Ein viertel Jahr nach Nepal!!!
Annapurnar Runde: Tatopani - ABC - Pokhara
04.03.11 Tatopani - Ghorepani
Nach meinem Ruhetag habe mir gleich eine 8-Stunden Tour mit 1670 Höhenmetern vorgenommen.
Zuerst giengs dem Kali Gandaki entlang bergab bis nach Gharkholagaon.
Mal ein Foto für alle Brückenbauer!
Klothoide auf der Brücke? ...oder Bautoleranz??
(Brücke über den Kali Gandaki bei Gharkholagaon)
In Gharkholagaon gibt es ein kleines Kloster dierekt neben dem Fluss. Ein Mönch reinigte dort gerade das Klostergelände.
An der Pforte neben dem kleinen Eisentor stand "Welcome" also trat ich ein.
Der kleine Mönch begrüßte mich herzlich und erklärte mir alles.
Das Kloster besteht aus zwei Tempeln.
Im größeren Tempel betete er für mich, segnete mich und machte mir einen roten Punkt auf die Stirn!
Anschließend fragte er mich ob ich etwas "money" für Shiwa, seinem Hindugott übrig habe. Ich gab Ihm 100R. Daraufhin segnete er mich noch mal.
Auf die Frage warum er zwei Tempel habe antwotete er:
Der große Tempel ist für Oberkörper und Kopf (also das Geistliche).
Der kleine Tempel sei für Lingam. Er grinste und deutete zwischen seine Beine!! Ich begriff noch nicht, also fasste er mir zwischen die Beine und meinte "that is Lingam"!!!
...das war deutlich!!
Ich hätte mich noch gerne länger mit dem Mönch unterhalten, aber es kamen Einheimische mit Opfergaben und so hatte der Mönch leider keine Zeit mehr für mich.
Es waren zwei Brüder deren Eltern vor einem Jahr gesorben waren. Nach einem Jahr findet dann eine Zeremonie mit Opfergaben statt. (Milch in einer Plastikflasche, Getreide, Blumen...)
Der Mönch las unendlich aus einem Gebetsbuch und wies die Brüder an was sie zu tun hatten.
...Getreide über die linke Schulter werfen, danach eine tiefe Verbeugung vor den Opfergaben, Getreide über die rechte Schulter werfen usw.
Nachdem ich die Zeremonie eine Weile verfolgt hatte verabschiedete ich mich still und gieng.
Ab dem Kloster giengs bergauf, und zwar nur bergauf!!
Oft waren über weite Wegstrecken Treppen angelegt.
Das geht ganz schön in die Beine!
Im unteren Bereich der Etappe waren die Flächen größtenteils landwirtschaftlich genutzt.
Zwischen den Bäumen flogen grüne Papageien herum. Ein Stück weiter oben sah ich dann zum ersten mal auf meiner Reise Affen.
Der obere Teil der Etappe war ausschließlich bewaldet. Es gab teilweise schon blühende Rododendron und dichte Eichenwälder. Die Stämme der Eichen waren mit dichten Moos bewachsen. Es war herrlich.
Hier gibts Brennesseln mit riesengrossen Stacheln.
(Auch die Einheimischen pflückten diese nur mit Handschuhen)
Aber jeder Weg hat ein Ende.
Und ich war an diesem Tag sehr froh dieses Ende erreicht zu haben!
05.03.2011 Ghorepani - Poonhill - Tadapani (2630m)
+5 Grad im Zimmer (Tagsüber wurden es dann sonnige 20 Grad)
Ich bin heute mit vielen anderen Touristen um 5:30 aufgestanden und mit Stirnlampe (wieder über Steintreppen) zum Poonhill (3193m) aufgestiegen um den Sonnenaufgang zu erleben.
Es war atemberaubend!!
Es ist eigentlich noch "low season", aber schon sehr viele Touristen hier, ich frage mich was hier los ist wenn "high season" ist.
Nach diesem Erlebnis gabs erst mal Frühstück.
