Südostasien für Greenhorns
The famous Bamboo Train
Battambang, oder Battambong wie die Einheimischen sagen, liegt etwa 300 km nordwestlich von Phnom Penh. Mit dem schnellsten Transportmittel per Land, dem Minibus der Firma Golden Bayon sind das ca. 6 Std Fahrtzeit. Also ehrlich gesagt, Battambang kann einen nicht vom Hocker reissen. Es ist zwar die 2. groesste Stadt in Kambodscha, hat aber vorwiegend nur Reisindustrie und ist mit ihren Bruchbuden als Haeuser eigentlich eher von untergeordnetem aestetischem Interesse. Die einzige Attraktion, die den langen Umweg ueber Battambang irgendwie plausibel macht, ist der famose Bamboo Train!
Aus Faulheitsgruenden hier was copy/paste von Wikipedia, fuer die interessierte Leserschaft:
Die Schienentaxis mit dem Namen Norry sind ein improvisiertes Transportmittel in Kambodscha besonders im Gebiet um Battambang. In den 1980er Jahren wurde das erste, aus Holz gefertigte Eigenbau-Schienentaxi auf der ramponierten, ehemaligen Kolonialtrasse von Bauern eingesetzt, die sich als Fahrer der Norries einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienen. Die Schienentaxis ähneln Draisinen mit einer Ladefläche von etwa 3,5 mal 2 Metern auf einem zweiachsigen Metallgestell, angetrieben von einem 6-PS-Benzinmotor.
Die Schienentaxis sind notwendig, um in abgelegenen Regionen Menschen und Lasten zu transportieren. Ein Fahrplan und Vorfahrtsregeln existieren mittlerweile, gefahren wurde zuvor immer dann, wenn das Schienentaxi ausgelastet war. Wenn sich zwei Norries auf den eingleisigen Strecken begegnen, muss das leichtere der beiden abgeladen und von der Schiene genommen werden. Außer den Schienentaxis verkehren auf den Schienen nur noch selten Güterzüge. Für Touristen werden Norries als "Bambuszug" angepriesen. (Quelle: Wikipedia)
Als elegante Schoenheit kann man die Innenstadt nicht wirklich bezeichnen. Immerhin hat es gute Internetcafes.
Alles Luege! Es gibt ja doch noch eine weitere Sehenswuerdigkeit! Hier diese Statute (die als kaum zu uebersehende Dekoration fuer einen Kreisverkehr dient) des antiken Khmer Koenigs Batdambong. Mit dem Stab soll er Rebellen und andere unbeliebte Zeitgenossen bekaempft haben. Zwar hat Kambodscha seit einiger Zeit wieder einen Koenig, aber den juckt es anscheinend nicht, dass heute gewisse Touristen ueber das Land herfallen und sich auch wirklich ueberall knipsen lassen muessen.
An der Bahnstation wird man von der lokalen Polizei sehr freundlich mit Handschlag empfangen. In gutem Englisch wird vom Herrn Wachtmeister eine kurze Einfuehrung zum Bamboo Train gegeben. Gleichzeitig werden ganze 10$ als Fahrpreis kassiert (SBB-Halbtaxabo wurde leider nicht akzeptiert)! Immerhin ist in dem Preis das Fotografieren durch den Police Officer persoenlich enthalten.
...was den jungen Fahrer aber nicht davon abhaelt, die Seifenkiste auf Hoechstgeschwindigkeit zu beschleunigen (>50kmh). Eine Achterbahnfahrt auf dem Rummel ist kaum mehr herzrhythmusbeschleunigend. So gesehen ist der Preis fast schon wieder gerechtfertigt.
Auch chinesische Bankraeuber nutzen dieses Fortbewegungsmittel offensichtlich als Fluchtfahrzeug. (Anmerkung des Autors: mit Gesichtsmaske laufen hier selbst bei groesster Hitze ein Haufen Leute rum. Vorwiegend gerade chinesische Gaeste. Das ist auch wirklich ruecksichtsvoll von denen: die wollen ihre eingeschleppten Vogelgrippebazillen lieber behalten und nicht gleich ueberall rumstreuen!)
Natuerlich wird die eingleisige Strecke in beiden Richtungen benutzt. Das ist ja auch der Gag daran und zudem unglaublich durchdacht: um Frontalcrashs mit unpopulaeren Schlagzeilen zu vermeiden wird eine der Eisenbahnen kurzerhand zerlegt und gschwind mal von den Gleisen genommen.
Der kambodschanische TÜV hat an diesem alten Lastwagen angeblich nur die defekte Hupe bemaengelt. Sonst waere nach hiesigen Vorschriften anscheinend alles okay und die Fahrtauglichkeit gewaehrleistet!
Wieder mal bin ich Opfer meiner natuerlichen Anziehungskraft gegenueber junger Frauen geworden: diese zwei suessen Girls haben mich bei der Besichtigung nicht mehr aus ihren Faengen gelassen (und dabei uebrigens ziemlich gut Englisch gesprochen). Natuerlich ging es nicht ohne ein bescheidenes Trinkgeld sowie kleine Einkaeufe an einem Souvenirstand ab. Es ist eben ueberall in der Welt dasselbe: die kleinen Biester lernen schon im Kindesalter, wie sie die Herren problemlos um den Finger wickeln koennen!
Aufbruch: | 02.04.2013 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 30.06.2013 |
Vietnam
Kambodscha
Laos