Kingdom of Wonder
Phnom Penh: Zu Besuch bei Königs
Hallo Ihr,
heute sind wir zu Gast beim König. Da das allerhand Vorbereitung bedurfte, klingelte unser Wecker schon wieder um 6:00. Leider tut er das in diesem Urlaub öfter mal. Aber wenn man den König besuchen will, muss schon alles ordentlich sein. Duschen, Zähne bürsten, Haare glattziehen, saubere Klamotten aus dem Rucksack fischen und die sollten auch noch standesgemäß sein. Also Hose bis über das Knie und Schultern bedeckt. Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel, gingen wir ohne Frühstück aus dem Haus. Denn die Öffnungszeiten des Palastes sind streng limitiert. 7:30 ist Start, so stand es im Reiseführer und da wir die Ersten sein wollten, um lange Schlangen an der Kasse zu vermeiden, machten wir uns um 7:00 auf den Weg. Die Stadt ist um diese Uhrzeit noch relativ ruhig und die Luft noch angenehm. Auf unserem Weg sahen wir viele Einheimische in den Garküchen sitzen und ihr Frühstück einnehmen. Auf dem Platz gegenüber dem Palast wurde Badminton gespielt. Ja, sportliche Aktivitäten müssen bei diesen klimatischen Verhältnissen am frühen Morgen stattfinden. Denn sonst treibt einem nur der bloße Gedanke an sportliche Betätigung den Schweiß auf die Stirn.
Pünktlich um 7:15 bezogen wir Stellung vor dem Eingangstor. Wir waren die Ersten und weit und breit kein anderer Tourist zu sehen. Das machte stutzig. Wo waren die alle? Ein etwas genauerer Blick durch das Tor klärte die Situation. Unser Reiseführer hat uns dreist belogen. Nicht 7:30, sondern 8:00 war Einlass. Menno!! Ich hätte so gerne noch eine halbe Stunde länger geschlafen... Aber gut, nicht zu ändern. Wir gingen nochmal zum Fluss. Auch hier bot sich uns dasselbe Bild. Es war wenig los. Außer den Blumenfrauen vor dem Schrein, die den Gläubigen auch schon zu dieser frühen Stunde Lotusblüten und Räucherstäbchen verkauften, war kaum jemand unterwegs. Wir setzten uns auf eine Bank und beobachteten das Treiben. Weit und breit kein anderer Tourist zu Sehen. Außer uns, hatten alle anderen anscheinend die richtigen Öffnungszeiten. O.K. alle anderen bedeutete hauptsächlich Koreaner und die tun ja bekanntlich keinen Schritt ohne ihren Reiseleiter. Um kurz vor 8:00 gingen wir zurück zum Eingangstor. Noch immer weit und breit keine Touristen..... aber dann kamen sie. Pünktlich um fünf vor acht hielten rechts und links der Absperrung die Busse und es quollen unsere Freunde aus Korea aus ihnen heraus. Also zuerst natürlich der Reiseleiter mit Fähnchen. Die Horden kamen von allen Seiten, laut schnatternd im Gänsemarsch hinter dem Herren mit dem Fähnchen her. Der wies ihnen auch sogleich ein schattiges Plätzchen unter dem Baum zu. Wir aber verharrten in der prallen Sonne auf der Poleposition. Hatten wir und schließlich hart erarbeitet.
Pünktlich öffneten sich die Pforten und die Massen setzten sich in Bewegung, wir immer vorweg.
In diesem Land scheint bei Besichtigungen immer alles klar geregelt zu sein, Wegweiser sagen dir wo du lang zugehen hast, weichst du davon ab, kommt garantiert irgendwer und scheucht dich zurück auf den beschilderten Pfad.
Also zuerst den Royal Palace, wie die Beschilderung es vorsieht. Die Gebäude sind schön, im klassischen Khmer-Stil gehalten. Die Parkanlage ist vorbildlich gepflegt und wahrscheinlich der einzige Ort im ganzen Land, wo kein Plastikmüll herum fliegt. Die Hecken haben einen akkuraten Schnitt und der Rasen ist mit der Wasserwaage gemäht. Leider sind die schönen Gebäude fast alle nur von außen zu bestaunen, da uns fast überall wenig Gastfreundlichkeit empfängt. Im Inneren ist das Fotografieren streng verboten. Wir haben aber doch eins gemacht, klammheimlich und keiner hat es gesehen. Ha!!
Also sind wir nach einem gemütlichen Spaziergang durch den Park rüber geschwenkt, zur Silberpagode. Hier dasselbe Spiel, keine Fotos von den Innenräumen. Der Komplex ist ähnlich aufgebaut wie der Grand Palace in Bangkok. Nur kann das Gemäuer in Phnom Penh beileibe nicht mithalten. Kurz und gut, in zwei Stunden waren wir durch. Und wir hatten wirklich alles gesehen. Also zurück ins Hotel und erst Mal frühstücken. Danach haben wir uns faul an den Pool gehangen, denn eigentlich hatten wir alles gesehen. Außerdem war es heiß und wir hatten keine Lust auf Gewühl.
Zum Nachmittag hin haben wir uns aber nochmal aufgerafft. Wir mussten noch zur Apotheke um uns mit ausreichend viel Mückenschutz ein zu decken. Denn in unserem Reiseführer steht: in Kep gibst nüscht!!!
Inzwischen war es fast so weit, dass die Sonne unterging. Das tut sie hier mit schöner Regelmäßigkeit um Punkt 17:30. Wir ergriffen die Gelegenheit und haben uns mit hunderten Einheimischen auf das Mäuerchen am Fluss gesetzt und die Stimmung genossen. Und da ist abends echt Volksfeststimmung. Fliegende Händler kommen vorbei und versorgen den hungrigen und durstigen "am Fluss Hocker" mit allem was gewünscht wird .Irgendwann machten wir uns auf, in Richtung Abendessen. Natürlich kamen wir auch noch einmal am Palast vorbei. Und der war wunderschön illuminiert. Mit tausenden kleinen Lämpchen, strahlte er uns an. Natürlich lag der Fotoapparat im Hotelzimmer. Klar, was sollte ich denn auch mit dem, wir wollten doch nur schnell zur Apotheke. Und wie Andreas Mückenspray aus dem Regal nimmt, musste fotografisch nicht zwingend dokumentiert werden. Ja nun, wat soll's. Gehen wir eben zum Essen. Und in dem Restaurant, in dem wir dann unser letztes Abendessen in Phnom Penh eingenommen haben, hatt die Teller so kunstvoll dekoriert, dass ich glatt mein Essen fotografiert hätte, hätte ich denn den Apparat zur Hand gehabt!!
Gute Nacht und bis bald aus Kep.
Kerstin und Andreas
Aufbruch: | 07.11.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.12.2013 |
Thailand