Das erste Mal nach Vietnam

Reisezeit: März 2011  |  von Beate Böttner

14.03.11 - Hanoi

14.03.11 -Literaturtempel

14.03.11 -Literaturtempel

Die Nacht in unserem Abteil war für Tom bereits um 03:30 Uhr zu Ende. Vielleicht lag es an der Klimaanlage, die urplötzlich nicht mehr arbeitete? Gar nicht auszudenken, was für eine Luft geherrscht hätte, wenn wir zu viert das Abteil beschlafen hätten!!!
Mich weckte Tom gegen 05:00 Uhr mit einem Kaffee. Pünktlich um 05.30 Uhr erreichte unser Zug den Bahnhof von Hanoi. Esa war noch stockfinster und dennoch herrschte reges Lebens in den Straßen Hanois. Überall waren bereits Händler am Werk, Süppchen wurden gekocht. Wir fackelten nicht lange und nahmen ein Taxi zum Hotel. Hier haben wir das draufgezahlt, was wir beim Blumen H'Mong-Tuch eingespart hatten. Der Taxifahrer nahm eine rote Ampel auch nur als Empfehlung und fuhr des Öfteren laut hupend darüber hinweg. Schließlich sollten die von rechts und bei Grün fahrenden Mopeds aufpassen. Wir wurden gegen 05:45 Uhr heil vor unserem Hotel abgesetzt. Es war noch alles dunkel. Doch als man unsere Ankunft bemerkte, sprang sofort der Portier von seiner Matte im Eingangsbereich auf und öffnete die Tür. Auch der junge Mann von der Rezeption erhob sich von seiner Matte hinter dem Tresen und reichte uns frische Handtücher. So konnten wir in aller Ruhe duschen gehen und uns pflegen. Dann packte Tom unser Gepäck um, und schon war es 07:00 Uhr und wir bestellten unser letztes Frühstück im Hotel Paradise.

14.03.11 - Konfuzius im Literaturtempel

14.03.11 - Konfuzius im Literaturtempel

Danach orderten wir an der Rezeption ein Taxi zum Flughafen für 12 Uhr, hinterließen unsere Tickets zwecks Rückbestätigung und zogen zur letzten Sehenswürdigkeit, die wir uns für Hanoi vorgenommen hatten - den Literaturtempel. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Thien Phuc Pagode vorbei, der wir einen Besuch abstatteten. Dann gelangten wir zum Literaturtempel - einer alten Bildungsstätte, an der 1918 die letzten Prüfungen abgelegt wurden. Mehr als 300 Namen von denen, die hier einen akademischen Bildungsgrad erwarben, sind auf Steinstelen eingemeißelt. Diese werden von Schildkröten getragen. Etwa eine Stunde lang ließen wir den Tempel auf uns wirken, besahen die Konfuziusstatue und schlenderten durch die Souvenirläden. Es waren viele Schulklassen hier. Mit einem Megaphon wurden sie über die Geschichte und Bedeutung unterrichtet.

14.03.11 - hier sind in Stein gemeißelt die Absolventen der Bildungsstätte verewigt

14.03.11 - hier sind in Stein gemeißelt die Absolventen der Bildungsstätte verewigt

Den Rückweg traten wir ebenfalls zu Fuß an. Nun passierte es uns zum ersten Mal, dass wir unseren kleinen Stadtplan missdeuteten. Sprich - wir sind in die falsche Richtung gelaufen. Da es sehr schwül-warm und die Zeit schon deutlich vorangeschritten war, zogen wir es vor, uns per Taxi zum Hotel zurückbringen zu lassen. Dort erhielten wir unsere Flugbestätigung. Zu einem letzten Kaffee kehrten wir in das gegenüberliegende Restaurant ein. Wir konnten ihn kaum austrinken, da stand auch schon das Taxi da. Wir wurden ausgesprochen freundlich vom Hotel-Personal verabschiedet und eindringlich gefragt, ob wir dieses Mal auch unsere Pässe hätten. Als wir nämlich nach unserer ersten Nacht zur Halong Bucht aufbrachen, kam eine junge Angestellte und meinte, wir hätten etwas sehr wichtiges im Zimmer vergessen. Uns fiel nichts ein. Dann übergab sie uns unsere Pässe und Tom erinnerte sich, dass er diese in der Nachttischschublade deponiert hatte. Seitdem habe ich den Passtransport übernommen und wir konnten ihre heutige Frage ruhigen Gewissens bejahen.

