Eigentlich wollten wir mal schnell ans Rote Meer....

Reisezeit: April - August 2011  |  von Anja & Wolfgang

Rumanien

Rumänien, der erste Tag

20.07.2011
Tagesziel: Ianca Km 350
Wetter : sonnig, >35°

Beim Grenzübergang nach Rumänien wurden zuerst die Pässe kurz angeschaut , dabei "bitte Sonnenbrille abnehmen", dann werden €3 für die elektronische Rovinieta = (Straßenbenutzungs-gebühr) kassiert. Das war's, "Welcome in Romania".
Wir fahren dann gleich mal weiter entlang der Küste, mit Badeorten wie Pluto oder Neptun und erreichen Constanta, eine alte erst griechische Siedlung - Ohvid wurde hierher verbannt,

dann römische Siedlung mit einem archäologischen Museum / Park und entsprechenden Ruinenresten.

Weiter ging der Weg nach Mamaia, dem rumänischen Miami Beach, einer Seilbahn hoch über den Hotels entlang der Küste -

und genauso vielen Algen wie weiter südlich.

Uns reicht's, wir wollen zurück zur Natur, fahren weiter Richtung Norden bis Tulcea, dem Tor zum Donaudelta. Nachdem die Schiffsfahrpläne und unser Fahrplan nicht miteinander in Einklang zu bringen sind, verzichten wir eben auf die geplante Fahrt durchs Delta und schenken sofort Richtung Westen. Bei Braila überqueren wir die Donau auf einer Fähre (wir gelten als Pkw + Zusatzperson = RON 20) und fahren dann noch bis zu einem kleinen See bei Ianca.

SP: Am See bei Ianca

Auf dem Weg zu den Moldauklöstern

21.07.2011
Tagesziel: Platra Neamt Km 390
Wetter : Nachts Regen, Tagsüber heiter, 25° - 30°
Unser erster Halt heute galt der Mud Volcano Reservation, Nähe Berca, Kreis Buzau. Hier sind ähnlich Yellowstone NP oder Larson Vulcanic Area NP, Vulkankrater aus denen Gas ausströmt das zugleich und kalten Schlamm mit sich bringt.

Paclele Mari

Paclele Mari

So blubbert und brodelt es eben aus den unterschiedlichsten Töpfen vor sich hin, ein etwas anderes Schauspiel.

Tipp:Dieses Phänomen kann an zwei getrennte Stellen beobachtet werden.
Zur ersten - Paclele Mari = Big Mists' bei der grossen Hinweistafel links abbiegen, auf geteerter Strasse noch 2 km weit den Berg hoch und dann kostenlos parken. An der Kasse vorbei E=RON 4 pP geht es relativ eben zu den Schlammtöpfen.
Zur zweiten - Paclele Mici = Small Mists' bei der grossen Hinweistafel auf Staubstrasse 500m geradeaus, dann Parken P=RON 2, dafür kein Eintritt, und dann zu Fuss, ca. 500m weit den Berg hoch (120 Hm) zu den Schlammtöpfen.
Uns hat es am Small Mists' besser gefallen, die Töpfe waren hier wesentlich grösser und aktiver.

Paclele Mici

Paclele Mici

Anschliessend fuhren wir Richtung Norden, vorbei an endlosen, kilometerlangen Strassendörfern, die sich mit Quadratkilometer-großen Sonnenblumenfeldern abwechselten.

Bei Platra Neamt dürfen wir an einem Stausee im Garten eines Privathauses unsere Nacht verbringen.

