USA 2012 - 1. Teil - Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah

Reisezeit: Juni / Juli 2012  |  von Uschi Agboka

Von Monument Valley nach Cortez

13. Tag - Monument Valley / Gouldings / Ute Mountains

Montag, 18. Juni 2012 13. Tag Cortez, Colorado Days Inn
Monument Valley / Gouldings / Ute Mountains / Cortez
Gefahrene Meilen: 155 (250 km)

5.30 Uhr Aufstehen, wir wollen den phantastischen Sonnenaufgang nicht versäumen. Rolf macht sich auf, zum Fotografieren und ich sitze auf unserem Balkon und schaue und genieße - links West Mitten Butte, East Mitten Butte, rechts Merrick Butte, Elephant Butte, Camel Butte und Rain Good Mesa. Diese Zeit am frühen Morgen ist am schönsten, es ist ruhig und man kann die Seele baumeln lassen. Wir erleben einen spektakulären Sonnenaufgang, man muss es erleben, man kann es nicht beschreiben.

Um 7 Uhr treffen wir uns zum Frühstück. Im Restaurant haben wir einen traumhaften Blick auf die Buttes. Das Büffet ist reichlich und sehr gut, viele frische Früchte. Der Service ist ausgezeichnet, genau wie im letzten Jahr. Dana, ein junger Navajo, bedient uns, wir kennen ihn vom letzten Jahr Um 9 Uhr gehen Monika und Josef auf Tour. Rolf setzt sich auf die Terrasse, genießt die Aussicht. Ich stöbere in der Trading Post. Hier kann man sehr schöne handgearbeitete Sachen, Shirts, Hüte etc. kaufen. Ich erstehe eine Indianersalbe, die sehr gut bei kleinen Verletzungen, Sonnenbrand etc. hilft. Meine Salbe vom Vorjahr ist nämlich am Ende. Für meine Tochter Patrizia erstehe ich u. a. einen Dream Catcher. Und für unsere Indianerwand finde ich eine kleine Trommel, eine Friedenspfeife und Bilder von Geronimo, Vittorio und Chief Ouray und eine kleine indianische Puppe. Mit meiner Ausbeute bin ich sehr zufrieden.

Gegen 12 Uhr kommen Monika und Josef von ihrer Tour zurück, eingesandet, doch sehr zufrieden. Schnell waschen, Toilette und Motorräder laden, dann verlassen wir den schönen Ort und fahren zu Gouldings. Wir wollen das schöne Museum dort unseren beiden Mitfahrern zeigen. Wir verbringen dort über eine Stunde und lernen eine Familie aus Deutschland kennen, die auch im Westen unterwegs sind.

Geschichte der Gouldings:
Harry Goulding und seine Frau "Mike" sahen 1921 Monument Valley das erste Mal und verliebten sich gleich in die wunderschöne Gegend. Es gelang ihnen, Land zu kaufen und so wurde Goulding's dann 1923 als Trading Post gegründet für die Navajo-Indianer. Harry und Mike trieben von 1920 bis 1935 Handel mit den Indianern, von denen sie sehr geschätzt wurden. Während der Depression gerieten die Gouldings in finanzielle Nöte. Es gab keinen Markt mehr für die Artikel mit denen die Indianern handelten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Harry Goulding hörte, dass ein berühmter Hollywood-Produzent einen Film im Südwesten der USA machen wollte. So ließ er von einem deutschen Fotografen Photos von Monument Valley machen und fuhr mit seiner Frau Mike nach Hollywood, um John Ford aufzusuchen und ihn zu bitten, den Film im Monument Valley zu drehen. Ford war von den Fotos so begeistert, dass er fragte: "Können Sie 100 Leute beköstigen und ihnen Quartier geben innerhalb von 10 Tagen?" Die Gouldings sagten das zu. Ein junger Mann in dieser Crew war ein unbekannter Schauspieler namens John Wayne. Harry Goulding versprach, für die Crew des Filmes "Stagecoach" zu sorgen. So entstand die ursprüngliche Goulding's Lodge, die eigentlich nur für die Filmcrews gebaut wurde, die in Monument Valley drehten.

