USA Südstaaten

Reisezeit: August 2012  |  von Sabine H.

Fort Worth Stockyards und back home...

Meine Unterkunft in Fort Worth ist ein Hotel der Kette "La Quinta Inn". Nichts besonderes, also. Es hat alles, was man braucht, ist aber so richtig von der Stange. Eher Motel-mässig. Ich bin ja ein wenig neurotisch, was das Verschliessen meiner Wertsachen angeht und im Zimmer gibt es keinen Safe. Also deponiere ich die Sachen in einer deposit box an der Rezeption. Greife die Kamera und fahre zu den Fort Worth Stockyards.
Ich bin echt zur falschen Tageszeit dort, nämlich mittags. Es ist irre heiss und alles ist total leer, wie ausgestorben fast. Aber egal, die Geschäfte sind geöffnet und im Restaurant bekomme ich superschnell mein Essen serviert. Ansonsten sind die Stockyards, nun ja, so ein Fall von Kann-man-muss-man-aber-nicht-gesehen haben.

gähnende Leere...

gähnende Leere...

Diese Herde wird zur Belustigung der Touris 2 x täglich durch die Stockyards getrieben.

Diese Herde wird zur Belustigung der Touris 2 x täglich durch die Stockyards getrieben.

Im Stockyards Museum

Im Stockyards Museum

Zurück im Hotel bemerke ich zufällig, dass ein Reifen meines Mietwagens nur noch bedenklich wenig Luft hat. Oh, shit. Und hier habe ich die 5 USD für die Reifenservice-Versicherung natürlich nicht investiert, toll ! Naja, der Reifen ist ja nicht platt, also kriege ich den Wagen leicht noch zur nur 100 m entfernten Tankstelle. Und stehe dann wie doof vor dem amerikanischen Luft-Ding. Dass es hier 1 USD kostet, Luft in die Reifen zu pumpen, ist ja kein Problem, aber das "Ding" sieht komplett anders aus, als die Luft-Dinger in Deutschland, die ich kenne und mit denen ich auch umgehen kann. Also organisiere ich mir Hilfe, wobei der ca. 25-jährige Tankstellenangestellte auch leichte Schwierigkeiten mit dem Teil hat.

Morgen wäre mein Großkampftag in Dallas gewesen, ich hätte mir einiges ansehen wollen, u.a. auch die Southfork Ranch. Alles mit sehr viel Fahrerei verbunden. Aber ich traue den Reifen nicht mehr. Inzwischen habe ich mir ja alle 4 Reifen sehr genau angesehen und sie sind alle 4 relativ abgefahren, mindestens einer verliert stetig Luft und ich habe nicht die geringste Lust, am letzten Tag noch Stress wegen Reifenpannen zu bekommen. Natürlich hätte ich den Wagen zurück zur Mietwagenfirma bringen und Autos tauschen können, was aber enorm viel Zeit gekostet hätte und mein Dallas-Programm wohl auch zunichte gemacht hätte. Also beschliesse ich eine Planänderung: Ich buche mir ein Flughafenhotel, checke hier morgen schon aus und mache am letzten Tag einfach gar nichts. Am nächsten Morgen sehe ich, dass der bewusste Reifen schon wieder deutlich Luft gelassen hat, denke aber, dass es für die 20 Meilen zum Flughafen wohl noch reichen wird. Als ich an der Rezeption meine Wertsachen aus der deposit box holen will, ist die Box leer. Herzstillstand ! Aber wir kommen relativ schnell auf den Trichter, dass mir die Dame gestern den Schlüssel zu einer falschen Box gegeben hat. Nur, wo ist der richtige Schlüssel ? Die Hotel-Trulla kommt sichtlich ins Schwitzen, ruft die Kollegin vom Vortag an, die sich auch erinnert, mir Box 7 gegeben zu haben, aber ich habe den Schlüssel von Nr. 8 bekommen. Sie sucht fieberhaft den Schlüssel Nr. 7. Ich schlage vor, einfach den Masterkey zu holen, den es ja geben muss. Leider hat sie auch keinen blassen Schimmer, wo der Masterkey sein könnte und gibt zu, den eigentlich noch nie irgendwo gesehen zu haben. Na, toll ! Das kostet hier jetzt schon wieder Zeit und Nerven. Sie sucht und kramt, ich schlage vor, den Hausmeister zu rufen, vielleicht hat der ja das "Sesam-öffne-Dich" ??? Aber letztendlich ist doch noch Nr. 7 gefunden und ich habe meinen Krempel wieder.

Die Fahrt zum Flughafen wird wieder eine Umleitungs-Odyssee, das Navi ist ohne Ende dabei, die Route neu zu berechnen. Erst gegen Mittag gebe ich den Mietwagen ab, reklamiere die beschissenen Reifen, man verspricht mir eine Gutschrift (die ich erstaunlicherweise tatsächlich erhalten habe !!!) und ich checke endlich im superfeinen Grand Hyatt Hotel direkt am Terminal ein.

