Jakobsweg 2012 - Caminho Portuges

Reisezeit: März 2012  |  von Uschi Agboka

16. Tag Negreira – Olveiroa

Negreira - Olveiroa

Donnerstag, 22. März 2012 - 16. Tag Negreira - Olveiroa - 33,2 km

Um 7 Uhr stand ich auf, wusch mich zuerst und habe erst dann um 7.15 Uhr gepackt. Normalerweise hätte ich meine Sachen aus dem Schlafraum nach draußen getragen, aber heute habe ich das nicht getan. Die beiden Pilgerinnen sollten einmal erleben, wie es ist, wenn man schlafen will und jemand Lärm macht. Um 7.30 Uhr machte ich dann auch das Licht an, denn es war draußen noch ziemlich dunkel. Man muss immer schauen, dass man nichts vergisst oder liegen läßt. Ohne Frühstück verliess ich die Herberge um 7.45 Uhr. Ich wusste, dass die erste Bar erst nach 8 km kommt, aber das machte mir nichts aus. Heute führte mich der Camino bei Nebel wieder durch Eukalyptus-Wälder. Doch bald lichtete sich der Nebel und ich konnte einen schönen Sonnenaufgang geniessen. Das Wetter wurde im Laufe des Tages immer schöner, doch es wehte ein kalter Wind. Gegen 9.30 Uhr erreichte ich die erste offene Bar, wo ich mir Eier mit Speck schmecken liess. Dazu gab es wie immer Milchkaffee. So gestärkt wanderte ich weiter auf dem Camino, der nun durch eine bäuerliche Gegend führte, was man ab und zu auch roch. Eine große Kuhherde kam mir entgegen, ich verzog mich an den Straßenrand, denn so viele Kühe sind mir nicht geheuer. Immer wieder kam ich durch kleine alte Weiler. Es war eine schöne Wanderung mit nur leichtem auf und ab. Gegen 15 Uhr kam ich am Rio Jallas an, wo ich mich eine halbe Stunde in die Sonne legte und das mitgebrachte Bier trank. Kurz nach 16 Uhr erreichte ich die Herberge in Olveiroa. Nach dem Bett machen und Duschen setzte ich mich in den Garten der Herberge und genoss die letzten Sonnenstrahlen, wobei ich an meinem Bericht schrieb. Anschliessend legte ich mich aufs Bett, um auszuruhen, bis um 20 Uhr der Hostalero kam. Da alle anderen Pilger zum Essen ins Restaurant gingen, verputzte ich in der Küche der Herberge mein Abendessen. Ich wollte nicht mit zum Essen gehen, denn das Geplapper der Hol-länderinnen (5 Frauen) ging mir auf den Geist. Es waren auch zwei ältere Frauen darunter. Als diese eine Stunde nach mir ankamen, dachte ich, die sind aber fit, denn sie machten überhaupt keinen müden Eindruck. Später erfuhr ich, dass die beiden nur 12 km gelaufen sind und dann die restlichen 20 km mit dem Taxi fuhren. So machen es leider immer mehr Pilger, irgendwie doch ein Selbstbetrug. Auch heute ging ich früh schlafen.

© Uschi Agboka, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Porto nach Santiago de Com-postela, 7. bis 27. März 2012. Wer Interesse hat, der schaue sich die Diashow auf Rolfs Seite an - www.harley-rolf.de - das macht Spaß und bietet viele Infos!
Details:
Aufbruch: 07.03.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.03.2012
Reiseziele: Portugal
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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