Go West - Zwei Familien in einem Auto durch Arizona und New Mexico

Reisezeit: April 2014  |  von family on tour

Gallup: Meteor Crater und Painted Desert

Eine fest geplante Reise mit vorgebuchten Hotels kann ein Segen, aber auch ein Fluch sein. Ein Fluch, wenn man die Hotels, die man sich ausgesucht hat, nicht bekommt, weil alle Zimmer belegt oder für drei Personen zu klein sind. Ein Segen ist es hingegen, wenn man kurzfristig umdisponieren muss. Das ist heute der Fall. Ursprünglich wollten wir hoch zum Lake Powell um dort den Antelope Canyon zu besichtigen. Unglücklicherweise ist für diesen Ort für morgen Regen und Sturm angesagt. Bei solchem Wetter ist es nicht möglich in den Spalt des Canyons zu steigen wegen Flutgefahr. Vor einigen Jahren sind dort mehrere Touristen umgekommen, weil sie entgegen der Warnungen trotzdem rein gegangen sind. Also suchen wir uns ein neues Ziel aus. Zunächst fahren wir in Richtung Osten nach Holbrook. Dort kann man die Painted Desert und den Petrified Forest, also die bunte (angemalte) Wüste und den versteinerten Wald, besichtigen.

Auf dem Weg dorthin machen wir einen Abstecher beim Meteoritenkrater in der Nähe von Winslow. Vor 50.000 Jahren raste hier ein Nickel-Eisen Meteorit mit der maximalen Geschwindigkeit von 26.000 Meilen pro Stunde und einem geschätzten Durchmesser von 45m auf die Erde nieder und verursachte einen Krater von 1.250m Durchmesser und über 200m Tiefe. Dabei wurde eine Gesteinsmasse von 175 Tausend Tonnen herausgesprengt. Dieser Meteoritenkrater ist der am besten erhaltene auf der ganzen Welt. Im angeschlossenen Museum sehen wir uns einen kurzen Informationsfilm über die Entstehung an und machen anschließend noch einen Rundgang. Das Museum ist sehr schön gestaltet mit vielen interaktiven Stationen. Unser Astro-Boy ist natürlich total begeistert von der gesamten Anlage.

In Holbrook wollten wir uns eigentlich ein Hotel suchen, aber in diesem winzigen Kaff spricht uns gar nichts an. Zum Essen gehen reicht es. Bei einem Mexikaner schlagen wir uns die Bäuche voll. Bis auf eine Amerikanische Familie und uns sind hier nur Mexikaner und Indianer. Unabhängig von der Bestellung bekommt man eine Schale Tacos mit einer hervorragenden Salsa vorgesetzt, die ungefragt aufgefüllt wird. Mit lautem Geschepper knallt die Kellnerin beim Abräumen das Geschirr in große Plastikbottiche, egal ob die Gläser noch halb voll sind mit dem Schmelzwasser der in Amerika üblichen Unmengen von Eiswürfeln in den Getränken.

Dann fahren wir direkt zur Painted Desert. Inzwischen hat sich der Himmel komplett zugezogen und der Wind pfeift kräftig. Es ist schwierig, den Fotoapparat still zu halten, so stark wird man gebeutelt. Mit dem Auto fährt man einen Trail entlang und kann an verschiedenen Aussichtspunkten halt machen. Auch diese Landschaft ist beeindruckend schön und nochmal ganz anders als der Grand Canyon. Durch diesen Nationalpark führte auch einst die historische Route 66, deren Verlauf nur durch die alten außer Betrieb genommenen Telefonmasten markiert wird. Die Straße selbst ist komplett überwuchert und nicht mehr zu sehen. Bis zu dem versteinerten Wald ist uns der Weg zu lang, denn bis Gallup, wo wir entschieden haben zu übernachten, ist es noch ein gutes Stück. Da es morgen einen "Thunderstorm" geben soll, legen wir Wert darauf, in einem komfortablen Hotel unterzukommen.

Jetzt verlassen wir auch das erste Mal Arizona und sind in New Mexico. In Gallup mieten wir uns zunächst für eine Nacht im Hamptons Inn ein, der gleichen Hotelkette, wo wir bereits in Phoenix gewohnt haben. Wir spekulieren darauf, morgen eine Nacht im El Rancho verbringen zu können, wo heute alles belegt ist. 1936 eröffnet, beherbergte es Filmgrößen wie Katherine Hepburn, Doris Day, Gregory Peck, John Wayne und viele mehr, die hier im Zusammenspiel von Dreharbeiten für Westernfilme gewohnt haben, die in dieser Landschaft gedreht wurden. Mit dem Niedergang des klassischen Westerngenres erfuhr auch das El Rancho ein ähnliches Geschick. Es hat sich aber seinen alten Charme bewahrt und ist bei Touristen immer noch sehr beliebt. Vom Hotel aus kann ich ein Zimmer für morgen dort reservieren.

In New Mexico gibt es eine neue Zeitzone, das heisst hier ist es eine Stunde später als in Arizona und für uns der Abend ein Stück näher als sonst. Wir gehen maximal noch etwas essen und dann ist Feierabend.

Hinter die ersten Kapitel habe ich jetzt jeweils ein Kapitel mit Bildern angehängt. Den Rest mache ich morgen, aber jetzt habt Ihr schon mal was zu sehen. Gute Nacht!

© family on tour, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Phoenix aus starten wir unsere Rundreise und werden von dort auch wieder zurück fliegen. Für die geplante Route sind ungefähr 2.000 Kilometer zu fahren, ein Teil davon auf der legendären Route 66. Amiland - wir kommen!
Details:
Aufbruch: 12.04.2014
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 26.04.2014
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
family on tour berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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