit Toren aus Aluminium und Netz auf einem mit weißen Linien abgegrenzten Spielfeld und einem Ball spielen, der vorher unzälige ballistische Tests durchlaufen hat!!
02.04.2011 Tengboche (3860m) - Dingboche (4410m)
Morgens +3° im Zimmer, tagsüber +12°C
Früh morgens habe ich noch vor unserer Tagesetappe das Morgengebet der Mönche besucht.
Ich war der einzige Tourist dort und bekam von den Mönschen Tee zu trinken!!
Nach meinem Klosterbesuch brachen wir auf zu unserer nächsten Tagesetappe nach Dingboche
Kipa zeigte mir Steinböcke am Wegesrand.
Er sagte die haben sehr gutes Fleisch.
Ich meinte er sei Buddhist, er dürfe doch kein Fleisch essen.
Er korrigierte mich jedoch und meinte, Buddhisten dürfen nur kein Tier töten, das Essen von Fleisch ist jedoch erlaubt!!
Wenn also ein Tier z.B. abstürzt darf er es essen!
Abends hatte ich noch meine Wäsche gewaschen.
Danach noch geduscht (es gab nur kalte Dusche). Brrr..
Nach dieser "Erfrischung" musste ich mich eine halbe Stunde im Schlafsack aufhalten um wieder einigermaßen warm zu werden!!
03.04.2011 Dingboche (4410m) - Chhukhung (4730m)
Morgens +3°C im Zimmer, tagsüber +10°C dazu noch kräftiger Wind
Früh morgens stehe ich draußen am Waschbecken und putze mir die Zähne. Ich war alleine und in Gedanken versunken...
Plötzlich höre ich ein Geräusch nahe hinter, ich drehe mich um und erschrecke fürchterlich, ein riesen Yack steht 2m hinter mir und glotzt mich an!!
Yaks sind sehr zahme Tiere und friedlich, aber trotzdem so früh am Morgen eines dierekt hinter mir zu haben...
So ganz ohne fremde Hilfe...
Aber das Tier stand da nicht ohne Grund...
Die Lodgebetreiber geben dem Tier morgens Küchenabfälle vom Vortag zum fressen!!
Schon bald nach dem Aufbruch zu unserer heutigen Tagesetappe konnten wir zum ersten mal unser eigentliches Ziel und für mich den Höhepunkt der Reise sehen, den Island_Peak.
Diesen galt es zu besteigen.
Wir hatten eine kurze Tagesetappe.
Schon um 10:00 hatten wir Chhukhung erreicht
Nach dem Mittagessen (Kartoffeln mit Tunfisch und Ei) besteigen wir noch den Chhukhung Ri den "Hausberg" von Chhukhung mit 5550m.
Von der Lodge bis zum Gipfel sind es 820 Höhenmeter.
Der Weg beginnt steil und das scheint sich auch nicht zu ändern, die Kartoffeln liegen mir wie ein Stein im Magen und der Wind pfeift fürchterlich!!
Ich fühle mich nicht sehr Wohl!!
Doch wir hatten unser Ziel noch nicht erreicht, wir mussten noch über einen steilen Grat in leichtem Klettergelände bis zum Gipfel hoch...
Es war echt richtig anstrengend.
Auf 5500m hat es nur noch 50% des Luftdrucks gegenüber dem Meeresspiegel.
Selbst in dieser Höhe (über 5000m) wachsen noch Pflanzen!!!
Sie sind zwar nicht mehr besonders groß aber trotzdem...
Als wir wieder an unserer Lodge ankamen war ich total erledigt.
Ich hatte Kopfschmerzen, die Augen tränten vom starken Wind und ich war überall verspannt!!
Nach dem Abendessen legte ich mich totmüde in meinen Schlafsack.
04.04.2011 noch ein Tag in Chhukhung
Ich hatte 0°C im Zimmer. Morgens lag Schnee und es war bewölkt und windstill bei -2°C.
Eigentlich sollten wir heute zum Basecamp des Island Peak aufbrechen. Kipa hatte jedoch einen Freund der eine Expidition zum Island Peak leitete. Dieser bot uns die Möglichkeit im Basecamp kostenlos zu übernachten, ferner gab es dann für uns warme Küche und ein Mannschaftszelt.
(Ursprünglich war geplant die ganze Ausrüstung zu leihen und im Basecamp selbst ein Zelt aufzubauen und selbst zu kochen. Natürlich hätten wir dann auch alles selbst tragen müssen!!)
Kipas Freund kam allerdings erst heute in Chhukhung an und brach erst morgen zum Basecamp auf.
Wir mussten also einen Tag warten um den Comfort eines echten Basecamps kostenlos nutzen zu können!!
Ich hatte somit zwar einen Tag verloren, aber da ich keinen Zeitdruck hatte war mir das ganze auch recht.
Morgen sollte es also losgehen, zu meinem ersten 6.000er!!
Aufbruch: | 14.02.2011 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 08.05.2011 |