Mit dem Fahrrad von Frankfurt am Main nach Bologna
Tag 5: Bad Tölz - Innsbruck
Start 09:30 bis 18:00 / reine Fahrtzeit 05:54 Std. / Strecke 101 km
Die heutige Strecke verläuft von Bad Tölz entlang der Isar nach Lenggries, über den Sylvensteinstausee, den Achensee, runter zum Inntal nach Innsbruck.
Pünktlich zur Abfahrt fängt es wieder an zu regnen. Nicht gerade stark, eher ein Landregen. Also nichts besonders. Regenklamotten an und los geht's.
Zu meiner Überraschung geht es moderat hoch, kaum starke Steigungen, viel ebene Radwege. Der Regen hält bis kurz vorm Sylvensteinstausee. Hier ist eine riesige Baustelle und der Verkehr wird über eine Behelfsbrücke über den Staudamm geleitet. Geregelt wird das alles über Funk. An jedem Ende der Behelfsbrücke steht ein Mitarbeiter mit Funk und gibt Anweisung wer wann fahren kann. Ich stimme mit ihm ab, dass ich der nächsten Kolonne folge. Das geht zwar ganz gut, aber die Autos sind doch wesentlich schneller wie ich. Ich muss mich beeilen, dass ich rüber komme. Wenn der Mitarbeiter auf der anderen Seite jetzt die Brücke frei gibt wird's eng. Also ein wenig schneller Herr Orth. Aber ich schaffe es und bin anschließend wieder auf der gut befahrenen Landstraße kurz vor der österreichischen Grenze. Dann geht's entlang der Straße bis nach Achenkirch. Hier verlasse ich die Hauptstraße und fahre durch Achenkirch hindurch. Noch kurz vor dem Achensee finde ich ein kleines Cafe. Bei einem Cafe und einem Stück Apfelstrudel mit Vanilleeis stärke ich mich noch mal für die nächsten Kilometer. Jetzt geht's entlang dem Achensee. Eine sehr schöne Strecke auch bei diesem trüben Wetter. Der Fahrradweg führt parallel zur Straße, die man so gut wie nie sieht. Das Panorama der Berge ist fantastisch und der See bildet dazu einen herrlichen Kontrast.
Weiter geht's über Buchau und Maurach. Hier wurde der Radweg neu angelegt, so dass man nicht mehr durch Maurach hindurch muss. In Eben beginnt dei Abfahrt nach Wiesing im Zillertal.
Es fängt wieder an zu regnen und zwar ziemlich stark. In meinem Radreisebuch wird darauf hingewiesen das der Fahrradweg nach Wiesing bei schlechtem Wetter nur schwer zu befahren ist. Insbesondere in den steilen und kurvenreichen Streckenabschnitten besteht gerade bei Regen die Gefahr, dass das Rad schnell wegrutscht.
Also gut, ich entscheide mich für die Straße runter nach Wiesing. Zum Glück ist nicht so viel Verkehr. Bei schönem Wetter ist das eine wunderbare Fahrt mit einem herrlichen Ausblick ins Inntal. Aber jetzt..... der Regen wird noch mal stärker und die Abfahrt ist steil. Ich muss mich voll konzentrieren. Immer dann wenn mich ein größeres Fahrzeug überholt und das Wasser hoch gewirbelt wird wird's doch ein wenig ungemütlich. Von der schönen Aussicht bekomme ich nichts mit, da ich mich auf die Abfahrt konzentriere. Aber egal, aufgrund der Regenwolken, die im Inntal hängen ist sowieso kaum was zu erkennen.
In Wiesing angekommen, habe ich die Nase von dem Regen voll. Ich fahre die nächste Bushaltestelle an, vielleicht gibt es ja eine Busverbindung nach Innsbruck. Die gibt es nicht, aber ein Bus kommt in 5 Minuten und fährt bis Schwaz, das sind immerhin 11 km. Der Busfahrer ist freundlich und weist mich darauf hin, dass er normal keine Fahrräder mitnehmen kann. Aber es ist zum Glück nur ein Fahrgast im Bus und ich kann bis Schwaz mitfahren. Hier sollte ich es mal mit der Weiterfahrt nach Innsbruck probieren.
In Schwaz steige ich aus. Laut dem Busfahrer fährt der nächste Bus in 30 Minuten auf der anderen Straßenseite nach Innsbruck. Ich warte und unterhalte mich mit zwei älteren Damen, die auch mit dem Bus fahren wollen. Ich erfahre mal wieder die gesamte Familiengeschichte. Nach genau 30 Minuten kommt der Bus. Als ich einsteigen will ruft mir der Busfahrer zu "Dein Radl bleibt aber draußen". Na bravo was soll das, also bleibe auch ich draußen und fahre zurück über die Innbrücke zum Radweg. Ich habe Glück und es hat aufgehört zu Regen. Ok ich entschließe mich zur Weiterfahrt mit dem Fahrrad..... sind ja nur noch 35 km.
Der Inntalradweg ist hervorragend ausgeschildert. Die Wege sind fast durchweg neu asphaltiert. Gegen 17.00 Uhr erreiche die Stadtgrenze von Innsbruck. Reinhold, den ich in Innsbruck treffen will müsste eigentlich so gegen halb Sechs am Bahnhof ankommen, das könnte ich schaffen. Um 17:30 Uhr bin ich am Bahnhof, gerade rechtzeitig. Reinhold ist eben mit dem Zug angekommen und auf dem Weg zum Hotel. Wir treffen uns direkt vor dem Bahnhofgebäude und fahren gemeinsam zum Hotel "Bierwirt", ca. 2 km.
Für unsere Räder ist gesorgt. Wir können beide in einer Garage des Hotels abstellen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben treffen wir uns zum Abendessen. Der Wirt gibt uns noch für den nächsten Tag einen Tipp. Direkt hinter dem Hotel unter der Autobahn durch und dann steil aufwärts. So würden wir die Brennerstraße schon ein Stück abkürzen. Dazu sollte es allerdings nicht kommen.
Aufbruch: | 05.06.2012 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 16.06.2012 |
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