Weiberreise - Philippinen 2013
Umwege
16.11.
Die Entscheidung, nun doch nach Bohol zu fliegen, ist aufgrund eines Zeitungsartikels gefallen. Es wurden "Volunteers" (freiwillge Helfer) gesucht, zum Packen von Lebensmittelkartons für die Opfer des Taifuns und wir wollten uns anbieten.
Schon nach unserer abendlichen Ankunft am Flughafen von Cebu haben wir einen Infostand entdeckt und wollten am nächsten Tag mit den Zuständigen sprechen. Nur mit Hilfe der Airportpolizei sind wir nochmal in den Ankunftsbereich gekommen, aber da wir keiner Hilfsorganisation angehören, konnten wir uns nur in eine Liste für freiwillige Helfer eintragen (mit Kontaktnummer). Mehr blieb für uns nicht zu tun. Der Schalterbeamte meinte lapidar, wir sollten eine Spende ans Rote Kreuz entrichten und unseren Urlaub geniessen.
Genossen haben wir den restlichen Tag nicht unbedingt.
Die Zeit um an ein Ticket für die Fähre nach Bohol zu kommen, war ein 2 stündiger Kraftakt. Nur mit Hilfe unseres überaus netten Fahrers konnten wir uns im Moloch des Containerhafens von Cebu orientieren, da viele Fährverbindungen umgeleitet oder abgesagt wurden, haben wir alle 4 Fährunternehmen "abgearbeitet". Der Wust von Verkehr und Menschen ist nicht beschreibbar. Für uns war nun Warten angesagt: Vor dem Ticketschalter, vor dem Fähr-Check-In, vor dem Snackstand in der völlig überfüllten Wartehalle und letztlich auf der Fähre.
Zur Situation auf Bohol:
Uns war nicht bewusst, dass die Insel in der Stromzufuhr von der völlig zerstörten Insel Leyte abhängig ist. Strom gibt es also nur per Generator und das auch nur stundenweise. Auch das Wasser ist nur zeitlich eng begrenzt vorhanden, weil die Pumpen über Strom laufen. Längst nicht alle Hotels können das bieten.
Nach einer Nacht im stickigen, ultraheissen, moskitoverseuchten Zimmer ohne Wasser und Strom wollten wir nur weg. Auf der Nachbarinsel Negros soll alles funktionieren ... ein Traum.
Wir haben uns entschieden hier zu bleiben.
Etliche Hotels und Restaurants mussten schon ihren Betrieb einstellen. In unserem Hotel gab es allein 300 Stornierungen für die nächsten Wochen. Die Menschen stehen arbeitslos und ohne Rücklagen auf der Straße. Wir haben unseren Weg also doch noch gefunden, die Betroffenen zu unterstützen ... (Fahrer, Hotelpersonal, Garküchen, kleine Shops)
Die Situation wird voraussichtlich über Wochen so bleiben.
Trotzdem macht uns die Reise weiterhin viel Spaß. Die Filippinos sind unglaublich nett, die Landschaft ist grandios, und an Mangos könnten wir uns überfressen.
Aufbruch: | 05.11.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.11.2013 |