Rajasthan - fremde Welten, ferne Zeiten

Reisezeit: Februar / März 2012  |  von Wolfgang Dreesbach

...auf geht's über Bundi nach Jaipur

10 h Start, Km-Stand 1.590, Ziel Bundi

Hinter Udaipur geht es teils über einen Highway durch die Ebene, bis wir nach 120 km vor der Erhebung von Chittorgarh ankommen. Unterwegs sehen wir zahlreiche Felder mit weißen Blumen. Pappu erzählt, dass es sich um Mohn handelt, der für medizinische Zwecke angebaut wird. Angeblich wird der Anbau streng überwacht.
Da das Gelände von Chittorgarh-Fort recht weitläufig ist, fährt uns Pappu zunächst zur riesigen und interessanten Ruine des Rana Kumbha Palace, danach zum Kumbha Tempel und weiter zum Doppeltempel Meera & Kumbha. Danach erklimmen wir noch die engen 157 Stufen des 37m hohen Tower of Victory (1440). Beeindruckende Steinschnitzereien sowohl von Figuren als auch geometrische Muster begleiten uns auf dem steilen Aufstieg. Es hat sich gelohnt! Von weitem ist ein weiterer Turm, der kleinere Tower of Fame zu sehen. Zur Belohnung gibt es eine kalte Cola und weiter geht es auf unserer Tour nach Bundi.
Viel Landwirtschaft wird betrieben. Zwischen den Feldern wachsen Strauchwerk und Bäume. Solange es Wasser gibt haben die Bauern hier ihr Auskommen.
Nach einiger Zeit verwandelt sich die Gegend in eine trockenere Hügellandschaft.
Nach 220 km verlassen wir den Highway. Die Landstraße ist miserabel und immer wieder sind Steintransporter zu überholen. Der Fels-Abbau hat Hochkonjunktur. Kahle Gegend, kahle Bäume (die treiben erst wieder nach dem Monsun aus), nicht wirklich toll.
Etwa 20 km vor Bundi wird es wieder grüner und auch die Bäume sind belaubt. Als wir ankommen ist es schon 17 h. Wir haben nur kurz Zeit für einen Spaziergang. Für Fotos wird es ab 18h zu dunkel. Bundi unterscheidet sich von den bisher gesehenen Städten. Es ist ein anderer Baustil der hier herrscht. Wir laufen durch die Altstadt. Kanalisation wie gehabt rechts und links der Straße in Rinnen, aber der Zugang zu den Häusern erfolgt über einen hohen breiten Tritt, so dass kein Wasser in die Häuser dringen kann und die Leute trockenen Fußes über die Kanäle kommen. Neu ist auch, dass es hier wohl viele Heiler/Ärzte gibt. Sie bieten Ihre Dienste in den kleinen Läden an, wobei eine große weiße Matte den Boden bedeckt und die Heiler darauf auf ihre Kunden warten. Nicht neu ist der rege Verkehr. Gegen den aufkommenden Hunger gibt es beim Straßenhändler für jeden gebackene "Kartoffelplätzchen" mit Gemüsesauce für 20 Rps. Auf dem außergewöhnlich großen und weitläufigen Markt versuchen wir jemanden zu finden, der uns den Weg zum Raniji-ki-Baori (1699), einem berühmten Stufenbrunnen, weisen kann, der 46 m tief sein soll. Ein anderes großes Doppel-Wasserbecken finden wir problemlos. Als wir endlich beim Raniji-ki-Baori ankommen erfahren wir, dass der Brunnen ab 17 h geschlossen ist.
Da es zwischenzeitlich dunkel ist (18.45h), geht es durch das schon fast romantisch erleuchtete Bundi zurück ins Hotel, wo wir nach einer Dusche zu Abend essen. Leider nicht auf der Terrasse, da aufgrund eines großen Festes/Picknicks im Nachbarhof im wahrsten Sinne des Wortes die Affen los sind. Sie warten in Horden auf die Reste des Essens.

