Russland von Nord nach Süd mit Sotchi und der Krim

Reisezeit: Juni 2011  |  von Jens und Jessica Brinkbäumer

Ab ans Schwarze Meer

Glücklicherweise parken wir mit Jumpy schön im Schatten des nahegelegenen Hochhausneubaus und so brennt die Sonne noch nicht direkt auf uns, aber es lässt sich schon erahnen, welche Temperaturen sie uns heute wieder beschert. Wir versuchen den Weg stadtauswärts über die nahegelegene Brücke über den Don zu finden, aber irgendwie haben wir kein Glück in den Einbahnstraßen und stürzen uns somit bzw. unseren Jumpy wieder ins russische Verkehrsgewühl. Dann nehmen wir halt einfach die nächste Brücke und fahren geradewegs weiter gen Süden.

Wir folgen der liebgewonnen M4 erst mal bis Krasnodar, dort kommt Jessi mal wieder auf die grandiose Idee nicht die Ortsumfahrung zu nehmen (immerhin ist Krasnodar die Partnerstadt von Karlsruhe, wo ein Teil von Jessis Familie lebt und es wäre doch großartig dann von dort eine Postkarte zu schicken) sondern Richtung Stadt zu fahren. Natürlich ist Krasnodar nicht irgend so ein kleines Dorf, sondern eine ausgewachsene Großstadt mit entsprechendem Autoverkehr und so finden wir außer verstopften Straßen weder Postkarten noch die angekündigten McDonalds mit möglichem WIFI. Und so brauchen wir rund eine Stunde bis auf die andere Seite der Stadt, haben immer noch kein WIFI und von Postkarten mal ganz zu schweigen.

Dafür kommen wir jetzt endlich mal in den Genuss von der Polizei raus gewunken zu werden. Nachdem wir letztes Jahr dies proaktiv immer selbst gemacht haben und inzwischen geglaubt haben, dass unser Jumpy einfach kein rauswinkenswertes Fahrzeug ist, werden wir nun eines besseren belehrt. Der freundliche Polizist bestaunt mehr unser Auto als unsere Pässe oder Führerscheine. Auf unserer aufgeklebten Europakarte lässt er sich noch zeigen, wo wir herkommen und wo wir hin wollen und das Ganze wird mit einem schmunzelnden Kopfschütteln kommentiert. Scheinbar sind unsere Papiere in Ordnung und wir dürfen weiter fahren. Puuh, geschafft. Irgendwie steht der Polizist aber doch noch merkwürdig hinter unserem Auto und so steigt Jessi doch noch mal aus. Aber er möchte nur noch den Hund angucken, mehr nicht Sympathische Polizei hier!

Nach ziemlich langer Zeit erreichen wir endlich wieder unsere Ortsumfahrung von Krasnodar und folgen der M4 weiter Richtung Süden. Hier wollen wir nach ca. 60 km uns den Kurort Gorjatschij Kljutsch angucken, in der Hoffnung hier einen passenden Übernachtungsplatz zu finden. Der Ort ist niedlich, aber dank des ausgeklügelten Einbahnstraßensystems nicht so recht zu durchschauen und so sind wir froh die Hauptstraße wieder zu finden. Hinter dem Ort fangen übrigens direkt die Berge an und so folgen wir den restlichen Kilometern bis zum Meer den Serpentinen rauf und runter. Es wird angenehm kühl in den Bergen und links und rechts sind anstatt Steppe nun ausgedehnte Wälder zu sehen. Zwischendurch gibt es eine Quelle und wir füllen neben den diversen LKW-Fahrern unsere Vorräte auf. Ceddy bekommt zur Abkühlung erst einmal einen Eimer Wasser über sich ausgeleert, was er nicht lustig findet aber dafür danach erst mal ein wenig ruhiger ist. In den Bergen gibt es immer wieder nette Hotels am Straßenrand, aber wir wollen jetzt ans Meer. In Dschugba angekommen staut sich der Verkehr erst mal wieder dank einer Brücke voller Schlaglöcher, aber dies ist schon vergessen als wir kurz darauf das schwarze Meer sehen. Geschafft!

Wir sind rund 2100 vielleicht auch 2200 Kilometer auf russischen Boden gefahren, haben von 10 spurigen Straßen bis Feldwegen alles gehabt (und das sogar innerhalb eines Tages), hatten eine Reifenpanne, sind einmal von der Polizei kontrolliert worden, hatten Sonnenuntergänge zwischen 22h und nach Mitternacht, sind hauptsächlich nur der M10, dem MKAD und der M4 gefolgt, sind von Taiga bis Steppe gefahren, die Häuser waren von einfachen Holzhäusern bis zu 20stöckigen Hochhäusern, haben genau 10 Regentropfen auf der Windschutzscheibe gehabt und sind um viele Eindrücke reicher! Mal gucken was jetzt als nächstes an der Schwarzmeer-Küste uns erwartet.

Kilometerstein 1300 auf der M4 seit Moskau

Kilometerstein 1300 auf der M4 seit Moskau

Du bist hier : Startseite Asien Russland Ab ans Schwarze Meer
Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnmobil starten wir erneut in Vyborg und werden uns dann zur Schwarzmeerküste durcharbeiten um uns den Olympiastandort 2014 anzusehen, bevor er touristisch komplett erschlossen. Dann gehts noch ein paar Tage auf die Krim. Zurück wird es durch die Ukraine und Polen gehen. Die Vorbereitungen starten jetzt ;-)
Details:
Aufbruch: 02.06.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.06.2011
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Deutschland
Finnland
Ukraine
Moldau
Rumänien
Ungarn
Österreich
Der Autor