SP: Platra Neamt

Besuch der Moldauklöster

22.07.2011
Tagesziel: Sucevita Kloster Km 320
Wetter : windig, bewölkt, heiter, >20°

Für heute haben wir uns den Besuch der wichtigsten Moldauklöster vorgenommen. Die Auswahl trafen wir nach den Programmen, die lokale Reiseveranstalter anbieten, denn wenn die wo nicht hinfahren, dann hat das i.A. schon seine Gründe.
Die Eintrittspreise heute lagen zwischen RON 3 und RON 5, gelegentlich wurde noch RON 2 Parkgebühr kassiert. Zusätzlich kommt bei den vielen Köstern noch ein Foto / Videozuschlag zwischen RON 6 und RON 10 für 'Außenaufnahmen' hinzu, Innnen darf i.A. nicht fotografiert werden.
Wir begannen unseren Tag mit den Klöstern um Targu Neamt, die alle aussen nicht bemalt sind, dafür aber innen schöneren alten Fresken haben.
Vom Süden kommend besuchten wir:
Varatec Kloster (kostenlos)

Agapia Kloster (RON 5 + Foto/Video)

Neamt Kloster (RON 5)

Secu Kloster (kostenlos)

Dann fuhren wir weiter Richtung Norden und besuchten die aussen bemalten klöster um Gura Humoruilui.

Voronet Kloster (RON 3 +F/V)

Humor Kloster (RON 3 +F/V+RON 2 P)

Putna Kloster (kostenlos, P/V) wird zur Zeit innen renoviert

Sucevita (RON 3 +F/V) wird zur Zeit innen renoviert

Diesen doch recht anstrengenden Tag beenden wir am Fluss Nähe Sucevita Kloster.

SP: Am Fluss Nähe Sucevita Kloster

Auf zu Graf Dracula

23.07.2011
Tagesziel: Brasov Km 455
Wetter : heiter, >20°

Den heutigen Tag begannen wir mit dem Besuch des Moldovita Klosters, E=RON 5, F/V=RON 10 für Außenaufnahmen.

für uns eines der schönsten und am besten erhaltenen Klöstern.
Innen und Aussen sind derzeit Renovierungsarbeiten im Gange daher ist die Besichtigung der Fresken nur eingeschränkt möglich. Wir fahren nun quer über Land, sehen unzählige dieser mobilen Bienenstöcke

und erreichen schliesslich den Bicaz Stauusee. Von dort führt uns der Weg weiter in den Cheile Bicazului NP, einem gut besuchten Wandergebiet. Hier befindet sich auch eine der steilsten Schluchten Rumäniens

Und der Lacul Rosu - der Rote See,

der vor 140 Jahren durch einen Erdrutsch entstanden ist.
Dann weiter durch eintönige Farmlandschaft

bis wir kurz vor Brasov unsere Nachtlager aufschlagen.

SP: Nähe Tarlungani

Mal wieder ein halber Regentag

24.07.2011
Tagesziel: Bran Km 135
Wetter : Regen bis sonnig, 20°

Schon in der Nacht setzte ein teilweise heftiger Regen ein, der dann bis gegen 11h anhielt und wir daher den Morgen in einem Einkaufszentrum verbrachten, bis wir dann zur Besichtigung von Brasov aufbrachen. Parken hier ist nicht ganz einfach, wir sahen nur sehr wenige Mo-Sa gebührenpflichtige Parkplätze RON 3,5/h.
Wir starteten unsere Besichtigung am Schwarzen Turm

Ein alter Wehrturm, der einen schönen Überblick über die Altstadt bietet.
Weiter ging es zum Weißen Turm

Ebenfalls mit schöner Aussicht und einem kleinem Museum E=RON 7.
Dies ist der Blick vom Weissen Turm zum Enescu Platz (Rathausplatz) wo die Aufbauarbeiten für ein Open Air Konzert im vollen Gange sind.

Wir bummelten durch die Altstadtgassen und wollten eigentlich noch die Schwarzer Kirche besichtigen

Eine gotische Kirche aus dem 15. Jh aber:
Tipp: Besichtigung der schwarzen Kirche nur Mo - Sa 9-17h.
Genug gesehen, wir wollen noch ein kleines Stück Richtung Süden, stehen dann aber erst mal im Stau für die nächsten 30 km brauchen wir 1:45h. Als Grund stellt sich dann 'Hohes Verkehrsaufkommen' und ein 'den Verkehr regelnder Polizist' heraus. Aber auch das wird überstanden. Die geplante Seilbahnfahrt in Busteni auf die Kote zur Sphinx und den alten Damen Babele, beides Felsformationen im über 2000m Höhe entfällt wegen Schlechtwetter.