Ich besorgte mir noch an einer "German Bakery" ein Stück Yakkäse mit einem Brot und Schokoladenkuchen für das Mittagessen und machte ich mich auf den Weg nach Tarapani.
Der Weg führte weiter durch dichten Wald. (Ich musste dauernd an den Film "Herr der Ringe" denken!
Mehrmals kam ich an Lichtungen an denen ich nochmal die Gelegenheit hatte die "grossen" Berge zu sehen.
Zum Mittagesen suchte ich mir einen schönen Platz an einem Fluss aus und packte meine mitgebrachten Sachen aus.
Meine Mittagessen auf das ich mich schon den ganzen Tag freute!!!
(Brot, Yakkäse, Schokoladenkuchen, Bisquit)
Die Rinde vom Yakkäse entfernte ich mit meinem nagelneuen Schweizer Taschenmesser.
Und das war noch richtig scharf!!!
Ich rutschte mit dem Messer ab und schnitt mir in den Daumen!!
...und der begann auch sofort richtig stark zu bluten!!
Ich kramte also mit einer Hand das Verbandszeug (das natürlich ganz unten im Rucksack war) aus meinem Rucksack und versuchte mich zu verbinden.
Zufällig kam ein netter Mann aus Oberammergau vorbei und meinte "Oh, du bluatst ja, kann ich dir helfen". So bekam ich ein ordentliches Pflaster auf meinen Daumen!!
(Den Oberammergauer traf ich am nächsten Tag noch einmal, er hat sich am selben Tag am Türschloss verletzt und hatte nun am gleichen Finger ein Pflaster!!!)
06.03.11 Tarapani (2630m) - Sinuwa (2360m)
Nach einem sehr angenehmen Frühstueck giengs dann am nächsten Tag weiter nach Sinuwa.
Blick Richtung Basecamp.
Mitte links ist der Weg zu sehen, doch zuerst Abstieg nach Chhomrong zum bis zum Fluss und dann auf der anderen Seite wieder hoch!!
Und dann giengs auf den anderen Seite des Flusses wieder hoch!
07.03.2011 Sinuwa (2360m) - Deurali (3230m)
Ab Sinuwa führt nur ein Weg zum Basecamp und zurück.
Da ich also zwangsläufig wieder hier vorbei musste habe ich mein 2. Paar Bergstiefel die ich seit Manang mit mir rumschleppe im Hotel zurükgelassen.
Allerdings mit gemischten Gefühl, den der Wirt hatte ganz leuchtende Augen als ich ihm die in die Hand drückte!!!
Die Wanderung führte zuerst wieder höhengleich durch dichten Urwald, dann stieg der Weg jedoch stark an und ich hatte am Ende des Tages 1070 Höhenmeter bewältigt!
In Deurali gab es mehrere Lodges. In den ersten Lodges war sehr viel los. So entschied ich mich für die Höchstgelegene Lodge. Dorthin muste ich noch etwa 15 Minuten aufsteigen. Als ich dort ankam war ich der einzige Gast.
Aber nochmal absteigen wollte ich auch nicht, so blieb ich.
Im "Bathroom"gabs dann auch kein fließendes Wasser, auf Anfrage bekam ich jedoch einen Eimer voll! ...natürlich kalt!!!
08.03.2011 Deurali (3230m) - Annapurna Base Camp (4130m)
Heute morgen hatte es noch +5 Grad in meinem Zimmer.
Beim Aufstieg zum Machhapuchchare Base Camp (MBC) war es schon am Morgen leicht bewölkt.
Unweit vom MBC. Dieser Weg ist eigentlich wegen Lawinengefahr gesperrt. Die einheimischen Träger benutzen ihn aber trotzdem!
Als ich im MBC ankam wurde es neblig und es begann zu schneien.
Ich gönnte ich mir eine Knoblauchsuppe!!
(Die Nepalis sind der Meinung dass Knoblauch gut ist gegen die Höhenkrankheit!!)
Mit der Knoblauchmedizin traute ich mir heute 900 Höhenmeter bis zum ABC aufzusteigen.
