Auf dem Drahtesel durch den wilden Westen

Reisezeit: August / September 2013  |  von Jörn Tietje

Arches National Park

Immer wieder muss ich mich entscheiden, was ich nicht sehen will. Vier Wochen sind einfach zu wenig, um all die Moeglichkeiten dieser Ecke der USA mit dem Rad zu erkunden. Die Entscheidung faellt schweren Herzens gegen den Canyonlands National Park. Auf meinem Weg Richtung Norden ignoriere ich die Abfahrt in diesen Nationalpark, den vielen zu ihren Favoriten zaehlen, einfach - es ist eine ca. 70km lange Sackgasse. Die andere Zufahrt liegt auf der rechten Flussseite der Colorado River und ist fuer mich ausser Reichweite. Also Canyonlands merken - fuer eine andere Tour. Den Arches National Park kann ich aber nicht auslassen - zaehlt er doch zu den schoensten und spektakulaersten der USA und steht mit seinen unzaehligen Boegen, Fenstern und Loechern in den Felsen als Wahrzeichen Utahs. Tatsaechlich soll niemand die genaue Zahl der Loecher mit mehr als 90cm Durchmesser kennen. Drei Tage dauert die Anreise vom Monument Valley nach Moab, von denen es kaum etwas zu berichten gibt. Hier einige Fotos, die am Wegesrand entstanden sind.

Die Twin Rocks von Bluff. Im Ort fand gerade ein Rodeo der Navajo-Indianer statt. Ein sicheres Indiz fuer viele Betrunkene - also ein guter Grund hier nicht ueber Nacht zu bleiben, zumal alle Unterkuenfte ausbebucht sind.

Die Twin Rocks von Bluff. Im Ort fand gerade ein Rodeo der Navajo-Indianer statt. Ein sicheres Indiz fuer viele Betrunkene - also ein guter Grund hier nicht ueber Nacht zu bleiben, zumal alle Unterkuenfte ausbebucht sind.

Fahrzeuge, die Grosses leisten - eines der vielen von mir nicht besuchten oertlichen Museen, hier in Monticello

Fahrzeuge, die Grosses leisten - eines der vielen von mir nicht besuchten oertlichen Museen, hier in Monticello

Wurde wohl von der Erosion vergessen

Wurde wohl von der Erosion vergessen

Der Arches Nationl Park kuendigt sich bereits auf dem Weg dort hin an: der Wilson Arch direkt am Highway

Der Arches Nationl Park kuendigt sich bereits auf dem Weg dort hin an: der Wilson Arch direkt am Highway

Derselbe Bogen - nur aus einer anderen Perspektive

Derselbe Bogen - nur aus einer anderen Perspektive

Ansammlung schraeger Kuriositaeten: Hole n'the Rock - man beachte den Gelaendewagen oben auf dem Felsen als Blickfang

Ansammlung schraeger Kuriositaeten: Hole n'the Rock - man beachte den Gelaendewagen oben auf dem Felsen als Blickfang

In dieser Art gibt es hier noch viel mehr...

In dieser Art gibt es hier noch viel mehr...

Was Massentourismus angeht, stellt Moab alles andere, was ich bisher hier gesehen habe, deutlich in den Schatten. Trotz der riesigen Campingplaetze und RV-Parks bekomme ich fuer $30 den letzten und zudem ziemlich ueblen Platz auf einem zentrumnahen Campground. Wie ich schon in meinem letzten Bericht von dort geschrieben habe - hier gibt's alles, was Tourist fuer Geld bekommen kann. Immerhin eine gute Gelegenheit, mal wieder gepflegt Essen zu gehen - mexikanisch soll's heute sein.
Am naechsten Tag fahre ich in den Nationalpark, um dort auf dem Campingplatz zu uebernachten und kurze Wanderungen an den beiden Tagen zu unternehmen. Dass ich keine Reservierung fuer den Campingplatz im Park habe, nehme ich erst mal nicht so ernst. Er ist ohnehin ausgebucht und ich vertraue darauf, einen der grossen Stellplatze mit anderen teilen zu koennen - gelingt auch. Ein Paar auf Hochzeitsreise hatte eine Stellplatz fuer ihren Wohnwagen reserviert aber nur einen fuer Zelte bekommen, sodass sie an der Strasse stehen und ich auf der eigentlichen Stellflaeche - war ein netter Abend mit den Beiden.
Auch hier stehen erst einmal wieder die Berge im Weg und ich muss eine lange Serpentinenstrasse fahren, um in den eigentlichen Park zu kommen. Die vielen Boegen und Loecher sind so zu erklaeren, dass es sich bei dem Gestein im Park um maechtige, unterschiedliche harte Sandsteinplatten handelt, von denen die unteren, weicheren Schichten schneller erodieren als die darueber liegenden und so diese einzigartigen Formationen entstanden sind. Und hier sind nun einige...

