Ab in den Süden
Berge und Mee(h)r
Der Abschied von Spanien fällt uns wahrlich schwer. Wir lassen sonnenreiche Tage hinter uns und begeben uns in die unbeständige Wetterlage der Pyrenäen. In Vernet-les-Bains gönnen wir uns für drei Nächte ein Zimmer mit Halbpension. Den Luxus einer wirklich guten französisch-katalanischen Küche genießen wir bei mehrgängigen Menüs und gutem Wein. Der Hotelbesitzern berät gedultig die ratlos vor der Speisekarte sitzenden Reisenden. Die ausgiebigen Regenfälle während der Nächte geben uns bei der Wahl der Unterkunft zusätzlich Recht.
Von dort aus starten wir zu Ausflügen, u. a. in die abgeschiedene Abtei de Saint-Martin-du Canigou. Zu dem vom Besucheransturm überlaufenen Montserrat das totale Kontrastprogramm. In Wolkenschwaden eingehüllt erwandern wir uns das wirklich weltentrückte Kloster auf einem schönen Weg durch den Wald.
Bei der Führung durch die Räumlichkeiten staunt Juliane über echte Nonnen und Mönche und lässt sich mehrfach bestätigen, dass die nicht nur verkleidet sind.
Der Rückweg geht über Stock und Stein - eine Einstimmung auf den kommenden Tag.
Durch die Schluchten der Caranca -heute wieder bei strahlendem Sonnenschein- führt uns ein Weg der an einigen Stellen mit Seilen gesichert ist. Juliane hält sich begeistert fest, Romy "sichert" Stephan, indem sie von ihrem Tragerucksack aus die Patschehändchen ums Sicherungsseil krallt und Jana schließt an einigen Stellen einfach die Augen. Es geht tief hinab. Die Aussichten atemberaubend.
Der Fluss wird über eine wackelige Hängebrücke überquert. Eine kleine Abenteuerwanderung.
Glücklich und geschafft freuen wir uns auf die Hotelbetten und das leckere Menü zuvor.
Wir verlassen den Hotelluxus nicht ohne noch einen Abstecher in das pittoreske Touristendorf Villefranche-de-Conflent zu machen und finden uns am Spätnachmittag auf einem städtischen Campingplatz in Limoux, direkt am Fluss Aude wieder. Aus den hohen Bäumen schauen uns die Eichhörnchen beim Frühstück zu, über die Wiese watscheln die Enten. Das Wetter: zu kalt, zu nass - wie üblich. Das Duschen unter fast freiem Himmel wird zur Tortur.
In Carcassonne scheint dann überraschend die Sonne und wir durchschreiten mit unzähligen Touristen die stolzen Festungsmauern.
Weitaus schöner, da nicht so leicht zu erobern, bleibt uns die Katharerburg Peyrepertuse in Erinnerung. Der Wind pustet ordentlich durch die Burgruine. Der Blick ist einmalig!
Auf dem Rückweg fahren wir durch die engen Schluchten von Galamus. Zwei Autos passen nicht aneinander vorbei, was das Fahren nicht einfacher macht!
Wir machen noch einen Abstecher in eine Einsiedelei. Schon von weitem hören wir einen Gesang, der uns zu einer Kapelle im Berg führt. Heutzutage ist der Einsiedler in seiner Schlucht aber nicht mehr allein.
Noch von Limoux aus schauen wir beim Canal du Midi vorbei, einer Wasserstraße, die von Platanen gesäumt, sich vom Mittelmeer nach Toulouse erstreckt.
Wir fahren dann in die Camargue, ein Landstrich, der, von der Rhone umarmt, für die weißen Pferde und rosa Flamingos bekannt ist. Diese beobachten wir in einem Vogelpark.
Wegen des vielen Wassers fühlen sich aber auch alle möglichen Insekten wohl. Unser Campingplatz lässt einige Wünsche offen und die vielen beißenden Tierchen tun ihr Übriges: Wir flüchten auf einen 4-Sterne-Campingplatz in der Nähe von Martigues. Stephans Waschtasche bleibt leider in der Camargue zurück [bitte hierzu keine Kommentare!], was uns noch einmal dahin aufbrechen lässt, um sie abzuholen. Dieser ungeplante Ausflug versöhnt uns mit der Gegend. Das Städtchen Les Saintes-Maries-de-la-Mer präsentiert sich von seiner besten Seite. Gestärkt von einem ausgiebigen Mittagessen - Juliane besteht auf Muscheln als Vorspeise - erklimmen wir noch das Kirchdach, von Notre-Dame-de-la-Mer, das sich auch herrlich als Rutsche macht und genießen die Aussicht. Übrigens schmecken Juliane und Stephan die Muscheln auch, trotz anfänglicher Skepsis.
Nun brechen unsere letzten Tage im Süden an. Wir wollen sie am Meer oder am Pool beim Faulenzen verbringen. Wir haben auf unserer Reise viel gesehen und sind nun des Sehens satt. Deshalb gibt es von hier "nur" Bilder von unserer Bucht. Zwei Nachtwanderungen zu den blinkenden Leuchttürmen sind neben Wasser, Sand und Minidisko wohl die Highlights für unsere Große.
Jetzt müssen wir uns schweren Herzens vom Mittelmeer verabschieden. Vor uns liegt noch eine Woche den Alpen und dorthin ca. 950 km.
Aufbruch: | 20.04.2013 |
Dauer: | circa 12 Wochen |
Heimkehr: | Juli 2013 |
Italien
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Spanien