Ein viertel Jahr nach Nepal!!!

Reisezeit: Februar - Mai 2011  |  von Andreas Pfann

Annapurnar Runde: Von Kathmandu nach Manang

18.02.2011 Besi Sahar - Nadi Bazar

Wir hatten uns früh Morgens an einer Kreuzung getroffen und fuhren mit dem Taxi zum Busbahnhof (local bus), kauften uns dort ein Ticket und eine halbe Stunde später waren wir schon auf dem Weg nach Besi Sahar, dem Ausgangspunkt unserer Tour.

Ungewöhnlicher Verkehr Morgens um 7:00 an unserem Treffpunkt in Kathmandu

Ungewöhnlicher Verkehr Morgens um 7:00 an unserem Treffpunkt in Kathmandu

Die Busfahrt führte uns durch hügeliges, fruchtbares Ackerland. Entlang der Straße befanden sich viele kleine Straßenstände, Restaurants, Hotels aber auch kleine Handwerksbetriebe.

Mittags stoppte der Bus an einem Restaurant und wir wurden alle mit Dahl Bat versorgt!

Von Besi Sahar stiegen wir noch am selben Tag bis nach Nadi Bazar auf.

Dort nehmen wir uns eine Unterkunft...

Unsere erste Unterkunft in Nadi Bazar!   
...das fängt ja gut an!!!

Unsere erste Unterkunft in Nadi Bazar!
...das fängt ja gut an!!!

Links Toilette und rechts Dusche!

Links Toilette und rechts Dusche!

Aufbewahrung der Zahnbürten an einem Baumstamm (Alibert)
Ich habe meine aber nicht da reingesteckt!

Aufbewahrung der Zahnbürten an einem Baumstamm (Alibert)
Ich habe meine aber nicht da reingesteckt!

Zum Abendessen gab es Dahl Bat.

Kurz vor dem Schlafengehen rief mich die Frau des Hauses noch zu sich in die Küche. Sie hielt ein kleines Baby im Arm und meinte:

...die Mutter des Kindes sei verstorben und sie hat jetzt das Kind als Pflegekind aufgenommen. Da sie aber keine Milch hat muss sie diese jetzt kaufen. Sie bat mich ihr 1000R für die Milch zu geben.

Ich lehnte ab.

Am nächsten Tag war kein Kind mehr da, ich hörte aber eines im Nachbarhaus schreien...

19.02.2011 Nadi Bazar - Jagat

Es war ein herrlicher Weg.

Anfangs wurden wir von Marktfrauen begleitet.

Marktfrauen mit Gemüse

Marktfrauen mit Gemüse

In den unteren Regionen beginnen die Rodhodendronbäume zu blühen

In den unteren Regionen beginnen die Rodhodendronbäume zu blühen

Noch nicht alle Blüten sind aufgegeangen

Noch nicht alle Blüten sind aufgegeangen

Erste Blicke auf die "richtigen" Berge

Erste Blicke auf die "richtigen" Berge

Herrliche Landstriche...

Herrliche Landstriche...

Bauern mit ihren Kühen

Bauern mit ihren Kühen

Kinder wollten "sweets, money" oder einen "pen", dafür mussten sie natürlich Modellstehen!

Kinder wollten "sweets, money" oder einen "pen", dafür mussten sie natürlich Modellstehen!

Die Bettelei hier geht mir langsam auf den Nerv!

Ich denke die Kinder hier sagen wie bei uns als erstes "Mama".
Das 2. Wort das sie sprechen ist aber ganz bestimmt "money"!

Ich

Ich

Christian an einer der vielen Hängebrücken

Christian an einer der vielen Hängebrücken

Blick von unserem Hotel auf das Städtchen Jargat

Blick von unserem Hotel auf das Städtchen Jargat

20.02.2011 Jagat - Bagarchhap

Es war sonnig und hatte ca.20 Grad (Nachts 13 Grad)

Entlang des Weges Marijuanapflanzen

Entlang des Weges Marijuanapflanzen

Auf der anderen Seite des Flusses wird eine Strasse gebaut, sie soll bis Manang gehen...

Auf der anderen Seite des Flusses wird eine Strasse gebaut, sie soll bis Manang gehen...

Eselkaravanen begleiteten uns!!!

