Russland von Nord nach Süd mit Sotchi und der Krim

Reisezeit: Juni 2011  |  von Jens und Jessica Brinkbäumer

Surfen auf der Ostsee

Kaum zu glauben, aber wahr: hier auf unserer Fähre gibt es Internet, zwar nur mit dem passenden Netzwerkkabel und mit einer Geschwindigkeit die an frühere Modems erinnert, aber immerhin. Und so gibt es für euch schon das nächste Kapitel unseres Reiseberichts.

Bei bestem Sonnenschein genießen wir gerade unsere Fährüberfahrt, sitzen gemütlich mit unseren Mitreisenden auf dem Sonnendeck und lassen es uns gut gehen - jetzt fängt der Urlaub richtig an

Gestern Abend sind wir wieder durch diverse schon erwartete Vor-Feiertags-Staus bis Travemünde gefahren um uns dann in die Fahrzeugschlange für Wohnmobile einzureihen. So rund 15 Mobile waren schon da und warteten neben zahlreichen PKWs mit Ausfuhr- oder Kurzzeitkennzeichen diverser Länder auf das Einchecken. Der Einweiser für die richtige Einreihung der Fahrzeuge hat uns diesmal auf ein neue Option an Bord gebracht: Es gibt die Möglichkeit Strom anzuschließen während der Überfahrt und somit seinen Kühlschrank durchgehend zu kühlen. Wir haben zwar jetzt nichts wirklich Kritisches dabei, wir wussten ja nicht dass es die Möglichkeit der Stromversorgung gibt. Nachdem wir anfangs dann in der Reihe "Womo ohne Strom" parken, haben wir uns dann doch umentschieden. Am Eincheck-Häuschen hat uns Jens einen entsprechenden Zettel besorgt und wir haben Jumpy in die Nachbarreihe umgeparkt.

Das Einchecken für die PKWs ging dann wie angekündigt gegen 23h los. Irgendwie hatten wir die Hoffnung, dass es dieses Jahr schneller als letztes Mal ging, denn um die Zeit einfach am Womo rumzustehen und nur zu warten wirklich ermüdend ist. Aber es wurde später und später, wir müder und noch müder und kälter wurde es auch. Also alles in allem eine etwas nervige Situation. Bis halb 2 müssten wir ja an Bord sein, dachten wir, da ja einchecken nur bis 90 Minuten vor dem Ablegen sein sollte. Aber falsch gedacht. Erst so gegen 2h kam das lang ersehnte Follow-Me-Fahrzeug und hat uns zum Fähranleger geleitet. An Bord parken wir wieder zwischen den ganzen LKW und als Transporter passten wir auch noch in die letzte Ecke. Strom schnell angeschlossen, Sachen zusammengesammelt und ab aufs Schiff.

Unsere Kabine auf dem Hundedeck ist schnell gefunden, wir kennen uns ja schon aus. Zwar fahren wir dieses Jahr mit der Finnstar und nicht wie letztes Jahr mit der Nordlink aber das sind ja Schwesterschiffe und somit baugleich. Ceddy nutzt sogar direkt die Kack-Box in der Pet-Area, dem kleinen Außendeck für die Vierbeiner. Scheinbar ist ihm dies von der letzten Reise nicht als negativ in Erinnerung geblieben. Wir haben nun wirklich Hunger und gucken mal was es denn dieses Jahr nachts hier zu essen gibt. Die Auswahl ist relativ gering, es gibt Eintopf, Brot, Butter oder Margarine und dazu Käse, hier stehen immerhin Emmentaler oder Gouda zur Auswahl. Das Ganze ist dann für 8 Euro zu haben, was uns doch überlegen lässt ob wir auch mit hungrigem Gemüt schlafen können. Aber mit knurrendem Magen schläft es sich bestimmt schlecht und so gönnen wir uns doch das Essen. Und so um halb 3 schmeckt der Eintopf wirklich gut, auch wenn es kein Vergleich zum letztjährigen Mitternachtsbuffet ist. Sehr schade, dass dies abgeschafft wurde.