Den Nachmittag verbringe ich noch mit einem Besuch in einem Einkaufszentrum (da verkehrt vom Flughafen ein shuttle-Bus hin), und widme mich dann dem Online-Check-in für meinen morgigen Flug nach Frankfurt. Zunächst versuche ich es von meinem laptop. Da es ein LH-United-codeshare-flight ist und ich einen United-Buchungscode habe, klappt es nicht. Weder bei Lufthansa, noch bei United. Mann, muss denn alles so kompliziert sein ? Die heutige LH-Maschine nach Frankfurt wird gerade noch abgefertigt und ich bekomme am LH-Check-in im Terminal meinen Lufthansa Buchungscode. Die LH-Tussi empfiehlt auch dringend den online-check-in, da die Check-in-Kiosks ein "pain in the ass" seien. Also auf ins business-center des Grand Hyatt, wo der Airline-Check-in und Bordkartenausdruck kostenlos ist. Ca. 1 Stunde probiere ich zusammen mit der business-center-Trulla zusammen herum, um meiner Bordkarte habhaft zu werden. Nicht möglich ! Eingecheckt bin ich, aber die Bestätigung bekomme ich nur, wenn ich auch die Bordkarte ausdrucke und das klappt einfach nicht. Wir probieren 3 verschiedene PC´s, aktivieren Cookies, installieren neue Adobe-Software, updaten irgendetwas anderes, versuchen die pdf mit allen möglichen Programmen zu öffnen. Nichts. Völlig entnervt (ich bin dann ja auch total verbissen und gebe nicht auf) ruft die business center-Trulla an der Rezeption an, gibt meinen Buchungscode durch und schwupps, die Rezeptionstante sagt, yes, sie habe meine Bordkarte !!! Juhu ! Als Gast des Grand Hyatt bekomme ich noch einen voucher für die fast lane des security checks dazu und bin jetzt endlich glücklich und zufrieden ! Nach diesem ganzen Generve bin ich heilfroh, heute bereits direkt am Flughafen zu sein. Morgen, mit wenig Zeit, hätte das ja noch richtig lustig werden können...

Ich werfe noch einen letzten Blick aus meinem Panoramafenster über den Flughafen von DFW und schlafe irgendwann selig ein. Es kann nichts mehr schief gehen !

Sehr edles Grand Hyatt Hotel

Sehr edles Grand Hyatt Hotel

DFW

DFW

Und tschüss !

Und tschüss !

Die Lufthansa fliegt mich ruhig und sicher nach Frankfurt und wenig später etwas weniger ruhig, aber trotzdem sicher nach Hamburg. Die genaue Parkposition meines Autos hatte ich nicht mehr im Kopf, aber ich hab´s schnell gefunden. Im norddeutschen Nieselregen fahre ich die üblichen 160 Autobahn-Kilometer nach Hause. Alles ist gut !

Fazit: Vieles war wirklich super toll, echte highlights waren dabei, wie Atlanta, Memphis, New Orleans und die Wildcatter Ranch in Texas. Ein wenig Ärgerliches war auch im Spiel, aber das hat mir den Spass an der Reise nicht verdorben. Im Gegenteil: Das sind dann so die Herausforderungen, die für den gewissen Nervenkitzel sorgen. Immer wieder und von jedem USA-Aufenthalt mehr zu mehr, stelle ich fest, dass man insbesondere computertechnisch up-to-date sein sollte, um im hoch-technisierten Amerika klarzukommen. Viele Türen gehen einfach zu, wenn man nicht online zurecht kommt. Die Mitnahme eines eigenen Computers, in Form eines netbooks/notebooks/tablets/smart-phones ist praktisch unerlässlich. Ansonsten ist man im wahrsten Sinne des Wortes einfach "abgehängt" in den USA.

Heilfroh konnte ich auch sein, weil ich hurricane "Isaac" knapp entkommen bin und auch dem Streik der LH-Flugbegleiter. Wäre ich auch nur 1 Woche später unterwegs gewesen, hätte ich wohl zum 3. Mal in Folge einen zwangsweise verlängerten USA-Aufenthalt gehabt. Nichts wird mich dennoch davon abhalten, wieder in die USA zu reisen. Ich bin längst noch nicht durch !

© Sabine H., 2012
Du bist hier : Startseite Amerika USA Fort Worth Stockyards und back home...
Die Reise
 
Worum geht's?:
Georgia, Tennessee, Louisiana und Texas in 2 Wochen - Reise für Rastlose...
Details:
Aufbruch: 11.08.2012
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 26.08.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors