USA 2012 - 1. Teil - Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah
Von Montrose nach Georgetown
16. Tag -Gunnison River Valley/Monarch Pass/Salida/Leadville/Col.C.Railroad
Donnerstag, 21. Juni 2012 16. Tag Georgetown, Colorado Super 8
Montrose / Gunnison River Valley / Monarch Pass / Salida / Leadville / Lake Dillon / Schmalspurbahn Colorado Central Railroad / Georgetown
Gefahrene Meilen: 250 (403 km)
Im Hotel bekommen wir ein sehr gutes Frühstück und fahren so gestärkt um 8 Uhr los. Über den HW 50 East fahren wir vorbei am Black Gunnison National Park, über den Cerro Pass, 2.451 m, und Blue Mesa Pass, 2.653 m, durch das Gunnison River Valley, eine herrliche Landschaft, alles grünt und blüht.
Der Gunnison River fließt westwärts durch das ca. 32 km lange Blue Mesa Reservoir (Küstenlänge 154 km, max. 113 m tief), das Morrow Point Reservoir und das Crystal Reservoir, die zusammen die Curecanti National Recreation Area bilden und im oberen Teil des Canyons liegen, der dem Nationalpark seinen Namen gab. Es gibt einige große Pferde-Ranchen (Quarterhorse) und Weiden mit prächtigen Stieren inmitten der Rinder und hin und wieder sieht man kleine Schaf- und Ziegenherden.
Auch in diesem Jahr überqueren wir den Monarch Pass, 3.448 m, bei Sonnenschein. Der Pass ist einer der schönsten Pässe in Colorado und bietet einen herrlichen Blick auf das südliche Ende der Sawatch Range. Dies ist eine Bergkette im Zentrum von Colorado, die acht der zwanzig höchsten Gipfel der Rocky Mountains (u. a. Mount Elbert, 4.401 m) umfasst. Im Visitor Center kaufen die Männer Shirts und ich einige indianische Kleinigkeiten für Zuhause. Auch die Abfahrt vom Monarch Pass ist herrlich, die Luft ist klar und wir haben eine tolle Sicht.
In Salida im historischen Downtown besuchen wir das hübsche kleine Cafe, in dem wir schon öfter waren, genießen den guten Kaffee und beobachten das Treiben auf der Mainstreet.
Salida wurde 1880 gegründet und war früher eine Eisenbahnerstadt. Seit Ende des 2. Weltkrieges konzentrieren sich die Einwohner jedoch auf Viehzucht oder arbeiten in Leadville, im Molybdän Bergwerk. Molybdän ist ein Übergangsmetall der 5. Periode. Das hochfeste, zähe und harte Metall besitzt einen silbrigweißen Glanz. Von allen Elementen der 5. Periode besitzt es den höchsten Schmelzpunkt. Von reduzierenden Säuren (auch Flusssäure) wird es nicht angegriffen. Deshalb wird Molybdän in großen Mengen zur Herstellung von säurebeständigen Edelstählen und Nickelwerkstoffen eingesetzt (z. B. in der Luft- und Raumfahrt). Auch die Touristen sind inzwischen ein wichtiger Erwerbszweig der kleinen Stadt Salida geworden.
In "meinem" Schuhladen erstehe ich ein Paar schwarze super leichte Turnschuhe, nun muss ich nicht mehr mit den offenen Schuhen fahren und ich hoffe auch, dass das "Bewässern" der Füße entfällt. Ihr müsst wissen, durch die Hitze, verstärkt durch die Hitze am Motorrad, hat sich der Schleimbeutel am Hallux entzündet und ich hatte unerträgliche Druck-Schmerzen, so dass ich meine Motorradstiefel nicht anziehen konnte und alle 2 Stunden eine kleine Flasche kühlen Wassers über die schmerzende Stelle kippen musste. Vielleicht zum Lachen, aber es hat geholfen, die Schmerzen waren fast weg. Hier in Salida sind die Temperaturen angenehm, 21 Grad.
Nach 12 Uhr verlassen wir das schöne Salida und fahren durch das Arkansas River Valley, HW 24 West, links die Rocky Mountains, alle über 4.000 m hoch bis nach Leadville, die höchstgelegene City in USA. Es ist eine wunderschöne Strecke entlang des Arkansas-Rivers, zu beiden Seiten schneebedeckte Berge. In "unserem Cafe" trinken wir Kaffee bzw. probieren das gute Eis. Ein Stadtbummel muss auch sein.
