Malaysias Borneo 2011

Für den dritten Tag in Kota Kinabalu plane ich eine Tour mit dem Motorrad durch das Bergland zu den Hot-Springs und dem Canopy Walk am Fuße des Kinabalu. Mit Google Maps plane ich meine Route. Von Kota Kinabalu will ich ostwärts ins Bergland fahren. Dort gibt es eine Rafflesia-Farm. Diese Pflanzen, mit ihren bis zu einem Meter großen Blüten soll es nur auf Borneo geben. Obwohl sie nicht gerade Wohlgerüche verströmen möchte ich mit dieses eindrucksvolle Gewächs mal aus der Nähe ansehen.
Dann wollte ich die Straße nach Norden nach Ranau nehmen. Irgendwo hinter diesem Ort liegt der Nationalpark mit den heißen Quellen und dem Baumwipfelpfad. Mit meinen Fingern zirkele ich den Abstand nach Ranau aus und komme auf etwa 120 Kilometer. Das müsste bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sechzig Stundenkilometer in zwei oder zweieinhalb Stunden zu schaffen sein.
Das ich in meiner Planung etwas kühn gewesen bin merke ich schon gleich hinter Kota Kinabalu. Die Straße steigt merklich an. Obwohl der Verkehr weniger wird, senken die ersten Serpentinen mein Tempo. Nach etwa zwanzig Kilometern werden die Kurven enger und die Straße steiler. Selbst bei gerader Strecke geht das Motorrad in die Knie. Mein rechter Fuß schmerzt schon vom häufigen Schalten der umständlichen Fußschaltung des 5-Ganggetriebes. In den steilsten Kurven komme ich selbst im ersten Gang nur in Schrittgeschwindigkeit vorwärts.
Nach einer knappen Stunde habe ich nur etwa 30 Kilometer zurückgelegt. Trotzdem genieße ich es durch den Regenwald zu fahren. Der Fahrtwind bläst mir die überhitze Lift als angenehmen Wärme entgegen. In einigen der engen Kurven lässt ein Randstreifen einen Stopp zu und erlaubt einen schönen Blick über die mit Regenwald bewachsene Berglandschaft. Von einigen Aussichtspunkten lässt sich die Straße über Kilometer hinweg ins Tal verfolgen. Trotz der Höhe ist es immer noch drückend-heiß. Kaum dass ich angehalten habe, rinnt mir der Schweiß über die Stirn. Obwohl ich viel langsamer vorankomme, als ich geplant hatte, genieße ich die Fahrt durch den Dschungel.