Tempeltour Japan
Arima-Onsen: Pilze
Zum japanischen Glauben an die Einmaligkeit des Landes gehört auch die fixe Idee, daß Japan das einzige Land ist, in dem es vier Jahreszeiten gibt. Nun, für den Herbst mit seinen oft wirklich herrlichen Laubbäumen (besonders Acer japonicum) war ich einige Wochen zu früh dran (Tagestemperaturen an der Küste noch deutlich über 20° C).
Pilze gab es jedoch in Parks und am Straßenrand - ohne daß man danach suchen müßte - in einer Vielfalt, die ich in Europa noch nicht gesehen habe. In Japan werden Wildpilze nicht zum Essen gesammelt. Die nette chinesisch-japanische Familie, die mir den Weg zum Ausländerfriedhof gezeigt hat, war richtiggehend entsetzt als ich vorschlug aus den Maroni am Wegesrand eine Mahlzeit zu machen. Dabei ist noch zu bedenken, daß bis damals noch keines der zahlreichen japanischen Kernkraftwerke, die bevorzugt auf geologischen Falten gebaut sind, in die Luft geflogen war (obwohl man zumindest in der Wiederaufbereitungsanlage Monju ziemich nah dran war - mehr als einmal). [Die Katastrophe in Fukushima war etwa ein halbes Jahr nach meiner Reise.]
Damit soll nicht gesagt werden, daß Japaner keine Pilze essen. Ganz im Gegenteil. Aber eben nur gekaufte Zuchtpilze, wie Enoki, getrocknete Morcheln (aus China) oder die extrem teueren Matsutake (Tricholoma matsutake). Letztere werden fast alle aus dem bösen, bösen Nordkorea importiert, worüber man sich aber diskret ausschweigt.
Matsutake-Pilze im Sonderangebot. 10 Stück nur 280 Euro.
Pantherpilz (im Park des Arima-Onsen)
Dieser Pilz heißt auf japanisch Kinuofukurutake (kennt den jemand auf deutsch?)
Aufbruch: | 10.10.2010 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 24.10.2010 |