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort: Tower of Victory

Chittorgarh-Fort: Tower of Victory

Chittorgarh-Fort: Tower of Victory

Chittorgarh-Fort: Tower of Victory

Chittorgarh-Fort: Tower of Victory

Chittorgarh-Fort: Tower of Victory

Chittorgarh-Fort

Chittorgarh-Fort

Bundi mit Palast

Bundi mit Palast

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Donnerstag, 01.03.2012

Auch das Frühstück muss drinnen eingenommen werden, da die Affen auf dem Gelände übernachtet haben. Sie sitzen auf den Außengeräten der Klimaanlagen, hocken auf den Zwischendächern, springen gegen unsere Fenstergitter, prügeln sich um die besten Plätze bzw. was sie dafür halten, schittern alles voll - mit anderen Worten: hinterlassen nichts als Mist.
Nach unserem üblichen Frühstück schreiten wir zur Besichtigung des Bundi Palastes (Anf. 17. Jh.). Der Zugang ist ein steiler Anstieg über glattes Kopfsteinpflaster. Es lohnt sich. In 1 ½ Stunden haben wir viel gesehen und bewundert, insbesondere die feine und sehr alte Malerei an Wänden und Decken.
Danach noch einmal durch den Ort zum schon gestern gesuchten Raniji-ki-Baori. Dieser Treppenbrunnen ist eine Kathedrale. Er ist einer der größten Brunnen dieser Art überhaupt. Wir hätten etwas verpasst, wenn wir nicht noch einmal hierher gekommen wären. Auf dem Rückweg noch schnell Proviant besorgen (was sonst wenn nicht Bananen?!) und einen sehr orangefarbenen in Fett gebackenen süßen Kringel probieren. Dann Hotel bezahlen und -
auf geht's nach Jaipur, der Hauptstadt Rajasthans.......

Start 11 h, Km-Stand 1.874, Ziel: Jaipur

Auf der ganzen Strecke entsteht parallel zur Straße ein Highway. Das bedeutet: indische Baustelle der besonderen Art.... Anfangs sehen wir, wie einige Leute ihre alten Häuser, die der Trasse im Weg stehen,abreißen - von Hand mit Hämmern und anderen Werkzeugen. Schweres Gerät wie Bagger kann sich keiner leisten. Das Material wird sicher Verwendung finden beim Bau der neuen Häuser.
Nach 5 Stunden ermüdender Fahrerei insbesondere für Pappu erreichen wir in Jaipur (ca. 3,2 Mio. Einwohner) unser Hotel. Schnell die Altstadt entdecken, solange es noch hell ist. Da Pappu noch vor dem Hotel im Gespräch ist, fährt er uns die 5 km. Die berühmte Pink City ist eher dunkelcurrygelb, aber es wird eben Pink genannt. Das Stadttor, durch das wir kommen, sieht aus wie ein Lebkuchenhaus - mit viel Zuckerguss verziert. Gegen den Hunger gibt es am Straßenrand ein pikantes, fettgebackenes Teilchen - hoffentlich bekommt's - und 100 g Cashewkerne. Nach zwei Stunden in der lebhaften Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und Gässchen, dem verwirrend großen Warenangebot, den Menschenmassen, den Autos, Motorrikschas, Karren und Motorrädern treffen wir uns wieder mit Pappu, der uns zu einem von ihm empfohlenen Restaurant bringt. Leider folgt er nicht unserer Einladung. So müssen wir allein essen. Endlich mal Hammel für Wolfgang und Reis und Curry für Uschi. Und dann - herrlich - eine ordentliche Dusche, ein Bier auf der Dachterrasse und - ins Bett.

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi Palast

Bundi: Raniji-ki-Baori

Bundi: Raniji-ki-Baori

Bundi: Raniji-ki-Baori

Bundi: Raniji-ki-Baori

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene

Bundi Strassenszene "Milchladen"

Bundi Strassenszene "Milchladen"

Jaipur Strassenszene

Jaipur Strassenszene

Jaipur Strassenszene

Jaipur Strassenszene

Jaipur Strassenszene

Jaipur Strassenszene

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Die Reise
 
Worum geht's?:
19 Tage in einer anderen Welt. Auch wenn wir damit schon Erfahrungen in Nordafrika (3x) und auch in Mali gemacht haben - Indien ist anders!
Details:
Aufbruch: 18.02.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.03.2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Wolfgang Dreesbach berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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