Mit dem Fahrrad von Frankfurt am Main nach Bologna
Tag 7: Brixen - Trient
Start 10:00 bis 17:30 / reine Fahrtzeit 05:21 Std. / Strecke 109 km
Der Regen fährt mit!
Unsere heutige Strecke führt uns von Brixen über Bozen, Neumarkt, Mezzocorona und Lavis nach Trient. Ich schaue um 07:00 Uhr aus dem Fenster, kein Regen. Der Himmel ist bedeckt. Na, wir werden sehen. Nach dem Kaffee bin ich optimistisch und ziehe keine Regenklamotten an.
Bevor wir heute starten kauft sich Reinhold noch im Sporthaus eine Regenjacke und lässt seine Bremsbeläge überprüfen. Siehe da, nach gut 60 km bergab sind die Beläge hinüber. Die Leute in der Werkstatt sind sehr nett. Sie sehen wir sind auf der Weiterfahrt und ersetzen sofort die alten gegen neue Bremsbeläge. Als wir starten ist es 10:00 Uhr. Wir haben heute immerhin rund 100 km vor uns. Die Strecke verläuft als an der Etsch entlang, und geht leicht bergab. Wir fahren einen gute Geschwindigkeit. Nach rund 30 Minuten hat uns der Regen wieder eingeholt. Anhalten, Regenzeug anziehen und weiter geht's. Es regnet stark. Weichen wir anfangs noch den Pfützen auf dem Radweg aus, ist es bald egal. Der Radweg ist eine einzige Pfütze. Also immer mitten durch. Ich kenne es ja bereits, nach einiger Zeit läuft dir das Wasser durch die Schuhe und dir ist so ziemlich alles egal, nur noch weiter und weiter. Nach 40 km sind wir in Bozen.
Wir fahren in die Innenstadt zum Dom am Walterplatz. Wie auf dem Bild zu sehen ist, hat uns der Regen kontinuierlich bekleidet.
Da der Regen aber abnimmt und nach kurzer Zeit sogar aufhört, entscheidet sich Reinhold erst einmal zum Kauf zwei Paar neuer Strümpfe. Ein Paar zieht er auch gleich im Geschäft an. Es sollte sich herausstellen, dass diese Aktion um sonst war.
Am Dom legen wir in einem Cafe eine Pause ein und schauen uns zwei Herren aus der Schweiz an, die sich nicht entscheiden können wo sie ihrer Räder abstellen, um von ihrem Platz aus einen sicheren Blick auf die Velos zu haben. Das Organisationstalent der Schweizer sollten wir im Laufe der nächsten Tage noch mal kennen lernen.
Als wir losfahren wollen fängt es wieder an zu Regnen. Egal, nass ist nass, also weiter. Kurz nach Bozen haben wir auf dem Radweg ein Reh vor uns. Links ist der Fluss und rechts eine rund 4 m hohe Steinwand. Das Tier rennt vor uns her. Wir entschließen uns etwas langsamer zu fahren. Als wir um die nächste Biegung herumfahren ist das Reh, wo auch immer hin, weg.
Nach einer weiteren Stunde hört der Regen wieder auf. Reinhold, der Optimist und alter Segler, hat's schon 5 Minuten vorher gesagt "Jürgen da hinten wird's heller". Für mich sah alles gleich aus, grau in grau. Na, Prima. Regenhose und Regenjacke aus und weiter geht's. Die Sonne zeigt sich, Wahnsinn, wie das aussieht, ein Stück blauer Himmel. Ihr werdet es kaum klauben für 30 Minuten regnet es nicht.
Dann geht's wieder los. Anhalten, Regenklamotten an, Gott sind die nass, weiterfahren. Jetzt geht's nur noch darum, die letzten 30 km durchzuhalten. An einem kleinen Bistro machen wir noch mal eine Pause und essen Panini und füllen unsere Wasserbehälter auf. Als wir ins Freie kommen trauen wir unseren Augen nicht. Es hat aufgehört zu regnen. Ohne Regenbekleidung kommen wir bis nach Trient. Unser Hotel finden wir nach mehrmaligen fragen. Reinhold, der perfekt italienisch spricht, übernimmt das. Ich fahre vornweg und Reinhold fragt nach der Strasse unseres Hotels. Nach kurzem hin und her, höre ich immer "Jürgen, fahre einfach Richtung Zentrum, die haben alle keine Ahnung und kennen ihre Stadt nicht." Im Zentrum angekommen finden wir auch tatsächlich unser Hotel.
Jetzt erst mal ab unter die Dusche und dann treffen wir uns zu einem kleinen Stadtbummel und einem hervorragenden Abendessen.
Es ist schon sonderbar, abends ist das Wetter immer gut und morgens wenn wir starten wollen regnet es. Wir nutzten daher die schönen Stunden des Tages und schauen uns die Innenstadt von Trient an, die sich noch in einigen schönen Sonnenstrahlen zeigt.
Aufbruch: | 05.06.2012 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 16.06.2012 |
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