Es geht erst einmal "unspektakulaer" mit den Courthouse Towers los

Es geht erst einmal "unspektakulaer" mit den Courthouse Towers los

Auf dem Weg liegt dann auch noch der Balanced Rock

Auf dem Weg liegt dann auch noch der Balanced Rock

In der Windows Section wird es dann aber richtig beeindruckend - gleich mehrere grosse Boegen liegen im Blickfeld

In der Windows Section wird es dann aber richtig beeindruckend - gleich mehrere grosse Boegen liegen im Blickfeld

Aus der Naehe betrachtet das North Window

Aus der Naehe betrachtet das North Window

Noch einmal North- und Southwindow zusammen

Noch einmal North- und Southwindow zusammen

Diese beiden liegen aber gleich gegenueber - das Southwindow ist auch noch teilweise mit im Bild

Diese beiden liegen aber gleich gegenueber - das Southwindow ist auch noch teilweise mit im Bild

Fuer mich einer der beeindruckendsten Boegen: der Doublearch

Fuer mich einer der beeindruckendsten Boegen: der Doublearch

Man muss schon direkt drunter stehen, um diese riesige Bogenkonstruktion so richtig bewundern zu koennen

Man muss schon direkt drunter stehen, um diese riesige Bogenkonstruktion so richtig bewundern zu koennen

Und gleich noch einmal

Und gleich noch einmal

Einer der bekanntesten Boegen im Park und mit ziemlicher Sicherheit der mit der kuerzesten Restlebensdauer - der Bereich unter dem Bogen ist schon gesperrt: Der Landscape Arch

Einer der bekanntesten Boegen im Park und mit ziemlicher Sicherheit der mit der kuerzesten Restlebensdauer - der Bereich unter dem Bogen ist schon gesperrt: Der Landscape Arch

Eine Landschaft aus in Scheiben geschnittenen Felsen

Eine Landschaft aus in Scheiben geschnittenen Felsen

Der letzte auf meiner morgendlichen Wanderung vom Campingplatz aus, der Double-O Arch - hier sind sie mal gestapelt

Der letzte auf meiner morgendlichen Wanderung vom Campingplatz aus, der Double-O Arch - hier sind sie mal gestapelt

Der Park hat noch so viel mehr zu bieten als nur die Boegen, was hier aber viel zu kurz kommt...

Der Park hat noch so viel mehr zu bieten als nur die Boegen, was hier aber viel zu kurz kommt...

Genug der Boegen, Fenster und Loecher. Auch ich habe mir nicht alle, die erreichbar waren angesehen und bin vorbeigefahren. Insbesondere den Delicate Arch habe ich ausgelassen. Er ist das eigentliche Wahrzeichen Utahs und findet sich auf jedem Autokennzeichen. Das Besondere an ihm ist, dass er frei auf einer Felsplatte steht. Aus grosser Entfernung habe ich ihn gesehen: Viele Hoehenmeter mit dem Rad und zu Fuss. Beine und Kopf habe abgestimmt. Abstimmungsergebnis: 2:1 fuer die Beine. Er kommt mit auf die Resteliste...

© Jörn Tietje, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Utah im September" war Bill's Empfehlung vor zwei Jahren als wir uns vor zwei Jahren in Patagonien trafen und eine Weile zusammen durch die Anden radelten. Also Utah im September! Vier Wochen geht's durch Halbwüsten des Südens und durch die Landschaften, die zahlreichen Edelwestern als Kulisse dienten - und wieder werde ich hier in Wort und Bild berichten. Ihr seid herzlich eingeladen mich zu begleiten und freue mich auf eure Kommentare und Anregungen.
Details:
Aufbruch: 30.08.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.09.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Jörn Tietje berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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