Abenteuer Around the World
Kolumbien: NP El Cocuy
Tags darauf verabschiedeten wir Helen nach Medellin! Fuer Markus und mich sollte ein grosses Abenteuer in den Bergen von Kolumbien beginnen.
Eine 5 Stuendige Busfahrt brachte uns zu einer groessern Stadt names Tunja. Dort verbrachten wir den Nachmittag und hofften unsere Ausruestung auf Wintertauglichkeit aufzuruesten. Stellte sich schwieriger heraus als gedacht, doch wir wurden schliesslich fuendig.
Somit fuhren wir am Abend direkt mit dem Nachtbus tiefer in die Berge. Eine 10 stuendige, kalte und extrem holprige Busfahrt brachte uns schliesslich in das Doerfchen "El Güicán".
Nach einem kleinen Nickerchen begannen wir auch sofort mit den Vorbereitungen fuer unsere Wanderung in den Bergen. Trotz des kaum vorhandenen Tourismus im Dorf, lief das Ausleihen von Campingausruestung recht einfach. Im Anschluss noch viel Reis eingekauft und unsere Rucksaecke gepackt. Unsere geplante 6-7 Tage Route noch mit ein paar Einheimischen besprochen, denn wir entschieden uns ohne Fuehrer zu gehen. Da wir somit bereit fuer die Wanderung und gleichzeitig voller Abendteuerlust waren, entschieden wir uns sofort am naechsten Morgen loszulaufen.
Los ging s um 4:30 Uhr mit dem Milchlastwagen, welcher die Milch von den Bauern in den Bergen einsammelt. Nach 4 Stunden muehsamer Fahrt in einer beeindruckenden Landschaft wurden wir auf ca. 3500m Meereshoehe im Gebierge ausgesetzt. Eine ca. einstuendige Wanderung brachte uns 500 m hoeher zu ein paar kleinen Wanderhuetten. Diese waren zwar verlassen, doch es sollte das letztes Anzeichen an Zivilisation sein!
Unsere erste Campingmahlzeit verleihte uns neue Kraft und wir entschieden uns noch am selben Tag in den Nationalpark aufzubrechen! So liefen wir weitere drei Stunden und suchten uns ein tiefer gelegenen Platz zum Campen, da wir Respekt vor der Hoehenkrankheit hatten. Wir waren voll im Campingfieber und verbrachten eine eisig kalte Nacht in unserem Zelt. Am Morgen erwachten wir in einer traumhaften Landschaft mit teilweise schneebedeckten Bergen .
Wir schnallten unsere 20 kg Rucksaecke auf und nahmen den ersten hohen Berg in Angriff. Nach einem 2 stuendigen Anstieg ereichten wir unseren ersten Gipfel auf 4400m! Teilweise im tiefen Nebel und leichten Regen stiegen wir auf der anderen Seite wieder hinab und kamen in einem wunderschoenen Tal mit See an.
Da wir uns noch super fuehlten, entschieden wir uns direkt den naechsten Gipfel vorzunehmen. Wir ueberquerten den naechsten 4400m Gipfel und liefen auch dem dritten bereits entgegen. Teilsweise verloren wir den Pfad und "kletterten" weitere Abhaenge hinauf. Am spaeten Nachmittag hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Platz zum campen. In sicherer Entfernung von einer ca. 100 m hohen Felswand schlugen wir letztendlich in ca. 4200m Hoehe ueber dem Meer unser Zelt auf. Nach einem kurzen Abendessen fielen wir erschoepft in unser Zelt. Gewarnt von der letzten Nacht packten wir uns mit allem ein was wir hatten und legten zusaetzlich einen Rucksack ins Zelt. Somit verbrachten wir die Nacht recht angenehm.
Doch als wir am naechsten Morgen aufwachten traf uns ein Schock! Wir waren mit ca. 20 cm Schnee eingeschneit! War zwar mal wieder schoen Schnee zu sehen, doch zu einem relativ unguenstigen Zeitpunkt. Da wir absolut nicht fuer den Schnee vorbereitet waren, begannen wir ueber eine eventuelle Rueckkehr nachzudenken. Doch unser Ehrgeiz war zu gross und wir beschlossen weiterzulaufen. Weiteres Problem stellte nun die Ueberquerung des mit 4700m hoechsten Gipfel da! Der Schnee wurde tiefer, die Sicht schlechter und die Kleidung nass! Langsam stampften wir weiter den Berg hinauf, bis wir irgendwann keinen Pfad mehr sahen.
Ca. 100m unterhalb des Gipfel kamen uns ploetzlich 2 Wanderer aus dem Nebel entgegen. Sie beschrieben die Ueberquerung des Gipfel als extrem gefaehrlich und sprachen von einem halben Meter Schnee auf der Spitze. Dies brachte uns natuerlich erneut zum Nachdenken! Wir dachten an unsere durchnaessten Sachen und befuerchteten innerhalb der naechsten Tagen nichts trocknen zu koennen. All diese Umstaende bewegten uns letztendlich zur Umkehr. War ein harter Kampf mit unserem Ehrgeiz, doch auf jedem Fall die richtige Entscheidung.
Somit versuchten wir nun den Nationalpark noch am selben Tag zu verlassen. Durchnaesst quaelten wir uns erneut ueber die beiden Berge. Total erschoepft kamen wir dann nach 10 Stunden Wanderung kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Parkausgang an, wo bereits ein Jeep wartete. Am spaeten Abend fielen wir halbtot in unserer Pension ins Bett!
Auch am naechsten Tag war die Enttaeuschung noch gross, doch fuer mich stand gleichzeitig fest, dass ich diese Wanderung in den naechsten Jahren nochmals angehe. So einfach lies ich mich von der Natur nicht schlagen .
Wir reinigten noch unsere Sachen, bevor wir am Abend mit dem Bus nach Medellin aufbrachen. Diese Busfahrt mit Umsteigen in Bogota sollte uns 28 Stunden und viel Nerven nehmen. Irgendetwas schien mit dem Bus nicht zu stimmen und zusaetzlich fuhren wir noch ein Pferd, sowie eine Frau an . Passiert ist zum Glueck nichts! Mitten in der Nacht wurden wir dann noch von einer Polizeikontrolle angehalten und mussten den Bus verlassen...
Auch die folgenden Bilder koennen kaum die Schoenheit des Nationalparks beschreiben...
Aufbruch: | 16.08.2011 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 16.08.2012 |
Mexiko
Belize
Guatemala
El Salvador
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien