Rajasthan - fremde Welten, ferne Zeiten

Reisezeit: Februar / März 2012  |  von Wolfgang Dreesbach

19 Tage in einer anderen Welt. Auch wenn wir damit schon Erfahrungen in Nordafrika (3x) und auch in Mali gemacht haben - Indien ist anders!

Planung, Abflug und zwei Tage Delhi

Vorab...
Unser Reisebericht soll kein Geschichtsbuch mit unendlich vielen Daten und Namen sein. Wir beschränken uns auf kurze Infos zum Reiseablauf und zu den Sehenswürdigkeiten etc. Wiedergeben wollen wir eigentlich den Eindruck und die Wirkung auf uns. Wer mehr Infos braucht, insbesonder auch zu den großen Komplexen wie Amber Fort oder Fathepur Sikri - es gibt Google!

Lange geplant und mit viel Internet-Recherche im Vorfeld haben wir unsere Rajasthan- Rundfahrt zusammen gestellt:
Delhi (2Nächte) - Mandawa - Bikaner - Jaisalmer (3 Nächte) - Jodhpur - Ranakpur - Udaipur - Bundi - Jaipur (3 Nächte) - Agra (2 Nächte) - Delhi

Route, Zeitdauer und Sehenswürdigkeiten zu ermitteln war nicht besonders aufwendig, bei den Hotels war es schon eher kompliziert. Man weiß ja nie... Wir wollten jedenfalls im Vorfeld buchen, damit wir am jeweiligen Anreisetag nicht suchen müssen und damit Zeit verlieren.Nach guten Beurteilungen im Internet (Reiseberichte) fiel unsere Wahl fürs Auto mit Fahrer auf Sushil von Oasis Travel Agency in Delhi. Impfungen waren noch alle vom Vorjahr (Mali) aktiv. Der Direktflug - rechtzeitig im Voraus gebucht mit Air India - war recht günstig.
Fehlte eigentlich nur das Visum. Und das ging schneller als erwartet.

Wechselkurs-Info: 1000 Rupien (Rps) = ca. € 15,50

Samstag, 18.02.2012
Abflug um 21.30 Uhr ab Frankfurt/M. Trotz des Streiks der vergangenen zwei Tage wird unser Flug (wie auch die meisten anderen) pünktlich abgefertigt.
Wir erhalten ein kleines Abendessen und dann ist Ruhe im Flieger.
Nach fast 8 Stunden Flugzeit und einem kleinen Frühstück landen wir um 09.15h Ortszeit. Der Zeitunterschied beträgt 4,5 Stunden.

Sonntag, 19.02.2012
Mit dem Taxi geht's (theoretisch) direkt zum Hotel. Wir zahlen 750 Rps und ich habe den Eindruck, der Fahrer findet es recht merkwürdig, wo und in welcher Gegend wir absteigen wollen.
Im Internet hatten wir ein tolles Hotel in Old-Delhi (hier wollten wir wegen des turbulenten Lebens hin) gefunden - seeehr günstig. Vor Ort stellt sich heraus, dass statt Luxus nur Niedrigstklasse existiert. Da Wolfgang schon skeptisch war, hatten wir ein Ersatzhotel nur 300m weit entfernt in petto und sind dann dorthin marschiert - und waren zufrieden! Freundlicher Service und gutes Zimmer im Hotel Wall City, direkt gegenüber der Fatehpuri Masjid.

Unser erster Besuch gilt dem Red Fort (Rotes Fort). 1638-1648, wohin wir zu Fuss über den berühmten Chandni Chowk, der Hauptstrasse in Old Delhi, gelangen. Unsagbar viel Betrieb mit hunderten Rikschas, Tuktuks, Menschen, Kühen, Hunden und auch ein paar Autos.
Die Hausfassaden sehen aus.... man glaubt es kaum! Wie mag es dahinter zugehen?!
Die Umfassungsmauer des Forts ist schon beeindruckend, das Lahore Gate noch mehr. Es ist Sonntag Nachmittag und entsprechend viel Betrieb, überwiegend Inder. Wir besuchen ein Gebäude nach dem anderen, ob aus dunkelrotem Sandstein wuchtig gebaut (Naubat Khana und Diwan-i-Am) oder fein ziseliert aus Marmor (Rang Mahal, Khas Mahal, das Hammam und Diwan-i-Khas) - alles ist vorhanden. Auch die Parkanlage lässt Ruhe zum Verschnaufen und zur Beobachtung der ersten Streifenhörnchen.
Danach geht es über einen natürlich hektischen Markt zur Jama Masjid, der größten Moschee Indiens. Bauzeit 1644 - 1658. Erreichbar über viele Stufen gelagt man zum Eingang und den Innenhof, der Platz für 25.000 Menschen bietet. Die Minarette sind 40m hoch. Ein toller Eindruck!
Danach wieder durch verwinkelte Gassen zurück zum Hotel.
Nach der unruhigen Nacht im Flieger halten wir noch eine kleine Siesta und brechen dann in unserem Viertel (Chandni Chowk) auf zur Suche nach einem Platz zum Abendessen. In den Häusern scheint es kein fließend Wasser zu geben. In regelmäßigen Abständen sieht man öffentliche Wasserstellen, aus denen sich jeder bedienen kann.
Quirliges Leben, Lastkarren, Motorräder, Menschen, jede Menge kleine Läden - in einer kleinen Gasse finden wir dann unser gesuchtes "Restaurant" Paratha Wali Gali und essen auf schmalen Holzbänken sitzend 3 verschieden gefüllte Paranthas und 1 Cola.

