Mongoleireise 2012
Wochenende
Auch diese Woche war schnell vorbei. An diesem Wochenende sollten wir einen Ausflug machen zu einem riesigen Dschingis Khaan-Denkmal und in das Gebiet eines Schamanen, dessen Einrichtungen aus dem 13. Jahrhundert, also der unmittelbaren Nach-Chingis Khaan-Zeit entsprechen sollten. Das Denkmal sah ich schon einmal während der Bauphase. Es ist wirklich gigantisch. Auf einem ganz aus Edelstahl gefertigten Pferd sitzt der Nationalheilige, in dessen rechtem, vorderen Bein man in einem Aufzug nach oben bis zur Kruppe des Pferdes fahren kann. Alternativ hierzu führt eine Treppe im linken Bein nach oben bzw. unten. Von der Kruppe aus kann man bis zu den Ohren des Pferdes über eine Treppe gehen, wo man einen imposanten Ausblick auf die Umgebung hat. Die gesamte Anlage ist weitflächig und großzügig angelegt. Leider sind auch hier bereits die ersten Erosionsschäden sichtbar, obwohl das Bauwerk erst ein gutes Jahr alt ist. Die Naturgewalten nagen in der Mongolei eben doch wesentlich intensiver als hier bei uns.
Das Schamanen-Areal war interessant, vom Hocker gerissen hat uns das Ganze aber doch nicht. Wir hätten lieber im EMJJ noch etwas herumgewurzelt. Der Herr Schamane war wohl gerade in Urlaub, zuhause war er jedenfalls nicht. Uns wurden die unterschiedlichen Ger-Standorte wie Krieger-Ger, Schreibstuben, Gers zur Herstellung von Kleidungsstücken usw. gezeigt. Selbst einen Schamanentanzplatz gab es. Da ich immer noch massive Rückenbeschwerden hatte, ließ ich auch manche Jurte aus.
An diesem Samstag-Nachmittag fuhren wir dann in die Terelj-Region im Khan- Khentii-Nationalpark, wo ich bereits 4 oder 5 Mal war. Trotzdem ist dieser Naturschutz-Park immer wieder einen Besuch wert. Seine Wahrzeichen sind der "Schildkrötenfelsen" und der "betende Lama". In diesem Park übernachteten wir dann auch in einem guten Hotel. Petrus war uns weiterhin gut gesonnen, so dass wir das herbstliche Flair dieses Parks für kurze Zeit genießen konnten. Für den nächsten Morgen wurde vereinbart, dass Manfred und Dolmetscher Damy sich früh um 7.00 Uhr mit einem Fischer zum Angeln treffen würden. Alle waren da, nur der Fischer nicht. Er kam mit halbstündiger Verspätung und erklärte, dass die Fische erst um 10.00 Uhr beißen würden. Warum er das am Tag vorher noch nicht wusste, bleibt mir ein Rätsel. Wahrscheinlich hatte er schlichtweg früh um 7.00 Uhr keine Lust. Plötzlich musste man auch 5km weit laufen um an den Angelplatz zu kommen. Ich denke, dass ihn das Jagdfieber verlassen hat. So wurde alles abgeblasen und Damy legte sich aufs Ohr. Manfred irrte noch mehr oder weniger in der frischen Natur herum, bis er von mongolischen Pferden umgeben war.
Am Sonntagvormittag fuhren wir dann auch bereits wieder zurück nach UB. Auch hier herrlichstes Wetter. Bei einem kleinen Rundgang genossen wir die Blumen, Bäume und Büsche, die in kleinen Gruppen jetzt in UB zu sehen sind. Die Stadt - das muss man ganz deutlich sagen - hat eine freundlichere Note bekommen. Am Sonntagabend waren wir zum Abendessen Gast in Erkas Wohnung, wo uns Zaya und Majicsuren mit mongolischer Kost verwöhnten. Sie kredenzten uns ein ausgesprochen leichtes, aber sehr gutes Mahl.
Der "betende Lama" im Gorchi-Tereldsch-Nationalpark. Hier gibt es auch den berühmten Schildkrötenfelsen.
Aufbruch: | 05.09.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 26.09.2012 |