...around the world in 80 days...
Cairns & Cape Tribulation
Ein (endlich wieder) sonniges Hallo, diesmal aus Cairns! Nach einem ziemlich frühen und langen (3,5 Stunden) Flug bin ich in Cairns angekommen. Dabei hat mich schon das Rucksackpacken vor große logistische Herausforderungen gestellt, stolze 21 kg wiegt er mittlerweile, und uns verbindet eine echte Hassliebe.
Aber alles nicht so wild, ich bin ja jetzt nur noch hier in der Gegend und habe ihn so gepackt, dass ich (theoretisch) nur noch das obere Drittel auspacken muss. Clever, gelle? Ich hoffe allerdings, dass er noch ein bissel abnehmen wird, wenn ich das ganze Kochzubehör losgeworden bin.
Immerhin, bei meiner Ankunft hier hatte doch ein sehr süßer Aussie Mitleid und hat mir das Teil ins Hostel getragen hehe. Der arme Kerl ist allerdings auch fast zusammengeklappt und meinte dann nur noch "...lots of shopping?"...hoppla
Nach Sydney hat Cairns auf mich erst mal einen ziemlich verschlafenen Eindruck gemacht, was aber vermutlich daran lag, dass ich in der größten Mittagshitze angekommen bin. Das Hostel, das Global Central, macht seinem Namen alle Ehre und liegt ganz gefällig, zentral eben. Ansonsten ist es... naja es war billig, also reden wir über was anderes, ok?
Auch sonst sind Cairns und Sydney grundverschieden, Cairns sieht aus wie eine amerikanische Kleinstadt, und die Cairnsianer kriechen erst gegen Abend aus ihren Löchern und die Party geht los - anscheinend ist Cairns bevorzugtes Ausflugziel der Abiturienten...
Auch Tierfreunden wird hier so einiges geboten, ich habe schon Bekanntschaft mit einer wirklich ekligen langbeinigen Riesenspinne gemacht, bin von einem komischen schwarzen Vogel angefallen worden und die Flughunde, die hier abends rumdüsen, kenn ich ja schon aus Byron.
Die Uferpromenade ist wirklich schön, vor allem abends, wenn sie beleuchtet ist. Der Strand selber ist leider nicht so dolle bzw. gar nicht vorhanden (dafür gibts ja das Great Barrier Reef), aber deswegen bin ich ja auch nicht hergekommen, wobei ich schon Lust hätte, meine Surfkünste nochmal auszutesten... Aber dazu ist echt keine Zeit, ich habe einen ziemlich sportlichen Zeitplan, die paar Tage bis zur Heimreise werden wie im Flug vergehen.
Freitags gings los und ich habe einen Ganztagesausflug ins Naturschutzgebiet und Weltkulturerbe Cape Tribulation gemacht. Der begann mit einer Bootsfahrt zur Krokodilbesichtigung. Der Bootsführer mit dem sehr australischen Namen "Jan" (Exildeutscher) war ein sehr sympathischer Typ, der uns allerdings gleich zu Beginn der Fahrt eröffnet hat, dass es keine Krokodile zu dieser Jahreszeit gäbe, und es war dann auch keins da. Eine kleine grüne Baumschlange gabs zum Trost, nichtsdestotrotz haben wir uns dann schon gefragt, warum diese Tour dann überhaupt angeboten wird, wenn bekannt ist, dass es zu der Zeit eben keine Krokos gibt? Unsere Gruppe war übrigens sehr nett, ich habe mich ein wenig mit zwei Münchnern und einem Kölner angefreundet, die echt lustig waren. Der Kölner, Peter, ist mir dann auch prompt in Airlie Beach und auf Whitehaven wiederbegegnet - das liegt daran, dass hier alle in die gleiche Richtung reisen, man trifft sich früher oder später einfach wieder
Im Anschluss an die krokodilfreie Krokodiltour sind wir dann weitergefahren ans eigentliche Cape und haben da einen kurzen Gewaltmarsch durch die Mangrovenwälder gemacht, der nett gewesen wäre, wenn unsere Guide uns nicht so gescheucht hätte. Danach hatten wir 20 Minuten Zeit am Strand und dann gabs Mittagessen in einer Dschungellodge, das wir bei der Anfahrt vorbestellt hatten. Für mich gabs Fish & Chips, eine ordentliche Portion sogar, die ich dann unter den neidischen Blicken der anderen und mit leicht schlechtem Gewissen weggemampft habe... Die Ärmsten hatten nämlich alle was anderes, und deren Portionsgrößen konnte man nur mit viel gutem Willen gerade mal so als Snack bezeichnen.
Nach dem Essen gings auch direkt wieder weiter mit einem Besuch eines kleinen Wildlife Sanctuarys. Da gabs Krokos, zahme Känguruhs und drei sehr niedliche Dingobabys, von denen ich mich gar nicht mehr trennen konnte. Aber Müßiggang war nicht drin, zack-zack wurden wir wieder in den Bus gejagt und sind dann noch an einen hübschen Fluß (Moosman River) gefahren, wo wir nochmal eine Dreiviertelstunde zum Schwimmen und Spazierengehen hatten, und dann sind wir so schnell wieder zurück nach Cairns gedüst, dass wir eine halbe Stunde vor Zeitplan angekommen sind und ich frage mich immer noch, wozu unsere Führerin eigentlich so einen Stress gemacht hat... Vielleicht hatte sie einen Zahnarzttermin oder so.
Unterm Strich muss ich leider sagen, dass ich diesen Ausflug nicht wirklich weiterempfehlen kann, die ganze Veranstaltung hatte schon einen leichten Abzocke-Beigeschmack, darüber waren wir uns recht einig. Interessant wars schon, aber das Ganze hätte wesentlich stressfreier ablaufen können, hätte man bspw. die sinnlose Bootsfahrt einfach weggelassen. Aber "Crocodile River" verkauft sich halt gut im Prospekt
Tags darauf bin ich dann nach Airlie Beach gefahren, dazu aber mehr beim nächsten Mal
Aufbruch: | August 2011 |
Dauer: | circa 9 Wochen |
Heimkehr: | Oktober 2011 |
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