Dafür erreichen wir Sinaia und besichtigen Peles,

Ehemals Königliche Residenz, heute Museum E= RON 20 / 50 / 70 je nach Anzahl der zu besichtigenden Stockwerke, +Foto RON 20 + P=RON 10.
Und dann noch Pelesor

Ein kleineres Schloss, das um die Jahrhundertwende gebaut wurde E=RON 20 + Foto RON 20.

Damit aber noch nicht genug für heute, wir wollen doch noch nach Bran

Zur Burg von Graf Dracula E=RON 20, P=RON 3,5. Zum Glück waren wir noch kurz vor Torschluss (18:00h) am Eingangstor und hatten dann doch noch 1 Std. Zeit für die Burgbesichtigung.
Unseren Platz für die Nacht hatten wir schon vorher entdeck und so verbringen wir den Abend wieder mal an einem Bach.

SP: Am Bach Nähe Rasnov

Tag der Schlaglochpisten

25.07.2011
Tagesziel: Transfagarasan Km 255
Wetter: wolkig bis sonnig, 20°

Heute wollen wir auf der Transfagarasan von der Walachei nach Transsilvanien. Über dieses 1974 eröffnete Hochstrasse die auf 90 km dem Kamm des Fagaras Gebirges folgt haben wir schon viel gelesen, die Neugierde ist geweckt. Dabei fanden wir auf dem Weg zwischen Campulung und Curtea de Arges das wohl schlechteste Stück Strasse auf unsere bisherigen Reise, ca. 15km bröckelnde Betonpiste mit Medizinball-grossen Schlaglöchern dicht an dicht. Mehr als Schrittgeschwindigkeit war hier fast nicht möglich.
Unser Erster Halt in Curtea de Arges, einst Hauptstadt der Walachei,

Galt der Besichtigung der Bischhofskirche aus dem 16Jh, restauriert im 19Jh, E=RON 2; F/V= RON 5. Hier befindet sich auch die Grablege der letzten rumänischen Könige Carol 1 und Ferdinand sowie der Königinnen Elisabeta und Maria.
Auf anfänglich guter bis ordentlicher Bergstrasse fuhren wir dann auf der Transfagarasan hoch bis zum Stausee, überquerten den Damm und hatten weitere 15km Schlaglochpiste vor uns. Diesmal waren es Frostaufbrüche von erheblicher Grösse und Tiefe die ein normales Fahren unmöglich machten. Irgendwann war auch dieses Stück überstanden und es ging immer höher,

Vorbei an Weidevieh, Wasserfällen und Verkaufsständen (gerauchter Käse, Wurst, Speck..) bis auf 2000m Höhe ein Tunnel erreicht wird.
Hinter dem Tunnel noch mehr Verkaufsstände und der Balea lake

SP hier möglich, Ausgangspunkt mehrerer Wanderrouten.
Wir fuhren jedoch weiter bergab,

vorbei an mehreren 'parkenden' WoMo's bis wir drunten im Tal an einem Stausee unseren Tag beendeten.