Eselkaravanen begleiteten uns!!!

Ich war erstaunt über die Trittsicherheit dieser Tiere...

Ich war erstaunt über die Trittsicherheit dieser Tiere...

Es gibt aber auch unvorsichtige Esel...

Es gibt aber auch unvorsichtige Esel...

Unsere Unterkunft in Bargarchhap

Unsere Unterkunft in Bargarchhap

21.02.2011 Bagarchhab - Chame

Morgens regnete es in Strömen, weiter oben liegt Schnee.

Sofort entfacht beim Frühstück wieder die Diskussion ob der Pass begehbar ist oder nicht.

Normalrtweise ist der Winter in Nepal sehr Niederschlagsarm so dass der Pass bis auf wenige Ausnahmen immer begangen werden kann.
Die Einheimischen sagen jedoch heuer kam der gesamte Niederschlag der normalerweise im Winter fällt innerhalb weniger Tage. Und zwar genau in meiner Ankunftszeit. (Ich berichtete von Regen in Kathmandu)
Und Regen in Kathmandu bedeutet Schnee in den Bergen.
So ist es also unsicher ob der Pass begangen werden kann oder nicht!

Nach dem Frühstück hört der Regen auf und wir marschieren los.

Einige Touristen kommen uns wieder entgegen bringen die Hiobsbotschaft der Pass sei nicht passierbar. Es liegt bereits in Ledar hüfthoch Schnee!!!

Wir werden in 5 Tagen am Pass ankommen, hat sich der Schnee dann so weit gesetzt das wir ihn überqueren können? Oder müssen auch wir umkehren?

Die Guides sagen "no problem" ...aber das sagen die immer!!!

In Chame gibt es heiße Quellen. Das steht ganz dick in den Reiseführern.

Wir haben uns schon den ganzen Tag auf ein heißes Sitzbad gefreut.
Im Hotel angekommen, welches wir schon nahe der Quellen ausgesucht hatten sind wir dann sofort in die Badehosen gehüpft und zu den selben gelaufen.

Es gab auch wirklich heiße Quellen, die waren sogar so heiß dass man sich die Füße verbrannte. Mehr konnte man sich aber auch nicht verbrennen, denn das heiße Wasser floss dierekt in den danebenliegenden eiskalten Gebirgsbach.

Also zurück zum Hotel und dort in die "kalte" Dusche.

(Es war heute den ganzen Tag bedekt und so konnte die Solaranlage das Wasser nicht aufheizen)

Abends wird es hier empfindlich kalt.
Meine Daunenjacke die ich noch vor zwei Tagen als überflüssig erachtet hatte zeigt sich nun in den Abend- und Morgenstunden als nützlicher Wärmespender.

Irgendwie ist die Kälte hier anders, man empindet 0 Grad wie -5 Grad.
Woran das liegt kann ich nicht sagen.

22.02.2011 Chame - Upper Pisang

Die Nacht war Sternenklar und eiskalt. (0 Grad im Zimmer)
Tagsüber sonnig und so 20 Grad.

In den Zimmern der Lodges gibt es keine Heizung, so war ich gestern Abend froh in meinen warmen Daunenschlafsack schlüpfen zu können.

Mein italienischer Freund und auch einige andere die keinen Schlafsack (bzw. keinen guten Schlafsack) mit sich führten jammerten fürchterlich dass es so kalt ist.

Es gibt zwar Decken in den Lodges aber die sind nicht wirklich warm.
Christian hat sich gestern Abend nicht ausgezogen sondern in voller Montur einschließlich Jacke und Mütze ins Bett gelegt. Zusätzlich nahm er sich noch 2 von den Decken!!!

Der arme hatte heute Morgen eine ganz rauhe Stimme.
Ich glaub der hat sich ganz schön erkältet!!!

Hängebruecke mit Gebetsfahnen in Chame

Hängebruecke mit Gebetsfahnen in Chame

Namaste Tor in Chame

Namaste Tor in Chame

Ab 3000m liegt Schnee

Ab 3000m liegt Schnee

Mittagspause

Mittagspause

Die Etappe war kurz so konnten wir unsere Wäsche noch waschschen.
...war echt dringend nötig!!!

Waschtag in unserer Lodge!!!

