Rajasthan - fremde Welten, ferne Zeiten
...weiter nach Jodhpur, Ranakpur und Udaipur
Sonntag, 26.02.2012
08.30h, Km-Stand 940, Start nach Jodhpur.
Nach 1 ½ Stunden machen wir Station in Pokaran, wo wir das dunkelrote Pokaran-Fort besichtigen. Kein Highlight - hätte man sich sparen können.
Weiter geht's. Lange Sanddünen begleiten uns km-weit. Sandstein wird massenhaft abgebaut. Entsprechend viele LKWs sind unterwegs. Entsprechend staubig ist es. Mittags kommen wir an einem riesigen Dromedar-/Rindermarkt vorbei. Da heißt es natürlich aussteigen und Fotos machen. Pappu erzählt uns, dass so ein Markt durchaus 14 Tage dauern kann. Da werden nicht nur Tiere, sondern auch andere Dinge gehandelt sowie Neuigkeiten ausgetauscht. Für die Kinder gibt es ein "Riesenrad". Es sieht aus, wie aus einem überdimensionalem Stabilbaukasten gebaut.
Gegen 14.h erreichen wir das am Rand von Jodhpur gelegene Jaswant Thada (1899), wo sich auch das Krematorium der königlichen Familie befindet. Ein Traum aus weißem Marmor, eingebettet in eine wunderschöne Grünanlage und am Rand eines kleinen Sees gelegen. Dazu ein sagenhafter Blick zum Mehrangarh-Fort und in die Ebene vor Jodhpur.
Dann geht es weiter zur Festung Mehrangarh, wo uns Pappu absetzt und weiter fährt zum Hotel. Ein riesiger Klotz! Wir wandern durch die Tore und besichtigen die sehr weitläufige Anlage und das Museum - ca. 2 Stunden dauert es. Von oben hat man einen atemberaubenden Blick über Jodhpur und besonders auf den brahmanischen Stadtteil mit den blauen Würfelhäusern. In der Ferne erkennt man den Palast (1928), in dem heute noch der Herrscher wohnt (der Rest ist Hotel). Dann geht es über eine gepflasterten Weg am Hang hinunter zum Hotel. Beim Einchecken werden uns 2 Zimmer gezeigt. Wir entscheiden uns spontan für das größere (und teurere) mit Blick auf den kleinen See (Becken) davor.
Noch ein kleiner Spaziergang zum Uhrenturm und durch die Gassen. Unterwegs erstehen wir ein Paar Sandalen (meine Schuhe hatten zwischenzeitlich das Zeitliche gesegnet). Hunger und Durst treiben uns zu einem Imbissstand. Dort werden Eierspeisen am laufenden Band produziert. Der "Koch" steht auf einer Kiste vor einem Gaskocher. Zeitungsausschnitte - auch aus deutschen Zeitungen - mit Artikeln über ihn beweisen seine Berühmtheit. Wir bestellen 3 Spiegeleier, mit 4 Scheiben Toast in der Pfanne gebacken, dazu 1 Cola - und das Ganz für 40 Rps. Es hat geschmeckt! Dieser Basar entspricht wirklich unseren Vorstellungen. Viele kleine Stände aneinandergereiht, Gewürze in Massen, Obst und alles, was das Herz begehrt. Sogar direkt die erste Cashmachine funktioniert einwandfrei.
Das Abendessen nehmen wir auf der Terrasse des Hotels mit einem unbezahlbaren Blick auf die beleuchtete Festung ein. 2 x Thali + 1 Bier + 1 Wasser.
Dieses Mal Frühstück auch auf der Terrasse. Dazu noch ein Käseomelette und 1 Pancake mit Honig - lecker.
Jodhpur: Jaswant Thada
Montag, 27.02.2012
9 h Start, Km-Stand 1.230, Ziel Ranakpur
Wir machen noch einen kurzen Rundgang durch den Mandore Park, bevor wir die Stadt verlassen. Hier toben die Affen, hier leuchten die Bougainvileen ganz besonders. Aber hier fliegt auch viel Dreck durch die Gegend und schwimmt in den Kanälen.
Nach einem weiteren kurzen Stop am Umaid Bhawan Palace, dem, wo der jetzige Herrscher wohnt, geht es weiter Richtung Ranakpur. Unterwegs kommen wir an einem "Geisterschrein" vorbei (tödl. Motorradunfall, wobei das Motorrad zwei mal wie von Geisterhand an den Unfallort zurückgekehrt ist). Dieser Schrein wird gut besucht - man glaubt es kaum.
