Baltikum in 14 Tagen

Medumi ist auf unserem Weg der letzte Ort auf der lettischen Seite und wir wollen unsere restlichen lettischen Münzen loswerden.
Allerdings ist das hier wohl eher ein dorf als eine Stadt und wir sehen nur einen kleinen Miniladen. Wir versuchen das "Zentrum" zu finden und fragen schließlich ein Mädchen am Straßenrand danach bzw. nach einem Supermarkt, als wir fast schon wieder auf einem Feldweg gelandet sind.
Als wir es ragen, ob es Englisch spricht, verneint das Mädchen das in Russisch.
Russisch???
Oh weh, sind wir in Weißrussland gelandet ohne es zu merken?
Anschließend fragen wir eine mittelalte, verbraucht aussehende Frau nach einem Supermarkt. Auch sie antwortet in russischer Sprache. Zum Glück fallen Sulamith noch ein par Brocken davon ein und wir bekommen immerhin raus, dass es keinen Supermarkt gibt, sondern nur die zwei Läden, wovon wir ja einen bereits bemerkt haben.

In den Geschäften kommen wir uns wie mit einem Zeittransporter um mind. eine Ära zurückversetzt. Die Auswahl ist mehr als begrenzt und wir wissen nicht so recht, was wir für das Restgeld kaufen sollen.

Bleibt fast nur Bier, etwas Wodka als Mitbringsel, minimal was zum Kochen, ein paar Hygienartikel.
Hm....
Es ist einfach wie im Osten von vor 30 Jahren hier. Lange Vitrinen, in denen nicht mehr als Nähnadeln, Sicherheitsnadeln, Pflaster, Radiergummis und irgendwelches unscheinbares Gelumpe in einfacher Ausgabe präsentiert wird. Dahinter befinden sich viele Regale, die aber nichts bieten - zumindest aus unserer gewohnten Sicht.
Die Verkäuferinnen sind geduldig und freundlich und es kehren immer wieder Käufer ein, die ihren Alkoholvorrat aufbessern wollen und schon am frühen Nachmittag am Schwanken sind.