Go West - Zwei Familien in einem Auto durch Arizona und New Mexico
Mein persönliches Fazit
Das Land:
Landschaftlich ist der Teil Amerikas, den wir bereist haben, sehr beeindruckend. Den unendlichen Weiten des Landes, der Schönheit der Naturwunder, der Einzigartigkeit des Meteoritenkraters und den kultigen Spuren der Vergangenheit auf der Route 66 kann man sich nur schwer entziehen. Die einzigartige Schönheit des Monument Valley war für mich persönlich das Highlight dieser Tour.
Die Menschen:
Die Amerikaner begegnen einem sehr aufgeschlossen, höflich, hilfsbereit und kommunikationsfreudig. Es ist sehr leicht mit ihnen ins Gespräch zu kommen und fast alle scheinen irgendeine Verbindung zu Deutschland zu haben, und wenn es nur der Nachbar ist, der Verwandte dort hat. Auffällig ist der Hang zur Fettleibigkeit. Selten sieht man Einheimische mit Normalgewicht. Drive Thru scheint ein wichtiger Bestandteil des Amerikanischen Lebens zu sein. Von den Fast Food Ketten kennen wir das ja auch aber hier gibt es das sogar für Apotheken und Wäschereien und vielleicht noch von anderen Dienstleistern, von denen ich nichts weiß.
Ein besonders trauriges Kapitel sind die Indianer. Grace erzählte mir, dass ihnen nicht nur das Enzym zum Abbau von Alkohol fehlt, weshalb sie so schnell abhängig werden, sondern auch für die Verarbeitung von Fast Food. In New Mexico haben wir nur fette Indianer mit aufgedunsenen Gesichtern gesehen, die teilweise mit Cowboyhut und Sonnenbrille ausgestattet, die Hauptklientel in den Burgerbuden waren. Mehr oder weniger freiwillig oder unfreiwillig haben sie ihre Nische der Anpassung an die Amerikanische Gesellschaft gefunden.
Das Essen:
Sehr enttäuscht waren wir vom Amerikanischen Essen. Ich bin bestimmt kein Maßstab für die Beurteilung, denn Steaks und Burger waren noch nie mein Fall. Aber selbst Thomas, der ein großer Fan davon ist, war im Land der Cowboys mit dem Amerikanischen Essen nicht einmal richtig zufrieden mit dem, was ihm vorgesetzt wurde. Rare war nur einmal wirklich rare, oft war das Fleisch zäh oder verschwubbelt und der Coleslaw in Würzburg beim Mexikaner schmeckt um Längen besser als jeder, den wir hier bekommen haben. Die einzige Ausnahme war das Roadkill Cafe an der Route 66, dessen home made Burgers richtig gut waren. Es ist traurig aber wahr: das beste Essen hatten wir bei den Thais und Indern. Der Mexikaner war auch ganz gut.
Die Hotels:
Vom privaten Ferienhaus über ein einfaches Motel bis hin zum Vier Sterne Bunker haben wir fast die ganze Bandbreite der Amerikanischen Hotelerie erfahren dürfen. Fünf Sterne meiden wir in der Regel. Egal in welcher Kategorie wir übernachtet haben, unsere Zimmer waren immer tiptop sauber, das Personal ausreichend freundlich und überall stehen eine Eiswürfelmaschine und Kaffeemaschine zur Verfügung und bis auf das große Hotel war auch immer eine Mikrowelle im Zimmer. Die Amerikaner scheinen Wert darauf zu legen, nach einer Übernachtung schnell wieder auf den Highway zu gelangen, deshalb waren besonders in den kleineren Orten alle Hotels in unmittelbarer Nähe der Hauptverkehrsadern. Alles in allem fehlte uns aber in allen Orten (mit Ausnahme vom El Rancho) das landestypische Flair. Alles ist so einheitlich neutral gehalten. Das ist schade.
Auto fahren:
Freie Straßen, lange Strecken, Tempolimit 85 Meilen pro Stunde maximal. Das Auto Fahren ist in Amerika sehr entspannt. Auf den oft schnurgeraden Straßen kann man es einfach laufen lassen. Wir sind in den zwei Wochen gute 3.000 Kilometer gefahren, ohne je eine längere Fahrzeit als drei Stunden am Stück unterwegs gewesen zu sein.
Unsere kleine Rundreise hat uns allen richtig gut gefallen. Wir werden zwar so schnell als Familie nicht mehr in die USA kommen, nehmen aber viele schöne Erinnerungen und Eindrücke mit nach Hause.
Howdy und so long.
Aufbruch: | 12.04.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.04.2014 |