SP: Stausee bei Porumbaca de Jos

Unser letzter Tag in Rumänien

26.07.2011
Tagesziel: Sibu, Ungarische Grenze Km 380
Wetter : Regen, dann sonnig, >25°

Da heute um Mitternacht unsere Rovinieta ausläuft, haben wir beschlossen nach der Besichtigung von Sibiu (Hermannstadt) über Arad zur ungarischen Grenze zu fahren und uns in Ungarn einen SP zu suchen. Der Regen der in der Nacht einsetzte hielt auch frühen Morgen noch an, so dass wir uns erst mal in ein Einkaufszentrum zurückzogen um ein paar Vorräte aufzufüllen und einen weiterenn Update des Reiseberichts ins Netz zu stellen. Gegen 12h lässt der Regen endlich nach, die Sonne zeigt sich und wir können mit der Besichtigung von Sibiu beginnen. Wir finden einen Parkplatz nahe der evangelischen Kirche (E=RON 1)

und starten von hier mit unserem Schnelldurchgang.
Vom 73m hohen Kirchturm (E=RON 3) genießen wir phantastischen Überblick über die Stadt

Vom Turm runter zum kleinen Platz mit seinen Cafés,

zur Lügenbrücke

und durch den Rathausturm zum grossen Platz

der sich wirklich hervorragend herausgeputzt hat - Sibiu war 2007 europäische Kulturhauptstadt. Nun noch vorbei am Rathaus und am Brukenthalpalais, schnell zur Orthodoxen Kathedrale

und damit war es auch schon Zeit zum Weiterfahren, denn s.o. Eigentlich schade, die Stadt hat uns sehr gut gefallen und hätte mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit verdient. Falls wir noch mal hierherkommen sollten, dann werden wir sicher mindestens einen vollen Tag hier verbringen.
Aber so fahren wir weiter Richtung Westen, legen unsere letzten RON in Diesel an (RON 5,37/l)
Um 20:30 fahren / quetschen wir uns 4km weit an Lastwagen vorbei die vor der Grenze auf die Abfertigung warten. Bei uns wird dort nur kurz in die Pässe und endlich mal seitlich ins Auto geschaut. Mit einem freundlichen Auf Wiedersehen sind wir in Ungarn.

Zusammenfassung Rumänien:

Wir waren 7 Tage hier und sind dabei kreuz und quer durch das Land gefahren. Dabei haben wir ca. 2300km zurückgelegt. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Strassen angetroffen, von bestens ausgebaut bis zur übelsten Schlaglochpiste. Rumänien bietet die unterschiedlichsten Landschaftsformen wie Schwarzmeerküste, Donaudelta, endlose Felder und endlose lange (>10km) Strassendörfer, Mittelgebirge bei den Moldauklöstern und die alpin anmutenden Karpaten. Freies Stehen scheint hier kein Problem zu sein, wir sahen des Öfteren wild zeltende Urlauber an Seen und Bachläufen. Die Plätze die wir fanden waren kaum vermüllt. Mit der Polizei hatten wir keinerlei Kontakt. Im Strassenverkehr ist jedoch grösste Vorsicht geboten wegen Pferdewagen, Tieren auf der Fahrbahn, Nichtbeachtung der Verkehrszeichen, vor allem der Überholverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen, dazu wird hier m.E. mit Rücksichtslosigkeit gefahren.
Ob wir nochmal hierher fahren? Zum Transit nach GR / TR warum nicht, aber sonst? Vielleicht lag es auch am Temperatursturz, aber so richtig warm sind wir mit diesem Land nicht geworden.

========== Ende Kapitel 9 Rumänien ==========

© Anja & Wolfgang, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser originaler Plan war: In 4 Monaten mit dem WoMo entlang der Mittelmeerküste (Kroatien, Montenegro, Albanien), durch Griechenland, die Türkei und Syrien nach Jordanien ans Tote und ans Rote Meer. --- Aber bedingt durch die Entwicklung in Syrien wird dies wohl für diesmal ein Traum bleiben. Wir haben gezwungenermassen umgeplant und werden eben viel mehr Zeit im Osten der Türkei verbracht. Letztendlich ist nun eine 2-monatige Türkei-Reise daraus geworden.
Details:
Aufbruch: 05.04.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 05.08.2011
Reiseziele: Kroatien
Italien
Bosnien und Herzegowina
Montenegro
Albanien
Nordmazedonien
Griechenland
Türkei
Bulgarien
Rumänien
Ungarn
Österreich
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.