USA und Kanada 2012
Tag 18 unserer Reise (Harrisburg)
Wer glaubt, in Amerika in einem Hotel der Hilton-Gruppe ein, nach europäischen Geschmack gutes Frühstück zu erhalten, ist so zu sagen "on the wood way". Wieder einmal schaler Kaffee und Rührei ohne Ei. Leider hatten wir unsere gekauften Frühstückszusätze wie Schinken und Käse in Kanada gelassen, da man bei der Einreise in die USA unter Androhung von Strafen immer darauf hingewiesen wird, keine Lebensmittel mitzunehmen.
Also gaben wir uns zufrieden mit dem was es gab, denn wir wollten ja früh los um die "Amish" zu besuchen. Zunächst ein paar einleitende Worte:
Die Amish sind eine protestantische Glaubensgemeinschaft. Sie stammen überwiegend von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern ab und sprechen untereinander meist Pennsylvaniadeutsch. Die Amischen legen großen Wert auf eine heterosexuelle Familie mit klar vorgegebenen Geschlechtsrollen, Gemeinschaft und Abgeschiedenheit von der Außenwelt. Neuerungen wie Autos, TV, Telefon werden abgelehnt. Der Anschluß an das öffentliche Stromnetz ist untersagt, in Einzelfällen ist das betreiben eines Dieselgenerators zur Stromproduktion erlaubt.
Dieses Unterfangen war natürlich leider zum Scheitern verurteilt und wir haben uns in ein Dorf namens, man höre und staune: Intercourse (ja ehrlich!!) durchgefragt. Dort gab es natürlich wie üblich im amerikanischen Stil aufbereitete Ausstellungen, Vorführungen und Geschäfte. Im Grunde nicht schlecht, aber es war halt doch nicht das, was wir sehen wollten. In den Straßen sah man zwar eine Menge Kutschen, aber das war es auch schon. Die von den Amish hergestellten Lebensmitteln wie Kuchen, Eiscreme, Gewürze oder Essen waren sehr hochwertig, da tatsächlich nur mit natürlichen Mitteln hergestellt.
In einem kleinen Geschäft, wo handgemalte Bilder ausgestellt wurden, sprach mich eine junge, in amish-gekleideten Gewand im fließenden deutsch, natürlich mit starken schwäbischen Akzent an, da sie mich "gleich als Deutschen" identifiziert hatte. Dabei hatte ich weder Birkenstock und auch keine Tennissocken an! Ich schwöre!!! Wir haben uns sehr nett über alles Mögliche unterhalten, wobei immer die starke Identifikation zu ihrer Lebensweise im Vordergrund stand.
Jogi Löw, wenn Du einmal Deinen Job als Bundestrainer verlieren solltest, bist Du mit Deinem Dialekt bei den Amish bestens aufgehoben, musst natürlich den blauen Kashmir mit handgestrickter und etwas grobmaschiger Ware, austauschen.
Eine Brezenbäckerei in der wir im tiefsten Schwäbisch angesprochen wurden. Nach Felix' Aussage, die beste Brezen die er je gegessen hat. Sorry nach Franken.
Und jetzt muss ich nochmals kurz auf die Anfahrt nach Harrisburgh zurückgreifen, wo mir ein Phänomen aufgefallen ist, welches ich erst gar nicht so richtig wahrgenommen habe.
Es war die Form der Tannen am Rand der Straße, die in riesigen Plantagen angepflanzt waren. Schaut euch die Bilder an und ihr werdet mit mir übereinstimmen: die spinnen, die Amis!!! Die haben doch tatsächlich die deutsche Tanne dahin gehend genmanipuliert, dass die wie ein Weihnachtsbaum in dreieckiger Form wächst. Ich bin extra ausgestiegen um zu schauen, ob da nicht auch gleich die Kerzen mitwachsen.......Warum kommt ein deutscher Weihnachtsbaum-Produzent nicht aus so eine Idee???
Auch beim näheren Betrachten, wachsen weder elektrische noch Waschskerzen mit. Das erfolgt im nächsten Schritt.
Aufbruch: | 30.06.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 26.07.2012 |