Inzwischen ist es kurz vor 3 Uhr bzw. an Bord ist finnische Zeit d.h. es ist schon kurz vor 4 und somit Zeit zum Ablegen. Jessi fällt spontan ein, dass wir in Jumpy ein Netzwerkkabel durch die Gegend fahren und da wir ja festgestellt haben, dass es Internet aber halt nur mit Kabel gibt, darf sie ganz schnell noch einmal auf das Lorrydeck, kurz bevor dies zum Ablegen und dann auch die gesamte Überfahrt verriegelt wird (Hab mich übrigens echt beeilt, die Vorstellung die Überfahrt auf dem Lorrydeck zu verbringen, gefiel mir gar nicht).
Dank der langen Wartezeit am Fähranleger schaffen wir es also dieses Mal tatsächlich beim Ablegen an Deck zu sein und staunen wie schnell unser Schiff vom Kai ablegt (längere Belichtungszeiten für tolle Fotos im Dunkeln liefern somit auch keine wirklich scharfen Bilder, aber das ist auch mal eine Erfahrung im Leben, die man gehabt haben muss). Die Häuser und die Segelschiffe von Travemünde wirken echt klein vom Deck unsere großen Fähre und dank des rasanten Tempos sind wir auch ratzfatz aus der Hafeneinfahrt raus. Zeit ins Bett zu gehen!

Die Nacht endet mit viel zu wenig Schlaf aber der Gedanke das Frühstück zu verpassen gefällt uns gar nicht. Wir sind scheinbar eh die letzten die dort erscheinen. Wir haben vorab kein Mahlzeitenpaket für die Überfahrt gebucht und kaufen uns an der Bar Tickets für das Frühstück und für das heutige Abendessen. Wie bekommen Tisch 130, ein für zwei viel zu großer Tisch aber dafür der letzte noch freie am Fenster, zugewiesen, der nun für die restliche Überfahrt unser Esstisch sein wird. Nicht dass wir uns umgewöhnen müssen! Das Frühstücksbuffet ist gut bestückt, auch wenn wir die Auswahl irgendwie größer in Erinnerung haben. Lecker ist es auf jeden Fall!

Von dort aus machen wir es uns auf dem Sonnendeck gemütlich, das Wetter ist bestens, Sonnenschein und blauer Himmel. Anfangs weht noch ein recht frischer Wind der sich aber im Laufe der Zeit legt. Ceddy darf (zunächst) sogar mit an Deck, wir haben diesmal extra vorher gefragt und so liegt er schön unterm Tisch, lässt sich den Wind durchs Fell wehen und schläft. Sogar Wasser bekommt er vom netten Kellner an der Bar geliefert. Allerdings hat dieses Luxusleben unseres Hundes ein jähes Ende als unser Keller uns leider mitteilen muss, dass Hunde doch nicht an Deck erlaubt sind. Na ja, war ja genauso wie beim letzten Mal da ist ja auch erst nach mehreren Stunden aufgefallen, dass da ja ein Neufundländer an liegt. Allerdings war dies ja auch drinnen und nicht draußen und so ist Ceddy jetzt wieder in der Kabine und wir sitzen alleine an Deck.

So viel also von unserem ersten tollen Urlaubstag und nun geht's erst mal zum Abendessen!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnmobil starten wir erneut in Vyborg und werden uns dann zur Schwarzmeerküste durcharbeiten um uns den Olympiastandort 2014 anzusehen, bevor er touristisch komplett erschlossen. Dann gehts noch ein paar Tage auf die Krim. Zurück wird es durch die Ukraine und Polen gehen. Die Vorbereitungen starten jetzt ;-)
Details:
Aufbruch: 02.06.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.06.2011
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Deutschland
Finnland
Ukraine
Moldau
Rumänien
Ungarn
Österreich
Der Autor