Go West - Zwei Familien in einem Auto durch Arizona und New Mexico
Lake Havasu City: Kingman
Irgendwie ist diese Flugrichtung nicht mein Ding. Wieder schlafe ich viel zu früh ein und bin dafür um drei Uhr schon wieder wach. Nico gegen vier. Nur Thomas schläft heute durch bis sieben. Zum Frühstück probieren wir unter anderem eine Tomatillo aus Mexico. Sie sieht aus wie eine grüne Tomate, schmeckt aber stark nach Rhabarber, nur nicht so sauer.
Um von hier aus noch etwas zu unternehmen, fahren wir nach Kingman, einer 1882 an der Route 66 gegründeten Kleinstadt, wo noch einige der ursprünglichen Häuser stehen. Dort angekommen gehen wir zunächst ins Dambar Steakhaus. In den 30er Jahren ursprünglich als Tankstelle gebaut, wurde daraus in den 60ern eine Bar. Der Legende nach hatte ein Bauarbeiter angefragt, sie zu kaufen, aber seine Frau protestierte gegen den Kauf der "damn (verdammten) bar". Seitdem ist der Name haften geblieben und später wurde daraus ein Restaurant im Western Stil. Innen ist alles kultig dekoriert und es gibt auch einen Saloon als Nebenraum. Die Speisekarte ist überschaubar und bis auf zwei Gerichte wird alles mit Fleisch zubereitet - auch alle Salate. Nun ja, ist klar bei einem Steakhaus.
Durch Kingman selbst ist man schnell durch, hier und da stehen ein paar alte Gebäude und eine Dampflokomotive aus dem Jahr 1928. Den Hackberry General Store, der seine Bekanntheit der drumherum stehenden alten und zum Teil schon verrostenden Autos, die wie die Vorbilder für die Protagonisten des Animationsfilmes Cars aussehen, verdankt finden wir nicht, weil ich dachte, er sei in Kingman. Er befindet sich aber ein Stück weiter auf der Route 66 und leider hatte ich mir die Adresse nicht aufgeschrieben. Das holen wir aber morgen nach, denn auf dem Weg zu unserer nächsten Station kommen wir mehr oder weniger dran vorbei.
Also fahren wir wieder zurück nach Hause. Auf der gesamten Strecke sieht man ellenlange Güterzüge, die aber nicht fahren, sondern mitten in der Landschaft auf den Gleisen stehen. Wäre interessant zu wissen, warum das so ist. Am Stadtrand der Stadt sehen wir einen Walmart und gehen rein. Es ist der größte Supermarkt, den wir je gesehen haben. Allein das Regal für Frühstückscerealien ist geschätzte 30!!!!!! Meter lang. XXL halt, wie so vieles hier.
Da wir eine Feuerstelle haben und der starke Wind sich endlich gelegt hat, bei dem wir es bisher nicht gewagt hatten, ein Feuer zu machen, geht Thomas in die Prärie hinterm Haus, um Feuerholz zu sammeln. Dabei latscht er voll in einen Ast mit langen Dornen. Einer davon bohrt sich durch die zwei Zentimeter dicke Sohle der Ledersandalen in seinen Fuß. Es ist aber zum Glück nicht so schlimm wie die Fußverletzung in Thailand und wegen der hohen Temperaturen und damit verbundenen Dürre droht sicherlich keine bakterielle Entzündung.
Es wird dann richtig gemütlich. Unter dem funkelnden Sternenhimmel Arizonas am Rande der Prärie knistert und flackert unser Feuer. Das ist ein schöner Abschluss für diese Etappe, denn morgen geht es weiter. Wir haben allerdings noch keinen genauen Plan wohin.
Aufbruch: | 12.04.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.04.2014 |