Die Landschaft verändert sich fast unmerklich. Wir überqueren einige trockene Flussbetten. Die Bäume werden wieder grüner, dichter und höher. Gegen Mittag nähern wir uns den Bergen. Kurz vor 14 h erreichen wir in Ranakpur unser gepflegtes Hotel und beziehen unser zum Garten hin gelegenes Zimmer. Nach einem Masala Chai geht es zum Chaumukha Mandir aus dem 15. Jhdt., einem der größten und wichtigsten Jain Tempel Komplex Indiens.
Da Mann (an der Kasse) 20 cm von meinen Beinen sieht (ich habe einen wadenlangen Rock an), wird mir für 20 Rps ein "Büßerhemd" verpasst. Aber ich bin nicht die einzige. Unsere Bilder zeigen mehr, als man beschreiben kann. Es ist eine absolut beeindruckende Anlage. Wir haben nicht nachezählt - aber es sollen wohl 1444 Säulen, 29 Hallen und 80 Kuppeln existieren... Natürlich alles aufwendig von Steinmetzen dekoriert.
Danach hieß es Chillen am und im Pool.
Das Abendessen im Restaurant war nicht besonders gut (Buffet), dafür aber teuer.
Ranakpur: Chaumukha Mandir
Ranakpur: Chaumukha Mandir
Dienstag, 28.02.2012
9 h Start, Km-Stand 1.434, Ziel Udaipur
Als erstes fahren wir zum Kumbhalgarh Fort in die Berge. Eine Horde Affen muss mit lautem Hupen von der Straße gescheucht werden. Wie wir schon öfter gesehen haben, werden morgens die Tiere von Leuten gefüttert, die damit ihr gutes Werk getan haben. Dies lernen die Tiere natürlich schnell und warten entsprechend an der Straße auf ihr Frühstück. Kühe, Affen Tauben alle bekommen etwas ab. Nach knapp 60 km haben wir das Fort aus dem 15 Jhdt., dessen Mauern angeblich 36km lang sind, erreicht. Ein überwältigender Blick auf die umliegenden Berge. Wir marschieren höher und höher - bis auf 1100m. Wolfgang - nach nicht ganz ruhiger Nacht - etwas langsamer und Uschi bis ganz nach oben auf das Dach des Palastes. Nach einer Stunde geht es wieder weiter.
Nachdem wir letzten Mittwoch gelernt haben, dass dies der Tag des Ganesh, des Elefantengottes ist (Glück u. Erfolg), hören wir heute vom Tag des Hanuman, des starken Affengottes. Die Songs begleiten uns stundenlang.
Wir sehen auf unserer Fahrt viel Getreideanbau, Mangobäume, aber auch Zuckerrohr, Papayas und niedrige Hülsenfrüchte. Und immer wieder Wasserbüffel und auch Schweine am Straßenrand.
Bevor wir zum Hotel in Udaipur kommen, gibt es noch einen kurzen Spaziergang durch das Saheliyon-ki-Bari (1710), einem Lustgarten, der damals für die Prinzessin und ihre Damen mit Schwimmteich angelegt worden ist.
Die letzten 300 m zum fast direkt am See gelegenen Hotel müssen wir zu Fuß zurücklegen, da Pappu mit seinem Auto nicht in die engen Gassen kommt.
Uschi macht einen kurzen Erkundungsgang, während Wolfgang sich etwas ruht. Danach geht es zu zweit nochmals los mit einem kurzen Besuch des Palastes von außen (Innenhof), zum Seeufer und dann zur Fußgangerbrücke über den Lake Pichola. Der See mit den umliegenden Palästen und den beiden Hauptinseln bietet eine unvergessliche Kulisse. Bei Einbruch der Dunkelheit mit dem Resttageslicht und den beleuchteten Palästen - fast märchenhaft! Und im Hintergrund leichte Trommeluntermalung (wohl wieder eine Hochzeitsfeier).
Das Abendessen im Rainbow Restaurant direkt unterhalb unseres Zimmers ist recht gut und reichlich.
Kumbalgarh Fort
Mittwoch, 29.02.2012
Das Frühstück gibt es auf der etwas kargen Hotelterrasse. Wir unterhalten uns nach rechts mit einem Engländer und nach links mit 2 Franzosen - Deutsche treffen wir relativ selten.
Da das Palastmuseum erst um 9.30h öffnet, müssen wir es leider von unserer Liste streichen und geniessen noch einmal die Frühmorgenstimmung am See. Nach einem kurzen Besuch im über viiiele Stufen erreichbarem Jagdish-Tempel (1651), wo mit versteckter Kamera Garruda (Vishnus man-bird vehicle) als Motiv herhalten muss, verlassen wir das Hotel und auch Udaipur.
Wir brechen auf - Richtung Bundi - und dann nach Jaipur.....
Aufbruch: | 18.02.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.03.2012 |