Es gibt viele historische Häuser in Leadville zu sehen, die alle unter Denkmalschutz stehen. 1883 kam der Revolverheld Doc Holliday nach Leadville, am 19. August 1884 schoss er den ehemaligen Polizeibeamten Billy Allen nieder. Dieser hatte ihm wegen nicht bezahlter Schulden von 5 Dollar gedroht. Trotz der Beweislast gegen ihn, fand man Doc Holliday für nicht schuldig. In den frühen Jahren seiner Existenz war Leadville auch Schauplatz einiger berühmt gewordener Schwindeleien. So brachte "Chicken Bill" Lovell eine Schubkarre reichen Silbererzes in eine öde Grube seines Claims ein, um diesen zu einem hohen Preis an Horace Tabor zu verkaufen - Tabor konnte sich dennoch freuen, da seine Minenarbeiter einige Fuß tiefer gruben und so trotzdem auf eine reiche Ader stießen.
Nach 14.30 Uhr verlassen wir den schönen Ort, fahren über den Fremont Pass, 3.451 m, durch die Copper Mountains, HW 91 bis zur Interstate 70. Über den Pass führt die Kontinentale Wasserscheide. Nordöstlich der Passhöhe befindet sich ein großer Molybdän-Tagebau. Das Bergwerk wurde wieder geöffnet, da der Abbau sich wieder rentiert.
Am wunderschönen Lake Dillon machen wir einen kurzen Halt. Lake Dillon ist ein Süßwasser-Reservoir und grenzt an die Städte Frisco, Silverthorne und Dillon. Die ursprüngliche Stadt Dillon am Ufer des Blue Rivers wurde überflutet und die Bewohner umgesiedelt. Die Gegend um den Stausee unterliegt strengsten Sicherheitsvorkehrungen.
Auf der Interstate 70 geht es nun durch den Eisenhower-Johnson-Memorial Tunnel, fertig gestellt 1979. Hier führt der Tunnel die Interstate 70 unter der Continental Divide durch die Rocky Mountains. Mit einer Höhe von 3.401 m ist der Tunnel einer der höchsten Fahrzeugtunnel der Welt. Gegen 15.45 Uhr erreichen wir den Overlook vor Georgetown. Wir haben mal wieder Glück und sehen die berühmte Eisenbahn fahren, vom Anfang bis zum Ende. Die Insassen winken freundlich. Um 16.15 Uhr sind wir in Georgetown, im Hotel, nach ca. 8 Stunden.
Georgetown wurde im Jahr 1859 von zwei Brüdern aus Kentucky gegründet und nach dem Älteren benannt. In den Folgejahren wurde in unzähligen Minen um die Stadt herum Gold- und Silbererz abgebaut. Georgetown war kein Minen-Camp, aber Geschäfts- und Unterhaltungszentrum für die Bergarbeiter. Der Bau der Schmalspurbahn Colorado Central Railroad von Denver über Golden nach Georgetown und Silver Plume in den 1870er Jahren sicherte der Gemeinde (ca. 10.000 Einwohner) damals eine Schlüsselposition in der Region. Ein Großteil der Strecke wurde später wieder abgebaut, der verbliebene Abschnitt von Georgetown nach Silver Plume dient heute touristischen Zwecken. Der historische Ortskern von Georgetown diente 1978 als Kulisse für eine Szene in dem Film "Der Mann aus San Fernando" mit Clint Eastwood. Die Stadt lebt heute vom Tourismus.
Nachdem wir geduscht haben, fahren wir in den historischen Ortskern von Georgetown zum Essen. Leider haben die meisten Restaurants geschlossen. Darum frage ich in einem Laden, wo ich schon div. Dinge einkaufte, wo wir wohl heute essen gehen könnten. Die nette Dame empfiehlt uns ein ital. Restaurant in der Nähe. Nachdem wir einen Spaziergang durch den hübschen kleinen Ort gemacht haben, gehen wir zum Dinner. Rolf, Josef und Monika nehmen griechischen Salat, ich habe Lasagne, dazu Weißwein, die anderen trinken Soft Drinks, mich schüttelt es da immer, das süße Zeug zum Essen ... Kurz nach 19 Uhr sind wir zurück im Hotel und um 19.30 Uhr liegen wir im Bett und sehen fern ..., wir sind heute geschafft.
Aufbruch: | 06.06.2012 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.07.2012 |