Eine Woche Amsterdam (und Umgebung)
auch kleine Museen sind interessant III
Museum Geelvinck-Hinlopen
Das Museum Geelvinck-Hinlopen Huis befindet sich in Amsterdam in einem alten Patrizierhaus. Es zählt zu einer Reihe von prächtigen barocken Bürgerhäusern an der Herengracht. 1980 wurde es privat gekauft, seitdem restauriert. Das Museum organisiert kleine Ausstellungen und Konzerte, manchmal wird auf Originalinstrumenten, wie einem Broadwood gespielt. Das Haus trägt den Namen der beiden Amsterdamer Regentenfamilien Geelvinck und Hinlopen.
Im letzten Jahrhundert, während der Sturmkatastrophe von 1953 wurde der Garten weitgehend zerstört. Der Landschaftsarchitekt Robert Broekema gestaltete ihn vor zwanzig Jahren neu.
Das Chinesische Zimmer hat acht Paneele mit handgemalten Tapeten auf Wachstuch, hergestellt in Brüssel, in der Manufaktur von Cornelis 't Kint. Einflüsse aus Augsburg, und Chinoiserieen von Jean-Baptiste Pillement sind zu erkennen.
Das rote Zimmer ist im Louis-quinze-Stil gestaltet. Die Kennzeichen dieses Stils sind Asymmetrie, Rocaillen, wellenförmige Umrisse und Blätter. Im roten Zimmer hängen von links nach rechts folgende Gemälde:
Gillis Claesz. de Hondecoeter - Landschaft mit Darstellung von Christus, der den Blinden heilt.
Pieter de Ring - Prunkstilleben mit Nautiluspokal
Hans Goderis - Zwei Kriegsschiffe warten vor Pampus
Anthonie van Stralen - Winterlandschaft
Daniel Seghers - Stilleben mit Blumen
Das blaue Zimmer ist im Louis-seize-Stil eingerichtet. Erwähnenswert sind die fünf Paneele von Egbert van Drielst. Die handgemalte Tapeten aus dem Jahre 1788, die im letzten Jahrhundert in New York und Miami Zimmer zierten, aber jetzt wieder in Amsterdam sind
Das Geelvinck-Hinlopen Haus steht an der Herengracht, wo sich die Wohnsitze der Oberschicht, Bürgermeister, Kaufleute und Unternehmensleiter entwickelten. Wie viele Häuser an diesen Gracht nimmt es zwei Parzellen ein. Die linke Hälfte hatte eine gewerbliche Funktion, rechts befand sich der Wohntrakt.
Die Bauarbeiten begannen bald nach dem Kauf der beiden Grundstücke 1683; das Haus wurde 1687 fertiggestellt und bezogen. Im selben Jahr wurde das Grundstück durch den Kauf einer rückwärtig angrenzenden Parzelle bis zur Keizersgracht, der parallel verlaufenden Gracht ausgedehnt. Dadurch konnte der Garten vergrößert werden und Platz für ein Kutschenhaus, einen Stall und Lagerräume geschaffen werden.
Auf der ganzen Welt verteilt sind die Werke Rembrandts, doch in seinem Wohnhaus in der Jodenbreestraat (früher Anthonisbreestraat) hängt kein einziges von Weltrang. Statt der großformatigen Ölbilder lagern dort kleine Arbeiten, über 250 Radierungen, Kupferstiche und Zeichnungen - ein Erlebnis. Die manchmal nur bierdeckelgroßen Formate zeigen Rembrandts Vermögen, mit nur wenigen Strichen, sich selbst oder andere meisterlich genau zu skizzieren. Der Besucher bekommt zudem in den rekonstruierten Wohnräumen einen Eindruck davon, wie Rembrandt zwischen 1639 und 1658 gelebt haben muss. Am Ende immer schlechter - erklären Infotafeln - trotz der vielen Verkäufe des zeitlebens schon berühmten Malers.
Weil Rembrandt aber weit über seine Verhältnisse lebte, zwangen ihn seine Schulden, das Haus und sein ganzes Inventar zu verkaufen. Später zog er in die Rozengracht 84, in das damalige Armenviertel Jordaan. Eine Dokumentation zu Beginn der Ausstellung illustriert, wie mühsam es 1908 war, Rembrandts Wohnung zu rekonstruieren. Seitdem ist das Haus im alten Judenviertel ein kleines Museum. Die engen, knarrenden Treppen führen bis ganz oben zur Werkstatt und der Materialsammlung des Meisters. Zur Freude mancher Besucher fertigt ein Mitarbeiter hier noch Drucke auf einer alten Presse.
Aufbruch: | 15.08.2011 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 20.08.2011 |