Auf dem Drahtesel durch den wilden Westen
Arches National Park
Immer wieder muss ich mich entscheiden, was ich nicht sehen will. Vier Wochen sind einfach zu wenig, um all die Moeglichkeiten dieser Ecke der USA mit dem Rad zu erkunden. Die Entscheidung faellt schweren Herzens gegen den Canyonlands National Park. Auf meinem Weg Richtung Norden ignoriere ich die Abfahrt in diesen Nationalpark, den vielen zu ihren Favoriten zaehlen, einfach - es ist eine ca. 70km lange Sackgasse. Die andere Zufahrt liegt auf der rechten Flussseite der Colorado River und ist fuer mich ausser Reichweite. Also Canyonlands merken - fuer eine andere Tour. Den Arches National Park kann ich aber nicht auslassen - zaehlt er doch zu den schoensten und spektakulaersten der USA und steht mit seinen unzaehligen Boegen, Fenstern und Loechern in den Felsen als Wahrzeichen Utahs. Tatsaechlich soll niemand die genaue Zahl der Loecher mit mehr als 90cm Durchmesser kennen. Drei Tage dauert die Anreise vom Monument Valley nach Moab, von denen es kaum etwas zu berichten gibt. Hier einige Fotos, die am Wegesrand entstanden sind.
Die Twin Rocks von Bluff. Im Ort fand gerade ein Rodeo der Navajo-Indianer statt. Ein sicheres Indiz fuer viele Betrunkene - also ein guter Grund hier nicht ueber Nacht zu bleiben, zumal alle Unterkuenfte ausbebucht sind.
Fahrzeuge, die Grosses leisten - eines der vielen von mir nicht besuchten oertlichen Museen, hier in Monticello
Der Arches Nationl Park kuendigt sich bereits auf dem Weg dort hin an: der Wilson Arch direkt am Highway
Ansammlung schraeger Kuriositaeten: Hole n'the Rock - man beachte den Gelaendewagen oben auf dem Felsen als Blickfang
Was Massentourismus angeht, stellt Moab alles andere, was ich bisher hier gesehen habe, deutlich in den Schatten. Trotz der riesigen Campingplaetze und RV-Parks bekomme ich fuer $30 den letzten und zudem ziemlich ueblen Platz auf einem zentrumnahen Campground. Wie ich schon in meinem letzten Bericht von dort geschrieben habe - hier gibt's alles, was Tourist fuer Geld bekommen kann. Immerhin eine gute Gelegenheit, mal wieder gepflegt Essen zu gehen - mexikanisch soll's heute sein.
Am naechsten Tag fahre ich in den Nationalpark, um dort auf dem Campingplatz zu uebernachten und kurze Wanderungen an den beiden Tagen zu unternehmen. Dass ich keine Reservierung fuer den Campingplatz im Park habe, nehme ich erst mal nicht so ernst. Er ist ohnehin ausgebucht und ich vertraue darauf, einen der grossen Stellplatze mit anderen teilen zu koennen - gelingt auch. Ein Paar auf Hochzeitsreise hatte eine Stellplatz fuer ihren Wohnwagen reserviert aber nur einen fuer Zelte bekommen, sodass sie an der Strasse stehen und ich auf der eigentlichen Stellflaeche - war ein netter Abend mit den Beiden.
Auch hier stehen erst einmal wieder die Berge im Weg und ich muss eine lange Serpentinenstrasse fahren, um in den eigentlichen Park zu kommen. Die vielen Boegen und Loecher sind so zu erklaeren, dass es sich bei dem Gestein im Park um maechtige, unterschiedliche harte Sandsteinplatten handelt, von denen die unteren, weicheren Schichten schneller erodieren als die darueber liegenden und so diese einzigartigen Formationen entstanden sind. Und hier sind nun einige...
In der Windows Section wird es dann aber richtig beeindruckend - gleich mehrere grosse Boegen liegen im Blickfeld
Man muss schon direkt drunter stehen, um diese riesige Bogenkonstruktion so richtig bewundern zu koennen
Einer der bekanntesten Boegen im Park und mit ziemlicher Sicherheit der mit der kuerzesten Restlebensdauer - der Bereich unter dem Bogen ist schon gesperrt: Der Landscape Arch
Der letzte auf meiner morgendlichen Wanderung vom Campingplatz aus, der Double-O Arch - hier sind sie mal gestapelt
Genug der Boegen, Fenster und Loecher. Auch ich habe mir nicht alle, die erreichbar waren angesehen und bin vorbeigefahren. Insbesondere den Delicate Arch habe ich ausgelassen. Er ist das eigentliche Wahrzeichen Utahs und findet sich auf jedem Autokennzeichen. Das Besondere an ihm ist, dass er frei auf einer Felsplatte steht. Aus grosser Entfernung habe ich ihn gesehen: Viele Hoehenmeter mit dem Rad und zu Fuss. Beine und Kopf habe abgestimmt. Abstimmungsergebnis: 2:1 fuer die Beine. Er kommt mit auf die Resteliste...
Aufbruch: | 30.08.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.09.2013 |