Mein 4monatiges Abenteuer in Süd- und Zentralamerika

Eines vorab - meine Kapitel sind nicht immer ganz korrekt benannt. Natürlich liegt Otavalo nicht in Quito... Werde mich bemühen, ab sofort die Kapitel besser zu unterteilen.

Cotopaxi - mal meine Grenzen ausgetestet!! Wir sind am Weekend auf eigene Faust zu einer Hacienda nahe des Cotopaxi gefahren. Sehr abenteuerlich war schon mal der Bus von Quito nach Machachi, in dem wir die einzigen Touristen waren. Deshalb haben wir auch gleich mal einen Dollar statt 55 Cent bezahlt (für eine 45 min Fahrt . Sobald jemand am Straßenrand steht, wird während der Fahrt bei offener Tür 'Machachi, Machachi' rausgerufen. Zu- und Ausgestiegen wird je nach Bedarf überall. Zahlreiche Menschen steigen auch während der Fahrt zu, erzählen ihre Lebengeschichte und wollen dann vom Kaugummi, über Nüsse bis hin zu CDs alles mögliche verkaufen. Natürlich gibt's von der CD Hörproben, die entprechende technische Ausrüstung hat ein guter Verkäufer immer dabei. Von Machachi kann mann dann zum Cotopaxi Nationalpark entweder mit dem Bus weiterfahren, oder mit nem Pick-up. Wenn man diese Pick-ups mal identifizert hat (weiß mit grünem Streifen), wird noch ordentlich der Preis verhandelt und für 15 Dollar sind wir dann zugestiegen. Vollgas bergauf, auf der Ladefläche sitzend, über die gepflasterte Straße mit regelmäßigen Unebenheiten - die Bandscheiben haben es uns nicht gedankt!
Unsere Hacienda - El Povenir war einfach traumhaft. Total schöne Anlage, Pferde, Lamas... ein 'Salon' mit Kaminfeuer und traumhaftem Ausblick, leiser Musik... Einfach nur zum Träumen. USD 60 für ein Dreier"zimmer" mit Frühstück und shared bathroom. Cabinas werden sie glaub ich genannt. Es is alles nach oben hin offen, die Tür is ein Vorhang und die Nachbarn hört man schnarchen. Die Hacienda selbst liegt auf 3.600 Meter und ist ca. 4 km vom Cotopaxi Nationalpark entfernt. Am ersten Tag sind wir gleich mal auf ca. 3.800/3.900 Meter rauf und ich durfte Bekanntschaft mit leichtem Schwindel und Kopfschmerzen machen. Nächsten Tag haben wir dann einen Guide gebucht und uns stand eine 4-5 Stunden Wanderung bevor - auf ca. 4.100 Meter. Ob Kristin und ich das wohl überleben würden? Nadine war ja recht fit... Die erste Stunde war echt schlimm, dann ging's plötzlich immer besser! Es war kalt und windig (am höchsten Punkt ca. 7 Grad), aber sonnig und wir hatten fast immer einen wunderschönen Ausblick. Auch der Cotopaxi selbst war hin und wieder gut zu sehen. Irgendwann kamen wir in die Nähe einer Bullenherde. Wie beschreibt man das Gefühl, wenn einen 40 Bullen anstarren und zu sagen scheinen: Kommt runter zu uns, wir wollen mit euch spielen! Und wenn ihr nicht runter kommt, kommen wir zu euch rauf! Wir waren irgendwo am Hang eines steilen Berges, unser Guide brachte uns noch weiter hoch und wir mussten am Hang warten, bis diese Tiere uns endlich nicht mehr ihre Aufmerksamkeit schenkten. Wie lange konnte das schon dauern... Stunden? Ich musste sogar meine etwas grelle, blaue Jacke ausziehen und wegpacken, weil sie auf grelle Farben agressiv reagieren. Na fein... Ein Bulle war übrigens schon auf halber Höhe zu uns. Irgendwann sind wir weiter und ohne meine blaue Jacke verloren sie allmählich das Interesse. Laut Guide hatte eines dieser Tiere schon mal jemanden attakiert... Nach 4,5 Stunden haben wir sicher, aber ziemlich erschöpft wieder die Hacienda erreicht. Es waren echt zwei traumhafte Tage!! Kann die Gegend und die Hacienda echt empfehlen!

Leider heißt es jetzt von meinen beiden Mädls Abschied nehmen. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen, stundenlang unser Lieblingsspiel 'Would you rather...' gespielt und ich werde es vermissen!! Ebenso wie eure Magic Sounds!!
Ecuador war echt genial - ich hab mich selten wo so wohl gefühlt! Maybe I will be back one day!!
Aber ich freu mich auch schon mega auf meine Fari und jetzt geht's erst mal nach Panama!!!

Hasta Luego!