Russland von Nord nach Süd mit Sotchi und der Krim
Von Dschugba bis Sotschi
Am schwarzen Meer angekommen wollen wir nun möglichst schnell einen passenden Übernachtungsplatz finden um uns irgendwie im Meer zu erfrischen. Alles erscheint uns gerade angenehmer als weiterhin bei bestem Sonnenschein im Auto zu sitzen. Die ein oder andere Möglichkeit taucht auch am Straßenrand auf, z.B. ein großer Parkplatz am Wasser oder eine Zeltwiese, die bereits ganz gut gefüllt ist. Aber entweder fährt Jessi gerade zu schnell dran vorbei oder aber denkt, es gibt bestimmt auch noch was Besseres. Gibt's aber nicht, zumindest nicht die nächsten zwei Stunden über Serpentinen bergauf und wieder bergab. Die nachfolgenden Orte liegen alle in den Bergen, weit oberhalb des Meeres. Manch ein Hotel hat deswegen eine abenteuerliche Fahrstuhltreppen-Kombination bis zum Strand gebaut. Nach einem Auto in der Böschung, einem umgekippten Lkw, der seine zu transportierende Erde quer über die Fahrbahn verteilt hat, einer Polizeisperre, diversen "wir manchen aus zwei nur noch eine Spur" und gefühlten zweitausendsiebenhundertachtundzwanzig Kurven später, befinden wir uns doch wieder auf der Höhe des Meeres.
Hier im Ort, dessen Namen echt nicht kompliziert war und somit nicht im Gedächtnis geblieben ist, biegen wir kurzerhand Richtung Wasser ab und steuern den ausgeschilderten Bezahl-Parkplatz an. Klar dürfen wir hier übernachten, das Parkplatzwächter-Pärchen freut sich Gäste aus Deutschland zu haben und kann sogar ein paar deutsche Wörter. Der Strand ist gerade mal 100 Meter entfernt und so machen wir uns schnell auf den Weg dorthin. Dank der letzten fünfzig Kilometer ist es doch schon später als erhofft und wir haben Hunger. Am Strand, der hier übrigens hauptsächlich aus großen Kieselsteinen besteht, darf Ceddy erst mal zahlreichen Steinen hinterher schwimmen, die aber nicht so schön wie Stöckchen wieder herausgefischt werden. Egal, Hauptsache eine Erfrischung. Und frisch ist das Wasser wirklich. Der ein oder andere scheint hart im Nehmen zu sein und schwimmt im Wasser, aber ein Großteil der Menschen sitzt am Rand und guckt sich den Sonnenuntergang an. Das Publikum hat sich im Vergleich zu Rostov ein wenig gewandelt, hier sind hauptsächlich Familien mit Kindern unterwegs.
Was dafür geblieben ist, sind die zahlreichen Hunde die Ceddy mehr oder weniger freudig begrüßen. Ein jugendlicher Schäferhund scheint noch keine schlechten Erfahrungen auf der Straße gemacht zu haben und tollt mit Ceddy umher.
Die Uferpromenande ist wieder voll mit Abendspaziergängern und die zahlreichen Restaurants und Imbissbuden sind gut gefüllt. Wir entscheiden uns für den Stand mit den gegrillten Hähnchen und nehmen eins mit, um dann am Womo gemütlich zu essen. Zwischendurch darf Jessi noch Übersetzungshilfe leisten. Ein Typ am Hähnchengrill bekommt mit, dass wir aus Deutschland sind und schon gucken wir uns in seinem BMW die Fehlermeldungen an: Ölservice und Inspektion seit 70.000 km fällig. Scheinbar kommen hier doch nicht so viele Touristen vorbei, die mal eben weiterhelfen können. Im Gegenzug bekommen wir am Kiosk nebendran erklärt, wie denn die Handykartem-Aiflad-Automaten funktionieren, die hier an jeder Ecke rum stehen. Gar nicht so schwierig, wenn man weiß wie.
Unser Hähnchen schmeckt übrigens hervorragend. Kurz vorm Einpacken wurde es noch dick mit einer Sauce bestrichen, die sich als Knoblauch-Honig-Sauce herausstellt. Echt lecker.
Über uns funkeln nun die Sterne und wir gehen schlafen! Entspannte gute Nacht Grüße!
Steine suchen im Schwarzen Meer
Aufbruch: | 02.06.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 25.06.2011 |
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