Ford kam immer wieder ins Monument Valley zurück, mehr als 150 Filme wurden hier gedreht. So erreichten die Gouldings, dass die Navajo-Indianer ein festes Einkommen hatten als Statisten für die Filme und zum zweiten, dass das wunderschöne Monument Valley weltweit bekannt wurde. Wegen Harrys Krankheit zogen die Gouldings 1962 nach Sun City, Arizona. Goulding's wurde an das Know College verkauft. Das College managte die Lodge für 19 Jahre, bevor sie sie 1981 an die La Font Familie verkaufte, die noch heute die Besitzer sind. Harry starb und 1987 wurde seine Frau Mike von der Familie La Font eingeladen, ihre letzten Jahre in ihrem ursprünglichen Haus zu verbringen. Eine sehr warmherzige Geste. Mike starb in ihrem geliebten Monument Valley 1992.

Nach 13 Uhr verlassen wir Gouldings, Richtung Cortez, HW 160 East. 13.15 Uhr erreichen wir Arizona. Eigentlich wollten wir Four Corners besuchen, doch aufgrund der großen Hitze verzichten wir darauf und fahren weiter, Richtung Colorado. Ankunft dort 15.15 Uhr. Wir fahren durch Ute Land, Ute Mountains. Es ist sehr heiß, sehr windig, sehr staubig, die ganzen 155 Meilen.

Die Ute Mountains, auch The Sleeping Ute genannt, sind ein kleines Gebirge im südwestlichen Zipfel von Colorado. Die höchste Erhebung, Ute Mountain oder Ute Peak, ist 3.042 m hoch. The Sleeping Ute soll einen Ute Häuptling darstellen, auf dem Rücken liegend, mit über der Brust gekreuzten Armen. Eine andere Legend besagt, es handle sich um einen großen schlafenden Kriegsgott. Das Gebirge ist den Ute Indianer heilig und spielt bei ihren Zeremonien noch heute eine große Rolle. Das Volk der Ute lebt überwiegend in Utah (der Name des Staates rührt von den Ute) und Colorado, und das seit mind. 1000 Jahren. Ute bedeutet "Land der Sonne". Die Ute waren Feinde der spanischen Eindringlinge und sie verbündeten sich mit den Navajos, Apachen und Comanchen in div. Kriegen gegen diese. Noch heute werden im Frühling die Bear Dances abgehalten und im Sommer der Sun Dance, wichtige Zeremonien für das Ute Volk. Die Ute sind ein reicher Indianerstamm, ihnen gehören Erdöl- und Gasfirmen, Casinos und Immobilien-Firmen. Bekannte Ute: Chief Ouray, Führer der Uncompahgre und seine Frau Chipeta. Ouray wurde von der amerikanischen Regierung aufgrund seiner Führungsqualitäten als Chef der gesamten Ute angesehen. Er war Freund der Weißen und gleichzeitig Beschützer der Indianer, ein großer Mann.

In Cortez hat es "nur" noch 30 Grad statt wie auf der Fahrt 40. Es ist 16 Uhr, schnell werden die Motorräder entladen und dann fahren Josef und Rolf in die Stadt, Bier und Wein zu kaufen. Um 19 Uhr gehen wir in das nahe gelegene Fiesta Mexicana zum Essen. Vom Restaurant aus kann man das Spiel vieler Prairie Dogs auf einer Wiese beobachten. Das Essen ist gut, doch die Bedienung schlecht und die Preise sind stark gestiegen zum Vorjahr. Später sitzen wir im schattigen Garten und genießen unseren kühlen Weißwein. Um 22 Uhr gehen wir schlafen. Alle spüren die langen Stunden und die große Hitze der letzen Tage.

© Uschi Agboka, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch über die Motorradtour durch 11 Staaten des Süd- und Nordwestens der USA vom 6. Juni bis 9. Juli 2012 - zurückgelegte Meilen 7.930 (12.767 km) – Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer – www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2012
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.07.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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