Ich bin dann mal weg - eine (Welt)-Reise
Argentinien: Dean Funes - Tucuman
Zweite Woche auf dem Bike
Am Montagmorgen liess ich meinen kaputten Hinterreifen nochmals reparieren und fuhr dann los um nach ca. zwei Kilometern zu merken, dass dieser bereits wieder platt war.
Ich ging zurück nach Dean Funes und fand dort die Werkstatt von Miguel, einem ehemaligen Radrennfahrer. Er reparierte mir den Reifen und da er von meinem Vorhaben, Argentinien mit dem Rad zu bereisen begeistert war, bestand er darauf, die Arbeit umsonst zu machen. Er wünschte mir eine gute Reise und schenkte mir dann auch noch einen Gummizug, damit ich mein Gepäck besser befestigen konnte. Ich bedankte mich herzlich, fuhr los und musste auch gleich wieder umkehren, da der Reifen schon wieder platt war. Miguel reparierte diesen dann nochmals fachmännisch und dieses Mal sollte er etwas länger halten.
Das Dörfchen Quilino, welches nur 30km von Dean Funes entfernt ist, erreichte ich am frühen Nachmittag.
Aussicht Nr. 1 von meiner Unterkunft in Quilino auf den Ölgiganten "YPF", der erst kürzlich verstaatlicht wurde und seither täglich in den Schlagzeilen ist.
Meine persönliche "Königsetappe" (125km) führte mich durch eine Salzwüste (Salinas grandes). Für diesen Tag musste ich natürlich ordentlich Proviant dabei haben, da auf dem Weg lediglich ein kleines Dörfchen lag. Neben den Keksen, Bananen und Riegeln im Bild, habe ich an jenem Tag auch sieben Liter Wasser vernichtet.
Die Strassen in dieser Gegend sind zwar wenig befahren, aber wenn ein tonnenschwerer Lastwagen mit 80km/h vorbeibraust, mache ich doch hin und wieder einen Sicherheitshalt abseits der Strasse.
Ankunft in Recreo mit einem weiterem "Platten"
Endlich in Recreo angekommen, winkten mich zwei Männer zu sich heran. Ich sprach mit ihnen ein bisschen und musste dann merken, dass mein Hinterreifen einmal mehr platt war.
Glück im Unglück zum ersten, dass es wieder erst im Ankunftsort und nicht unterwegs auf den 125 Kilometern Niemandsland passierte. Ich hätte wohl ein Auto oder einen Lastwagen anhalten müssen.
Glück im Unglück zum zweiten: Wie sich herausstellte, unterhielten die beiden Männer eine Werkstatt und konnten mir den kaputten Reifen auch gleich vor Ort reparieren.
Nach einem Ruhetag in Recreo fuhr ich am nächsten Tag früh los. Aber nach lediglich 20 Kilometern war die Luft meines Hinterreifens bereits wieder draussen.
Ca. zwei Stunden stiess ich fluchend mein Fahrrad, bis mich drei Holzfäller zurück nach Recreo mitnahmen. Dort angekommen, war auch der Vorderreifen einmal mehr platt. Es war der sage und schreibe "ACHTE" Platten innerhalb von wenigen Tagen. Ich sah mich gezwungen zu handeln und kaufte mir für den nächsten Tag ein Busticket ins 300 Kilometer entfernte Tucuman - bloss weg aus dieser Dornenregion dachte ich mir.
Das Bike habe ich am Vorabend im Kiosk einer älteren Dame einschliessen lassen. Sie versicherte mir, dass sie schon seit bald 30 Jahren jeden Tag vor 8.00 Uhr zu arbeiten beginne. Ich war beruhigt, denn mein Bus sollte gemäss Fahrplan um 8.30 fahren.
Am nächsten Tag war die gute alte Dame auch um 8.45 Uhr nicht aufgetaucht. Das halbe Dorf wurde mobilisiert, um sie ausfindig zu machen und um ca. 9.00 Uhr war sie dann endlich da und konnte mir mein Fahrrad zurückgeben.
Glücklicherweise hatte der Bus 1.5 Stunden Verspätung und fuhr erst um 10.00 Uhr. Vielleicht hatte ja auch der Busfahrer an jenem Tag etwas länger geschlafen...
Aufbruch: | 04.11.2011 |
Dauer: | circa 1 Woche |
Heimkehr: | November 2011 |
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