Old-Delhi: über den Chandni Chowk zum Red Fort

Old-Delhi: über den Chandni Chowk zum Red Fort

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

Rotes Fort, Old-Delhi

über einen belebten Basar zur Jama Maslid

über einen belebten Basar zur Jama Maslid

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Jama Masjid, Old-Delhi

Old-Delhi Strassenszene

Old-Delhi Strassenszene

Montag, 20.02.2012

Erste Störung um 5 Uhr: Klopfen an der Tür - early morning tea. Das ist uns doch etwas zu früh. Später zum Frühstück kaufen wir frisch in Fett (Ghee = Butterfett) gebackene Ballonfladen (Puri) und einige Süßigkeiten zum Probieren. Dazu lassen wir uns dann den Tee kommen.
Nachdem der geplante Termin mit unserem Fahrer nicht geklappt hat, entschließen wir uns zunächst zu einem Besuch (per Taxi) des Gurdwara Bangla Sahib (1783, ausgebaut 1947), einem Sikhschrein. Mehr noch als der Tempel überrascht uns das große Wasserbecken mit den tollen Marmorböden. Dem Wasser/Quelle wird heilende Kraft zugeschrieben. Dass die Menschen direkt aus dem Becken Wasser zu sich nehmen ist keine Seltenheit. Die großzügige Anlage mit dem Bassin und den Kolonaden strahlt eine gepflegte Ruhe aus. Im Tempel empfängt uns üppige Pracht und Musik (war auch schon draussen zu hören) - beeindruckend.

Zu Fuß und mit dem grün/gelben Tuktuk geht es dann zur Agentur (Oasis Travel Agency), um dort unseren Fahrer kennen zu lernen und die letzten Einzelheiten zu besprechen. Die Anzahlung wird geleistet, wir suchen unser Auto aus (ein Suzuki Swift Maruti, fast neu, nur 20.000 km gefahren), und dann steht uns unser Fahrer Pappu schon heute für den Rest des weiteren Tags zur Verfügung.

Mit ihm geht es zu Humayun`s Tomb (Mitte 16. Jahrh.). Beeindruckende Anlage in großer Parkanlage gelegen, auch wieder aus dem tollen roten Sandstein gebaut, natürlich mit den notwendigen Dekoren versehen... Das im gleichen Gelände gelegene Isa-Khan-Tomb wird leider renoviert und ist geschlossen.

Von dort zu Fuß zum Hazrat Nizam-du-din Dargah (1562), einem Hindutempel inmitten des quirligen Lebens im Bazar. Nachdem wir uns durch engste Gassen, in denen Opfergaben wie Rosenblätter, Räucherstäbchen und Süßigkeiten verkauft werden und mit unendlich vielen Menschen gekämpft haben, müssen wir die Schuhe ausziehen und landen im unglaublichsten Tempel, den wir je gesehen haben - klein, aber originell bzw. original! Zur Stärkung danach kaufen wir leckeres Brot (Tandori plein) und Wasser, was zusammen als Mittagessen herhalten muss.

Danach geht es zum Qutb Minar Komplex (um 1200 n.Chr.), schon fast außerhalb Delhis. Die Moschee ist nur noch in Ruinen zu sehen - aber die Siegessäule, die auch als Minarett genutzt worden war, ist umwerfend. Fast 73 m hoch sind die ersten 3 Etagen aus rotem Sandstein gebaut, bei den beiden letzten ist zusätzlich Marmor verwendet worden. Das Licht- und Schattenspiel in der Abendsonne, die Verzierungen, die Balkone, die Reste der Moschee mit in Stein geschnittenen Figuren und Mustern, man kann sich kaum losreißen. Eine absolut sehenswerte Anlage. Auf den Bäumen entdecken wir grüne Sittiche, die wir später immer wieder sehen werden. Und überall flitzen die kleinen Streifenhörnchen, immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Eine 7 m hohe Eisensäule im Innenhof, die mind. 2000 Jahre alt sein soll und kaum Erosionsspuren zeigt, soll aus ungewöhnlich reinem Eisen bestehen. Es ist wahrlich eine Anlage. Durch die man stundenlang streifen könnte.

Die Rückfahrt zum Hotel dauert in der Rushhour 50 Minuten. In dieser Zeit bekommen wir schon einen Eindruck, was Autoverkehr in Indien bedeutet: Straßenhunde zwischen Unmengen von Fahrradrikschas in Old Delhi, Tuktuks, Lastkarren hochgepackt, mehr geschoben als gezogen, Motorräder und, und, und ...
Auch zwei Arbeitselefanten sehen wir dazwischen. Kurz vor unserem Hotel turnen 3 Affen in der Elektroverkabelung über der Straße.

Morgen früh brechen wir nun zur ersten Etappe nach Mandawa auf......

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Gurdwara Bangla Sahib (Sikh-Tempel)

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Humayun's Tomb

Hazrat Nizam-ud-din Dargah - Tempelanlage

Hazrat Nizam-ud-din Dargah - Tempelanlage

Hazrat Nizam-ud-din Dargah - Tempelanlage

Hazrat Nizam-ud-din Dargah - Tempelanlage

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

Qutb Minar Komplex

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 18.02.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.03.2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Wolfgang Dreesbach berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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