Südostasien für Greenhorns
Hue & Hoi An
Kleine Technikprobleme
Nach Hue ging es wieder mal per Nachtzug, 23.00h ab Hanoi. Das unheimlich nette Personal vom Finnegan's Hotel gewährt für die Wartezeit Asyl. Zudem werde ich zum Nachtessen eingeladen und treffe die 2 Schweizer Backpacker und das amerikanische Päärchen wieder. Gemeinsam kann man nochmal von den Heldentaten der vergangenen Tage berichten. Julia und Paul haben tatsaechlich den Fansipan (hoechster Berg Vietnams 3100m) bezwungen. Als sie oben waren, sei aber Nebel gewesen. Null Aussicht... Pech!
Nach den von der Hotelmanagerin Hai selbstgemachten Fruehlingsrollen bleibt mir immer noch Zeit die ich nutze, um eine Sicherungskopie meiner Fotos mit dem Hotel-PC zu versuchen. Aber was ist das? Alle Ordner auf der Speicherkarte haben einen Computervirus! So ein Schei**! Das muss in Sa Pa auf dem maroden, mit x Baller- und Gluecksspielen vollgepackten PC passiert sein!
Ich kaufe schnell noch ein Adapterkabel in Hanoi, um die Kamera darüber direkt anzuschliessen. Und siehe da... so klappt die Sicherung! Aber nur sehr sehr langsam, so dass die Kopie gerade eine halbe Stunde vor Zugabfahrt fertig war...
Hue
Ueber den Nachtzug verliere ich lieber nicht viele Worte. Zwar kann man halbwegs bequem liegen, aber die Gleise sind so schlecht, dass man laufend durchgeschüttelt wird wie auf einer mittelprächtigen Alpenüberquerung mit dem Mountainbike. Immerhin schläft man im gleichen 4er Abteil wie ein deutscher Entwicklungshelfer, der ein Büro einer NGO in Hanoi leitet. Leider kenne ich mich nicht mit den neuesten deutschen Fussballergebnissen aus. Echt schwach...
Hue ist nochmal heisser als Hanoi. Zum Glück kann man sich ein Hotel mit A/C leisten. Das Than Thien ist eines der besten Unterkünfte bisher und mit 15€ pro Nacht dazu eines der günstigsten!
Leider gibt es in Hue ausser dem schönen Hotel nicht viele gute Gründe um länger zu bleiben. Die alte Zitadelle mit der riesigen Palastanlage wurde im Krieg gnadenlos zusammengebombt. Die Amerikaner hatten es hier schwer mit dem Vietcong und es wurde auch nicht mit Napalm gegeizt. Somit kann man ausser ein paar wenigen rekonstruierten Anlagen nur noch Steinhäufen anschauen.
Die hart umkämpfte Region war auch Grenzgebiet Nord/Süd mit einer Demilitarisierten Zone (DMZ). Ein Tagesausflug führt den historisch interessierten (wenn auch insgesamt eher wenig bewanderten) Touristen aus dem Westen somit in die DMZ. Unterwegs haelt man an ein paar teilweise sehr schlecht gepflegten 'Monumenten' des Krieges. Der Anfang des Ho Chi Minh Trails ziert ein zerbroeseltes, mit Unkraut ueberwuchtertes Denkmal. Dann noch die ehemalige legendaere US-Radiostation auf einem Berg. Den durften wir aus 5 km Entfernung mal kurz fotografieren... Die historisch wertvolle Besichtigungstour fing ja somit gut an. Der alte Militaerflugplatz der US Airforce ist lieblos rekonstruiert. Es stehen ein paar alte Panzer rum und Helikopter, sonst nur Schrott und alte Baracken...
Immerhin hielt die Vietnamestische Fuehrerin, die mit moralischen Anti-Kriegsapellen nicht sparte, am Vinh Moc Tunnelsystem. Das ist nun wirklich spannend, wie der Vietcong (und die zivile Dorfbevoelkerung nebenbei erwaehnt) sich in engen Loechern vor den Napalmbomben versteckt haben.
