Südostasien für Greenhorns
Phnom Penh
Im Speed Boat ausgebremst
Gleich im Anschluss an das Mekongdelta wurde von Chau Doc aus das Schnellboot nach Kambotscha bestiegen. Ziel heute: Phnom Penh. Planmaessige Fahrzeit von 10.00h bis ca. 15.00h. Mit dem Speed Boat die 150 km den Menkong hochzubrettern hat schon was. Dabei kann man was sehen und hat keine Bandscheiben-OP wegen schlaglochuebersaehten Strassen zu fuerchten. Dafuer habe ich mein schon vorher eingeholtes und bezahltes Visum nicht benutzen koennen, das gilt leider nur fuer ganz bestimmte Grenzuebergaenge. Der Betreuer vom Reisebuero managed solche Situationen aber problemlos. Nach einer kurzen Fahrt auf dem Mekong wird man am Grenzposten abgesetzt, der einen sehr schoenen Garten als "Warteraum" hat. Solange werden die "Formalitaeten" erledigt. Dass heisst, nur ein Teil der 25$ (soviel kostet ein Schnellvisum) kommt dem kambotschanischen Staat zugute. Der andere Teil "beschleunigt" die Stempelarbeit lediglich und die Zoellner lassen die Touristen vollkommen unbehelligt, lange Wartezeiten entfallen. Wie effizent hier doch die Grenzabwicklung ablaeuft
Ein halbe Stunde spaeter, der Mekong hat hier inzwischen die Breite von ca. 1 km, begegnet uns das Schwesterschiff der selben Bootslinie aus Kambotscha kommend, hilflos treibend voller Passagier auf dem Fluss. Motorschaden! Drumherum am Ufer nur ein paar Wasserbueffel, ein Fischerboot, aber weit und breit kein Anlegesteg. Kurzerhand werden die Gaest auf unser Boot verfrachtet und zusammen mit uns zurueck zum Grenzposten geschippert. Die Aktion kostet ordentlich Zeit, somit werden wir mit einer happigen Verspaetung in Phnom Penh ankommen. Was solls, wir haben ja Urlaub und die geretteten Passagiere waren gluecklich.
Das hilflos treibende Schwesterschiff. Nur mal ein kleiner Motorschaden und keiner der verwoehnten Passagiere wollte die restlichen ca. 80 km nach Chau Doc rudern!
Der Mekong wird im Oberlauf unheimlich breit und solche Bilder in Ufernaehe sieht man eigentlich nur, wenn man wegen einer Hilfsaktion langsam Richtung Land getrieben wird.
Die Skyline von Phnom Penh mit seinen Buerotuermen, welche aber allesamt noch im Bau sind. In ein paar Jahren sieht es hier aus wie in jeder anderen asiatischen Grossstadt.
Kleiner Stadtrundgang mit Tuk-tuk Trauma
Also wenn man sich schon in Saigon ueber die Tuk-tuk Fahrer aergert, sollte man nicht nach PP kommen. Die lauern hier dutzendweise an jeder Kreuzung und es vergeht keine Minute, in der man nicht angesprochen wird. Zudem will der westliche Gast aufgrund der langen Hockerei im Schnellboot lieber auch wieder selber mal gehen. Bei den Tuk-tuk Fahrern stossen solche Argumente aber auf totales Unverstaendnis.
Zweimal den Einlass verpasst: der Koenigspalast ist nur zu ganz bestimmten Zeiten geoeffnet. Egal, laut Reisefuehrer soll die Besichtigung sowieso nicht irrsinnig lohnenswert sein.
Der Arbeitsplatz eines hiesigen Friseurs!
Tatsaechlich hatte man sich wegen fast schon hueftlanger Straehnen nach einem Friseur umgeschaut. Zuerst lief man versehentlich in einen reinen Damensalon. Das kommt hier ungefaehr so an, als wenn man bei uns als Mann aus Versehen in eine vollbesetzte Damensauna latschen wuerde! Schnell verdrueckt man sich wieder... In einem anderen Friseursalon (diesmal mit Herren- und Damenbilder am Schaufenster) musste man noch ein bisschen warten. Es wurde erst einmal nach einem (maennlichen) Herrenfriseur geschickt!
Unglaublich, dieser Berufsethos! Besonders nachdem der unbedarfte junge Herr vor einigen Massagesalons von leicht bekleideten "Spezialmasseusen" laufend zweideutige Angebote bekommt und man somit solche Pruederie fuer ein bisschen Hairstyling eigentlich nicht erwartet haette.
Natuerlich gibts hier auch wieder Tempel! Der Wat Phnom ist aber einer der wenigen, der Eintritt kostet. Mit 1$ aber verkraftbar.
Nur mal so ein kleiner Aufmerksamkeits- und Charaktertest: worauf hat sich DEIN Augenmerk als erstes gerichtet, als DU das Bild betrachtet hast? Antworten bitte als Gaestebucheintrag
Auf dem Nachtmarkt kann man sich von den zahlreichen Fressstaenden was holen und dann klassisch asiatisch auf dem Boden sitzend munden lassen.
Nachtrag: beim 2. Stopp in PP durfte ich dann doch noch in den Koenigspalast. Somit habe ich auch diese Sehenswuerdigkeit abgehakt. Wobei ich dem Abhaken langsam ueberdruessig werde... Somit stelle ich mir hier grade die Grundsatzfrage, was ich von Suedostasien eigentlich ueberhaupt noch sehen will... Let's see...
Hier auch mal was Kritisches!
Man könnte hier in PP manchmal meinen, der Geldsack auf zwei Beinen zu sein. Es ist aber auch ein Elend... Überall gibt es verkrüppelte Bettler und Mütter mit kleinen Kindern auf dem Arm die einen ansprechen. Am besten schaut man, dass man immer genügend Kleingeld dabei hat!
Auch kleine Kinder mit grossen Kulleraugen sind sehr beharrlich. Denen sollte man besser nichts geben, aber die kommen gerne auch direkt an den Tisch im Cafe und gucken einen eine Weile an. Auch die viel zu vielen Tuk-tuk Fahrer fluchen manchmal laut, wenn man ihre Dienste nicht in Anspruch nehmen will.
Die (seriösen) Massagesalons haben ca. von 9.00h bis 24.00h geöffnet. Wenn nix zu tun ist, wartet das Personal in ihren dunklen Löchern auf Kundschaft und übernachten sogar dort!
Also alles in allem (noch) keine tollen Arbeits- und Lebensbedingungen in Kambodscha.
Auch diese Seiten muss man als Tourist mal anschauen...!
Aufbruch: | 02.04.2013 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 30.06.2013 |
Vietnam
Kambodscha
Laos