(Die Regel sagt über 3000m sollte man nicht mehr als 500 Höhenmeter pro Tag aufsteigen)
Im ABC herrschte dann schon Sturm!! Ab und zu gabs auch Blitz und Donner!!
In meiner Lodge war auch ein Chinesenpärchen. Die hatten am Vormittag noch Wäsche gewaschen und dann draussen klitschnass aufgehängt!!
Und dann kam der Schneesturm und die ganze Waesche ist steifgefroren!
Ein "heater" unter dem Tisch bescherte uns einige schöne Stunden während draussen das Unwetter tobte!
Die Wäsche der Chinesen wurde dabei auch ein wenig trocken...
Der Wirt der Lodge erzählte mir dass 2009 die letzte Expidition von hier aus zum Annapurna I (8081m) startete.
8 Bergsteiger aus Polen und Ungarn. Sie waren mit 300 Sherpas angerückt (Guides, Koch, etc.). Der ganze Haufen war dann 6 Monate vor Ort und nur 1 Frau hat den Gipfel erreicht!!
Er meinte er mag solche Expiditionen nicht. Er hat schon zu viele Bergsteiger mit gebrochenen Armen und Beinen,viele Kopfverletzungen und Lawinenopfer gesehen.
Der Annapurna I ist von der Südseite sehr schwierig zu besteigen.
Bis zum Gipfel werden 4 Camps errichtet!
09.03.2011 ABC - Sinuwa
Ich hatte 0 Grad im Zimmer der Sturm war vorbei.
Draussen war klare Sicht!
Ich bin um 6:00 raus zum Fotogrfieren!
Danach schnell Frühstück und Abstieg durch den frisch verschneiten Hang zum MBC!
Es war heute ein langer Weg, in Sinuwa war ich fix und fertig!
Meine Bergstiefel bekam ich übrigens hier wieder!
10.03.2011 Sinuwa - Tolka (1700m)
Gleich am Morgen Abstieg zum Fluss und auf der anderen Seite wieder üeber 1000 Treppenstufen hoch nach Chhomrong.
Und dann, mitten in der Pampa auf einer Wiese, wurde ein Büffel geschlachtet. Das nächste Dorf war bestimmt 2km entfernt!!
Das heißt das ganze Fleisch muss nachher ins Dorf getragen werden.
Ich hätte das Fleisch noch lebed ins Dorf laufen lassen und dann...
...ganz verstanden hab ich das nicht!!
Das Fleisch wurde in viele kleine Portionen aufgeteilt.
Und auf jeder der Portionen sassen viele, viele Fliegen!!
In New Bridge machte ich meine Mittagsrast. Es gab Momo und Coke.
Während des Essens kam ein Mann mit einer Hand voll frischem Fleisch und brachte es der Wirtin!!
...ich denke das Fleisch war von dem geschlachteten Büffel 2h von hier!!
11.03.2011 Tolka - Phedi (1130m) - Pokhara
Ich bin sehr früh aufgestanden um noch ein letztes mal ein paar Sonnenaufgangsbilder zu schiessen.
Danach ein leckeres Frühstück und auf giengs zur letzten Etappe.
Kurz vor Phedi hörte ich es dann zum ersten mal wieder!!!
...Tüüt, Tüüüüt!!
Die Strasse war nicht mehr weit!!!
Im Busbahnhof quatschte mich dann sofort wieder einer an der mir ein Taxi vermitteln wollte. Ich sagte ihm ich werde das nehmen was als erstes hier anhält, Bus oder Taxi das sei mir egal!!
Der arme versuchte nun jedes Taxi zu stoppen das vorbeikam um eine Provision einzusacken, aber die waren leider schon alle schon besetzt.
Und dann kam doch glatt zuerst ein Bus...
Vom Busbahnhof musste ich noch ein Stück mit dem Taxi nach Pokhara Seaside fahren, dort suchte ich mir ein Hotel!
Aufbruch: | 14.02.2011 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 08.05.2011 |