14.03.11 - Literaturtempel

14.03.11 - Literaturtempel

Das Taxi hat 45 Minuten bis zum Flughafen gebraucht. Wir gaben zunächst unser Gepäck auf und checkten ein. Daraufhin wurden wir gebeten, zwei Türen weiter vorstellig zu werden und anschließend die Pässe wieder abzuholen. Hinter der Tür saß ein uniformierter an der Seite von Toms Tasche. Ein verdächtiger Gegenstand war ausgemacht worden bei der Durchleuchtung. Also aufmachen und auspacken bis er gefunden war. Es handelte sich um das Taschenmesser. Alles wieder zu und es hatte seine Ordnung.
Im Duty free in Deutschland hatten wir uns noch eine Flasche Rum gekauft. Um nicht immer die schwere große Flasche mit zu schleppen, hatte Tom alles auf zwei kleine Wasserflaschen aus Plaste verteilt. Eine war noch übrig und befand sich in Toms Handgepäck. Wir wollten das gute Zeug nicht den vermeintlichen Sicherheitsbestimmungen opfern. Daher nahmen wir vor der Eingangshalle Platz und gönnten uns einige Schlucke. So weit sind wir also schon. Rum aus Plasteflaschen, hockend vor dem Eingang. Egal. Dabei wurden noch zwei Postkarten geschrieben. Die legten wir auf Geheiß einer Verkäuferin auf das Pult der geöffneten, jedoch personell nicht besetzten Post. Ob diese Karten wohl ihr Ziel erreichen werden? Es lag schon eine Karte nach Australien dort. Da war mehr Porto drauf, als man uns für Europa als ausreichend genannt hatte. Wir werden die Betreffenden fragen.

14.03.11 - Literaturtempel

14.03.11 - Literaturtempel

Pünktlich um 14:25 Uhr hob das Flugzeug ab. Wir sind Rumschwer umgehend eingeschlafen und erst zur Landung um 15:35 Uhr in Hue wieder erwacht. Hier erwarteten uns 27°C und klare Sicht. Was für ein Gefühl. In der Gepäckhalle war ein Schalter, an dem es Tickets für den Bus nach Hue für 40.000 Dong pro Person gab. Kurzerhand kaufte ich zwei Fahrkarten. Unser Gepäck hielten wir so rechtzeitig in den Händen, dass der Bus nicht ohne uns abfuhr. Nach einer etwa 45 minütigen Fahrt in den 15 km entfernten Ort entließ uns der Busfahrer 100 m von unseren Hotel Romance entfernt. Hier bezogen wir ein tolles Zimmer mit Ausblick auf die Stadt und den Fluss. Ein riesiges Bett hatte man uns bereitet - Superior eben.
Der frühe Tagesbeginn steckte uns neben dem Rum noch in den Gliedern und so gönnten wir uns eine Schlafenspause. Am Abend zogen wir noch ein wenig durch die Stadt. Wir fanden auch ein Restaurant, in dem wir gut speisten.
Gut in das schöne, bequeme Bett gelegt, freuten wir uns auf eine gute Nachtruhe.

14.03.11 - Thien Phuc Pagode

14.03.11 - Thien Phuc Pagode

© Beate Böttner, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vietnam von Nord nach Süd in 3 Wochen. Hanoi und Umgebung, SaPa, Hue, Hoi An, Saigon, Mekong-Delta und die Insel Phu Quoc.
Details:
Aufbruch: 04.03.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 26.03.2011
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Beate Böttner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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