Im Namen der Rose
"Schau ma moal, dann seng ma scho..."
Jetz jeddet endlisch loss!
Da denkt man nach wochenlanger Planung, dass man auf so ziemlich jeden Ernstfall und jede noch so abstruse Unwägbarkeit vorbereitet ist und macht sich voller Zuversicht auf den langen Weg durch Europas Osten und was muss man schon nach nicht mal 3 Stunden Fahrtzeit feststellen? Man ist auf gar nicht vorbereitet, sondern das spontane Impro-Theater hat mal wieder seine Vorhänge geöffnet und lädt zu einer täglich neuen Vorstellung ein...
Wir befinden uns also an jenem zarten Frühlingsmorgen Anfang April ziemlich tief drin im österreichischen Flachland-Nichts, genau genommen zwischen Salzburg und Graz. Der Motor schnurt wie ein Kätzchen, die Sonne lukt immer mal wieder zaghaft durch die grauen Wolken, die Musi spuilt lautstark in meiner 6000-Watt-Basemachine und Thomas D. hat Rückendwind! Tja, aber als erfahrener Skipper weiß man, dass so ein Rückenwind nicht ewig hält und dieser Witterungsumschwung hat sich dann in Form einer gelb aufleuchtenden Warnlampe unterm Tacho bemerkbar gemacht. Kfz-erfahren wie ich bin, hatte ich natürlich überhaupt keine Ahnung, was diese Lampe beziehungsweise die treue Rosalinde mir mitteilen wollten, also erstmal gekonnt ignoriert, kommt Zeit, kommt Rat dacht ich mir...
Doch so eine 21-jährige Warnlampe ist hartnäckig und ganz Anderes gewöhnt und hat in schöner Regelmäßigkeit immer mal wieder aufgeblinkt. Also nach ca. 1 Stunde doch kapituliert und am Rastplatz rausgefahren und in meiner kindlichen Naivität einfach mal das Kühlwasser gecheckt. War schon stolz, dass ich erstens die Motorhaube aufbekommen habe und zweitens auch noch den Behälter für das Kühlwasser gefunden habe!
War schon mächtig heiß das Dingen und hat ganz gut gezischt beim Aufschrauben, aber so pi mal Daumen war schon noch genug drin. Also alibi-fachmännisch noch ein wenig den Motor beäugt und am Ende einfach beherzt drauf geschissen und weitergefahren, machste ja nix, wa?!
Diese Sache mit der Kühlwasser-Warnlampe ging dann auch fröhlich noch ein paar Tage so weiter, bis wir (also meine Kfz-erprobte Begleitung Sarah und ich) uns dann am Wörthersee ganz spontan doch für die erste Begegnung mit einem lokalen Experten mit der Berufsbezeichnung "Mechaniker" entschieden haben und dieser nette junge Mann hat dann nach einem kurzen, aber präzisen Blick auf die Warnleuchte und den Kühlwasser-Behälter entschieden, dass es sich um einen Wackelkontakt handle und wir uns unbesorgt auf die Reise machen könnten. Und wir durften sein Fachwissen sogar gratis in Anspruch nehmen! Top, nette Leute hier, schönes Land, also frisch im Abenteurer-Tum bestärkt auf nach Slovenien, in den wilden Osten...
Aufbruch: | 10.10.2013 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 11.11.2014 |
Schweiz
Slowenien
Kroatien