Waschtag in unserer Lodge!!!

Nach dem duschen besuchten wir noch das Kloster des Ortes

...vor dem Klostertor in Upper Pisang

...vor dem Klostertor in Upper Pisang

Das Kloster von Innen

Das Kloster von Innen

Blick vom Kloster auf den Annapurna II (7937m)

Blick vom Kloster auf den Annapurna II (7937m)

Abends in unserer Lodge in Upper Pisang.
Es war es wie immer kalt!

Abends in unserer Lodge in Upper Pisang.
Es war es wie immer kalt!

23.02.2011 Upper Pisang - Manang

Wieder 0 Grad im Zimmer.

Christian hatte heute Nacht alle seine Kleider an und benutzte 3 Decken. Seine Stimme ist noch schlechter geworden.

Von Upper Pisang (3300m) nach Manang (3540m) gibt es 2 Wege.

Der kürzere und wohl auch einfachere Weg ist von Upper Pisang nach Lower Pisang (3200m) und dann entlang des Flusses dierekt nach Manang.

Der etwa 2 Stunden längere Weg führt über das 3670m hoch gelegene Dörfchen Ghyaru nach Nawal (3657m) und dann runter nach Manang (3540m).

Wegen der besseren Aussicht auf das gegenüberliegende Annapurnamassiv wählten wir den längeren Weg.

Namaste Tor in Upper Pisang

Namaste Tor in Upper Pisang

Herstellung von Reismehl

Herstellung von Reismehl

Nepali Kind beim Haarewaschen in Ghyaru

Nepali Kind beim Haarewaschen in Ghyaru

Seit mehreren Tagen hatte ich schon Probleme mit meiner Achillissehne am rechten Fuß.

Durch die harte Sohle meiner steigeisenfesten Schuhe rutschte ich permanent ein wenig im Schuh und rieb mir diese Wund. Mein Fuß war dick geschwollen und ich konnte kaum mehr laufen.

Das letzte Stück des Weges tauschten Christian und ich sogar noch die Rucksäcke.

Er hatte viel weniger Gewicht als ich.
(Er hatte ja auch keinen Schlafsack, Daunenjacke, Gamaschen, Thermosflasche, etc.)

So kam ich also hinkend und unter starken Schmerzen in Manang an.

Mein geschwollener Fuss

Mein geschwollener Fuss

In unserem Hotel in Manang trafen wir mehrere Trekkerkollegen die wir schon von Unterwegs kannten.

Wir erfuhren der Thorung La Pass ist passierbar!!!

Abends wurde der Ofen angeschürt!!!
Alle setzen sich drum herum und Stimmung kam auf.

Diese verebbte jedoch schnell als das Feuer im Ofen um ca. 20:00 ausgieng und es kalt wurde.

Alle huschten ins "warme" Bett!

Der Aufenthaltsraum (einschl. Ofen) unseres Hotels in Manang

Der Aufenthaltsraum (einschl. Ofen) unseres Hotels in Manang

24.02.2011 1. Ruhetag in Manang

In Manang ist es üblich zum Zecke der Höhenanpassung einen Ruhetag einzulegen.

Es war klar dass ich nach diesem Ruhetag noch nicht laufen konnte, und somit war ich auch dementsprechend depremiert.

Ich machte hier meine Traumreise in Nepal, alles ist perfekt, die Ausrüstung, das Wetter, der Pass ist begehbar...
...nur mein Fuß macht nicht mit!!!

Das bedeutet morgen werden alle meine Trekkerkollegen die ich schon irgendwie lieb gewonnen habe losziehen und zum Höhepunkt dieser Tour, den Torung La Pass, aufbrechen und ich werde nicht dabei sein!!!

Es ist überhaupt fragwürdig ob ich die Tour noch mit dem Fuß bewältigen kann, geschweige denn vom Everest-Gebiet einshl. Island Peak!!!
Sollte all das für mich nicht möglich sein???

Ich war am absoluten Tiefpunkt meiner (bisherigen) Reise angelangt!!!

© Andreas Pfann, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alleine und ohne Träger durch Nepal!!! Eine Trekkingreise zu den höchsten Bergen der Welt!!
Details:
Aufbruch: 14.02.2011
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 08.05.2011
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Andreas Pfann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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