Las Vegas - Verlieren ist keine Option!
Der unendliche Flug
Morgengrauen
Natürlich sind wir wieder viel zu spät ins Bett. Ein Fläschen Wein mit Muttern zum Abschied und schon war es halb zwei in der Nacht. Also hiess es flugs ins Bett springen.
Das Grauen kam am Morgen, als der Wecker um 05.25 h klingelte um uns daran zu erinnern, dass wir gen Amerika zu fliegen hätten.
Während Misch relativ fit war benötigte Ho doch etwas länger und zwei Panadol extra um den Tag sicher zu überstehen. Nicht dass zweitgenannter einen Hangover gehabt hätte, aber ein leichtes Schädelbrummen hatte sich schon angemeldet.
Nach einer ausgiebigen Dusche, die doch etwas Linderung des Grauens brachte, einem Morgenkaffee und einer Zigarette zum erwachen ging es - freundlicherweise von Mutter chauffiert - zum sehr nahe gelegenen Bahnhof, um den 06.35 h Zug Richtung Flughafen Zürich zu nehmen. Nach zweimal umsteigen und der erneuten Frage: Warum um alles in der Welt kaufe ich immer diese xxx Tickets, wenn doch keiner sie sehen will? kamen wir am Flughafen an, suchten erst einmal den Check In Schalter der US Airways und stellten fest, dass das Grauen ein Gesicht hat.
Eine optisch nicht sehr ansprechende Dame wollte uns doch tatsächlich vom Schalter vertreiben, da dieser für Businesspassagiere reserviert sei. Pech, dass Ho ein FQT ist und dennoch dort anstehen darf. Misch wurde natürlich verscheucht - kein FQT, keine Sonderbehandlung.
Nun, während Misch eine sehr freundliche Dame hatte die ihm die Fragen zu seinem Gepäck stellte, war die von Ho ob der Enttäuschung ihn nicht verjagen zu können, dermassen gereizt, dass sie ihre äusserst dummen Fragen recht pampig stellte. Nun denn... das Leben ist hart.
Nachdem diese (sinnlose) Prozedur rum war ("Nein, ich habe keine Bombe dabei! Nein, ich habe mein Gepäck selber gepackt! Nein, an meinen Laptop kommt kein anderer Mensch ran (infame Lüge!) und Nein, ich habe nicht vor dieses Flugzeug ins Weisse Haus zu steuern. (obwohl ich als PPL Pilot ja sozusagen die Befähigung dazu hätte (sollte man meinen.....))") gab es einen freundlichen Check In, um dann beim Bäcker um noch etwas Frühstück und Proviant zu kaufen.
Ab gings durch die Kontrolle, den Zoll, auf eine letzte Zigarette und zum Gate, wo wir erschreckt feststellen mussten, dass das Grauen wohl weitergehen würde. Doch dazu später.
Unser Flieger war parat...
... also sollte ja nichts mehr schief gehen.
Nachdem wir ein letztes Mal dumme Fragen beantworten mussten ("Nein, ich habe seit dem Check In keine Atombombe gestrickt!") gings an Bord - auf dem Weg dahin klopfte Ho kurz seine Hosen ab, stellte fest dass ein iPhone wohl nicht da wäre, durchsuchte seinen Rucksack, drehte um und rannte zurück zum Warteraum wo er der netten Dame mit den dummen Fragen sein begehr erklärte, zu seinem Platz rannte und das Teil - das Glück ist mit den Dummen!!! - zwischen den Sitzen fand, wohin es wohl aus der Tasche gerutscht war.
Diesmal ohne dumme Fragen zurück an Bord und die Sitze eingenommen.
Das Grauen war tatsächlich Realität. Auftupierte, alternde, bzw. stark gealterte Flight Attendants in allen Variationen. Dick und überschminkt, dürr und eine Falte von oben bis unten, dick und ungeschminkt (auch nicht schön) usw usw usw....
Abgesehen davon, dass die Damen zum grössten Teil unfreundlich waren, war der Flieger alt. Sehr alt... Inflight Entertainment ist ein grosser Bildschirm irgendwo dort vorne, Kopfhörer gab es für 4 Euro, 5 Dollar oder 6 Franken zu kaufen (noch nie was von den aktuellen Umrechnungskursen gehört!), worauf wir dankend verzichtet haben.
Nach dem Start gab es bald ein leichtes Lunch (kreativ aromatisierte Gemüselasagne, die erst dann richtig geschmeckt hat, nachdem man vom Salat probiert hat).
Dass die Flight Attendants ihren Job abgrundtief hassen und jeden Passagier noch etwas mehr, muss an dieser Stelle wohl nicht extra erwähnt werden.
Irgendwann schliefen wir ein und wachten auch wieder auf. In der Hoffnung, dass wir bald da sein würden, versuchten wir die Zeit zu ergründen, stellten erschreckt fest, dass das Martyrium noch noch mehr als 6 Stunden andaunern sollte, und flüchteten erneut in einen kurzen Schlaf. Nach dem Duty Free verkauf stellten wir fest, dass es immer noch 6 Stunden gehen würde und flüchteten erneut in einen kurzen Schlaf, immer auf der Flucht vor dem Grauen der FA's...
Nach unendlichen 9.5 Stunden (gefühlte 19.5) landeten wir sanft in Philadelphia, wo wir das Flugzeug schnell verliessen, um bei der Immigration nicht die letzten zu sein. Die Schlange vor uns war schon so lang genug.
20 kurzweilige Minuten später standen wir vor einem weiblichen Immigration Officer (Mrs. Ortega) die und freundlich das Prozedere erklärte, unsere Fingerabdrücke nahm, sich erklären liess, wohin wir denn überall gehen würden (O-Ton: "Aha, Hawaii... und das beste vom Land lasst ihr aus... "), die Frage nach dem wichtigsten Ziel in Philly mit Definitly Washington, or New York - yes, go to New York" beantwortete und uns mit einem wirklich freundlichen Lachen in die USA entliess...
America, here we are...
Nach einer Zigarette (die Entwöhnung ist nach 9 Stunden schon durch, die knallen rein wie nix) gings zum Taxi und ab nach Downtown zum Independent Hotel Philadelphia.
The Independent Hotel Philadelphia
Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, ging es auf eine kurze Tour in die Stadt, um für Misch die ersten Hosen zu kaufen und für Ho mal zu gucken was es geben würde (es gab ein Hemd).
Danach etwas Sightseeing...
... und dann zurück ins Hotel um Simones Mann anzurufen, den wir zum Essen treffen würden, nachdem Simone uns ja so schrecklich enttäuscht hat und statt in Philly darauf zu warten, dass wir sie besuchen kommen, an der Lenk traditionelle Schweizer Küche auf Tellern durch die Gegend schleppt.
Nachdem die Verabredung für den kommenden Abend stand ging es nochmal auf zum Abendessen und dann um 22.30 h totmüde und abgekämpft ins Bett....
Müüüüüüüüdeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee....
Ho und Misch, die Philadelphianer!
Aufbruch: | 07.09.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 25.09.2011 |