Russland von Nord nach Süd mit Sotchi und der Krim
Wir sind in Gura Humorului
Zunächst folgen wir der Landstraße Richtung Iasi. Da dies aber eigentlich zu weit südlich für uns liegt und wir ja Rumänien möglichst weit im Norden queren wollen, biegen wir bei Victoria auf eine gelbe Landstraße ab. Ein Schild am Straßenrand weist daraufhin, dass die EU hier baut und so sind wir guter Dinge, dass die holprige Straße sich bald mit einer niegelnagelneuen Asphaltdecke zeigt. Leider ist die nächsten 60 km davon nix zu sehen und so gehört dies mit Abstand zu den schlechtesten Straßen die wir bisher gefahren sind. Links im Feld zeigen mal wieder die Einheimischen dass sich die Schlaglochstraße auch ganz gut umfahren lässt. Allerdings ohne Kenntnisse über die richtige Feldpiste scheint es uns doch sicherer auf dem Holperweg zu bleiben. Hier wissen wir wenigstens dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber angenehm ist es bei weitem nicht hier zu fahren.
Landschaftlich ist es dafür wirklich schön, immer wieder queren wir kleine Ortschaften, bewundern die Pferdefuhrwerke, die zahlreichen Jungtiere am Straßenrand oder die Menschen, die bei der Hitze entweder mit einer Sense ihr Feld bearbeiten und dann kunstvoll ihr Heu auftürmen.
Die erste größere Stadt, die wir erreichen, ist Botosani. Hier finden wir auch endlich einen Geldautomaten an dem wir uns mit rumänischen Lei eindecken. Wir folgen der Europastraße 85, immerhin jetzt eine rote Landstraße laut unsere Straßenkarte, die zwar im Vergleich zur Holperpiste eine Erholung darstellt aber irgendwie haben wir uns doch ein etwas zügigeres Vorankommen vorgestellt. In Suceava, der Hauptstadt des Bezirks hier, biegen wir Richtung Campulung Moldovesc ab. Auf dem Weg dorthin liegt der Ort Gura Humorului, wo wir übernachten wollen.
In unserem Stellplatzatlas für Wohnmobile ist hier ein kleiner Campingplatz mit angeschlossener Pension verzeichnet, den wir auch schnell finden. Einfach der Straße Richtung Monastirea Humorului folgen, am Kloster vorbei und nach ca. 1 km auf der rechten Seite liegt die Pensiunea Christiana Camping. Die Übernachtung kostet 32 Lei / 8 Euro ohne Strom bzw. 40 Lei / 10 Euro mit Strom. Ein großes Badezimmer mit WC und Dusche befindet sich im Haupthaus, in dem auch die Zimmer der Pension sind. Auch eine Entsorgungsmöglichkeit für unser Abwasser gibt es. An der Straße zwischen Gura Humorului und dem Kloster liegen übrigens zahlreiche Pensionen, welche alle sehr hübsch aussehen. Insgesamt wirkt hier alles nett herausgeputzt und die verziinkten Verzierungen der Dächer blinken in der Sonne um die Wetter.
Wir stehen schön mitten auf der grünen Wiese, ringsherum kleine Hügel und viele Felder. Neben uns parkt eine Französin, ebenfalls mit einem ausgebauten Transporter unterwegs und ein deutscher Wohnwagen. Wir sind nun also wieder in einer touristischen Gegend angekommen in der auch andere Europäer Urlaub machen. Die meisten Touristen kommen hier in die Bukovina um die zum Weltkulturerbe gehöhrenden Moldauklöster zu besichtigen. Diese wurden im 15./16. Jahrhundert erbaut und sind alle mit bunten Fresken auf den Außenmauern verziert.
Wir verschieben den Klosterbesuch auf morgen früh und gehen jetzt erst einmal zum nahegelegenen Restaurant Passiflora und hoffen dass dies geöffnet hat. Auf dem Weg dorthin geraten wir noch in eine kleine Kuhherde, die ein wenig sehr neugierig Ceddy betrachtet und so beeilen wir uns. Das Restaurant hat vor'm Haus eine Terrasse mit einigen Tischen, wirkt aber auf den ersten Eindruck irgendwie geschlossen. Die beiden älteren Herrschaften, die gemütlich am Rand sitzen, sind keineswegs die Besitzer, sondern niederländische Touristen die heute Abend nicht mit ihrer Reisegruppe auf Exkursion gefahren sind. Also doch nicht geschlossen. Trotzdem fragen wir drinnen erst einmal, ob wir heute Abend hier essen können. Natürlich können wir. Inzwischen hat sich draußen auf dem Weg eine Ziegenherde eingefunden, die ebenfalls sehr neugierig Ceddy anstarrt. Und er starrt zurück. Immerhin sind die Tiere ja doch kleiner als Kühe, aber dafür sind es deutlich mehr. Bevor sich die Ziegen oder Ceddy weiter Gedanken machen können, wie man denn aus der Erstarrung aufgrund des ungewohnten Anblicks wieder erwacht, kommt ein LKW vorbei, der laut hupend alle Vierbeiner von der Straße verscheucht.
Und so machen wir uns hier einen netten Abend mit leckerem Essen, rumänischem Bier und Ausblick auf allerlei Tiere die draußen vorbei laufen.
Und hier ein besonders schöner Brunnen! Hätte noch mehr Bilder, aber ich glaube das reicht jetzt erst einmal
Aufbruch: | 02.06.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 25.06.2011 |
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