USA - N.Y., D.C. und Orlando 2011
Manhattan kreuz und quer
15. und 16.08.2011
Wenn man nicht auf Erst-Besuch in New York ist, geht man die Angelegenheit ja wesentlich entspannter an, der selbstgemachte Druck, alles sehen zu müssen, fehlt und man lässt sich viel mehr Zeit dafür, den Gesamteindruck auf sich einwirken zu lassen, bzw. geht hier und da viel gezielter ins gewünschte Detail. Was ein wahrer Segen ist !
Ich stehe auf und statte dem "Niles", dem Hotelrestaurant meinen Frühstücksbesuch ab, packe sicherheitshalber den 5-USD-Schirm wieder ein, obwohl es trocken ist und mache mich vom Acker. Eigentlich bin ich etwas planlos, will mich einfach nur treiben lassen und drifte - natürlich - zum Times Square. Dieser Platz ist ein magischer Anziehungspunkt. Im Nachhinein fällt mir allerdings auf, dass ein wesentlicher Bestandteil des Times Square es entweder nicht mehr nötig hat oder er hat Urlaub: The naked cowboy !
Good morning America - man kann sich hier morgens anstellen und hoffen, einen Platz im Publikum der morgendlichen Show von ABC zu ergattern...dafür habe ich allerdings keine Zeit.
Das "Bling-bling" des Times Square ist wirklich ein magischer Anziehungspunkt in New York. Ich allerdings begebe mich zum MoMA, Museum of Modern Art. Die Schlange ist - wie bei meinem 1. Versuch vor 5 Jahren - endlos und dafür habe ich einfach nicht die Geduld. Ich shoppe dann lieber im grandiosen Museums-Store. So, die Kreditkarten-Rallye für heute ist eröffnet, also shoppe ich mal gleich munter weiter im NBC-Store. Und dann gönne ich mir den allergrössten Shopping-Spass: In Deutschland heisst die Ladenkette TK Maxx, in Amerika TJ Maxx, ist aber dasgleiche: Das versteht jetzt echt nicht jeder, man muss zwingend eine leidenschaftliche "Maxxinista" sein, um an diesen Fundgruben-Läden Spaß zu haben, nur per Wühlen, Schnuppern, Fahnden, Suchen und Scannen findet man eventuell das (immer) Unerwartete ! Designer-Schnäppchen zu Hammerpreisen. Ich bin eine Maxxinista und komme mit einer Riesentüte aus dem Laden. Zeit für´s Tüten-Abladen im Hotel. Dafür benutze ich die subway. So mancher mag schon an New Yorks alter U-Bahn verzweifelt sein, aber ich habe keine Probleme damit, mich zurechtzufinden und schmeisse nach kurzer Zeit schon die Tüten auf mein Hotelzimmerbett, schnaufe kurz durch, koche mir einen Kaffee, entsorge den 5-USD-Schirm und mache mich wieder auf den Weg.
Im Flieger hierher habe ich den Film "Arthur" gesehen und mich totgelacht, teilweise. Genre "romantic comedy", erstklassig für Frauen, Männer finden sowas wahrscheinlich doof. Was das jetzt mit mir zu tun hat ? Tja, kurze Wiedergabe der story: Der alkoholsüchtige, verwöhnte, planlose Millionenerbe Arthur trifft die Liebe seines Lebens in der New Yorker Grand Central Station, wo sie illegalerweise Touristenführungen ohne entsprechende Lizenz macht. Das reicht zum Verständnis, was ich jetzt vorhabe: Die wunderschöne Grand Central Station besuchen (zum 2. Mal) und sie dieses Mal wirklich unverwackelt zu fotografieren.
Grand Central ist echt total zugebaut, die Fassade kommt kaum noch zur Geltung, aber die echten Wunder sind ja auch drinnen !
Sieht kaum aus, wie ein Bahnhof - mehr so Ballsaal. "Arthur" dinierte im Film gleich bei der Uhr mit seiner Angebeteten. Die weltberühmte Oyster Bar ist auch hier. Und draussen gibt´s den besten Blick auf´s...
Mein N.Y.C.-Aufenthalt geht zu Ende. Morgen fahre ich mit Amtrak nach Washington D.C. Der Zettel mit der Telefonnummer von C.H.J. brennt in meiner Tasche, soll ich anrufen ? Nein, doch, nein, was soll ich denn sagen ? Nee. Feige Kuh ! Ja, toll, schön, bin ich eben feige, na und ? Für Sex-and-the-City bin ich nun wirklich nicht hierher gekommen und ich heisse auch nicht Samantha ! C.H.J. hat aber gesagt, das beste Museum von New York sei das Metropolitan Museum of Art, er sei da sogar Mitglied. Also nicht das MoMA, sondern das andere, das Metropolitan. Okay, seinem Tipp will ich folgen, da muss ich jetzt hin. Mache ich per subway, irgendwo Ecke Lexington und 83. oder so steige ich aus. Upper east side, sehr schick hier ! Doormen vor jedem Appartement-Gebäude. Hier sitzt wohl echt die richtig fette Kohle von N.Y. Das Metropolitan willkommt mich mit offenen Armen, keine Warteschlangen, ich kann direkt rein in die Ausstellungen. Erstmal irre ich etwas orientierungslos durch das basement mit den antiken Trümmern, das ist meine Sache nicht !
Ziemlich schnell bin ich aber da, wo ich jetzt begeistert Stunden verbringen könnte: In der Abteilung für europäische moderne Malerei. Manet´s, Monet´s, Van Gogh´s, Picasso´s, Lautrec´s, Gauguin´s. Ich könnte ausflippen, so toll sind diese Bilder ! Ich liebe Bilder, Gemälde.
Kunst macht hungrig. Gott sei Dank ist ein Hot Dog-stand vorm Museum aufgebaut, als ich wieder herauskomme. Heute mache ich nichts mehr weiter, als die 5th Avenue herunterzuschlendern, meine Tasche zusammenzupacken, E.T.-mässig nach Hause zu telefonieren und zu schlafen. That´s it for New York !!!
Aufbruch: | 13.08.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 03.09.2011 |