Von Hue ist aufgrund des bloeden Computerviruses (oder Trojaner oder so was aehnliches) nur noch das Bild mit dem lokalen 'Huda' Biers uebrig. Aber auch Wurscht, die Palastanlagen von Hue waren eh nicht so prickelnd. Immerhin kann man an der Bar im Hue Backpacker Hostel waehrend der Happy Hour coole Leute kennenlernen.
So ein paar rostige Fluggeraete stehen im Freilichtmuseum der alten US Air Force Base etwas unmotiviert in der Gegend herum.
Einer der 13 Eingaenge ins Vietcong Tunnelsystem... Hier das von Vinh Moc, das als einer der wenigen noch voll erhalten ist.
Die Schlafkammer fuer 4 Leute! Na ja, es sind ja auch nicht alle so gut genaehrt wie dieser Ausfluegler hier. Ansonsten gab es noch 1 WC und 1 Bad fuer angeblich ca. 300 Leute.
Hoi An
Der Ueberlandbus braucht 4 Std. von Hue nach Hoi An. Hoi An ist fuer seine wunderschoene Altstadt und die Straende bekannt.
Der Gesichtsausdruck laesst folgendes erahnen: 'So einen Reisebus haette man bei uns laengs verschrottet!' Da auf den Strassen hier sowieso fast nur im Schritttempo gefahren wird, ist der technische Zustand ja eher zweitrangig. Immerhin ist die Schlaglochschaukel halbwegs klimatisiert und die Tickets sind sehr billig.
...teils 300 Jahre alte Kaufmannshaeuser, die noch von den chinesischen Dynastien herruehren. Bei der Besichtigung (fuer die man vorher im Tourist Office natuerlich ein Altstadtticket gekauft hat) wird ein auswendig gelernter, in schlechtem Englisch vorgetragener Text runtergeleiert. Die Vortragenden sind natuerlich direkte Nachkommen der Hausbesitzer. Danach wird man schnell in Raeumlichkeiten mit einem riesigen Souvenierangebot reinkomplementiert. Logisch! Alles handgemacht von der Familie
Zufaellig kam man gerade richtig zum Vollmondfest. Die Altstadt wird bei Dunkelheit besonders schoen mit Laternen beleuchtet und an jedem Eck gibt es spannende Vorfuehrungen, u.a. auch Kung-Fu Zeugs.
Auch sehr bekannt sind die Masschneidereien. Die gibt es an jeder Ecke. Angesichts der Mengen an Futter, die ich hier zu mir nehme (+kein Sport) und den einhergehenden Aenderungen im BMI, habe ich keine Ahnung, ob die Investition fuer mich in einen Massanzug lohnen wuerde...
Um an den 5 km entfernten Strand zu kommen, nimmt der Sportsmann am besten das Bike. Hier eine vietnamesische hightech Version. Was aussieht wie ein Korb, ist in Wirklichkeit ein Aero-Spoiler aus der Raumfahrtforschung. Die tiefe Sattelposition garantiert optimale Stromlinienfoermigkeit und das Fehlen einer Gangschaltung bisher ungeahnte Gewichtseinsparungen.
Dieser Biker hier wurde beim Rechtsueberholen und beim (fast) Durchbrechen der Schallmauer von der Polizei geblitzt.
Der Strand Cua Dai in der Naehe von Hoi An ist okay, das Wasser scheint sauber zu sein. Vielleicht bin ich ja zu anspruchsvoll, aber insgesamt wirkt der Beach sehr 08/15 und laesst trotz ein paar Palmen nicht unbedingt Karibikgefuehle aufkommen. Ein Stueck weiter, wo nicht mehr regelmaessig aufgeraeumt wird, sieht es natuerlich nicht wirklich prickelnd aus.
Aufbruch: | 02.04.2013 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 30.06.2013 |
Vietnam
Kambodscha
Laos