Im Namen der Rose
Die Sache mit dem Wasser
Früh aufstehen? Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?
Um eine Sache noch schlussendlich festzuhalten: Die Geschichte mit dem auf jeden Fall um 8 losfahren, weil dann die Parkuhr abläuft, wurde nach intensiven Diskussionen und einem finalen Schnick-Schnack-Schnuck zu meinem Leidwesen so gelöst, dass ich mich um diese unmenschlich frühe Zeit aus dem warmen Schlafsack gequält habe, im wahrsten Sinne des Wortes umnachtet zur Parkuhr gestapft bin und unter Aufwendung aller mir in dieser Herrgottsfrühe verfügbaren Gehirnwindungen ein neues Parkticket gelöst habe, so dass wir ganz gemtülich weiter schnorcheln, gediegen brunchen und dann gegen 11 Uhr aufbrechen konnten.
Es darf erwähnt sein, dass die Nummer mit dem zum Sonnenaufgang aufstehen bzw sich dem Sonnenrythmus anpassen, leider gänzlich theoretisch behandelt wurde und nie ganz den Durchbruch schaffte auf dieser Reise...
Doch Reichhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein kann man uns dagegen nicht absprechen (auch wenn das Auffüllen des Obsttellers bzw irgendwann auch der Teller selbst im Laufe der Reise in Vergessenheit geraten sind)
Ab ans Meer, endlich mal wieder duschen (vielleicht?)
Also hellwach, ernährt und voller Tatendrang nach Koper, einem völlig verschlafenen Nest an dem kurzen Adria-Stückchen Sloveniens und dort erstmal zum Strand, denn mit ein bisschen Glück ergab sich ja vielleicht die Möglichkeit, dort eine Stranddusche zu nutzen?!
Wasser marsch (mal mehr, mal weniger)
Dabei muss man die besondere Situation der Wasserversorgung in meinem Mobil vielleicht erwähnen, denn es gibt zwar eine kleine Nasszelle hinter der Fahrerkabine, in der platzlogistisch genial eingerichtet sich ein Waschbecken mit Wasserhahn und eine Toilette fuer die kleinen Geschaefte befinden. Zwischen Toilette und Klo kann man dann bei Bedarf die vollen etwa 1,35 qm ausnutzen, sich also richtig ausbreiten (also nicht die Arme, eher vertikal ausbreiten, versteht sich) und sich bei eingeschalteter Wasserpumpe aus dem herausziehbaren Wasserhahn ein Rinnsal quellfrischen Wassers ueber das Haupt traeufeln lassen. Dieses Wasser ist aus morgendlichen Motivationsgruenden natuerlich eiskalt, da das mit dem aufstehen, aufwachen und losziehen sonst ein hoffnungsloses Unterfangen waere. Diese Impro-Dusche funktioniert soweit und sogut auch, allerdings benoetigt man hierfuer naturgemaess Wasser im Wassertank und es sollte ein mehr (oder fuer manche Beteiligten eher weniger) grosser Spass werden, diesen 100 l grossen Wassertank von aussen mit Hilfe von 1,5 l-PET-Flaschen zu befuellen. Bei dieser ca. anderthalb stuendigen Arbeitsbeschaffungsmassnahme kam noch erschwerend hinzu, dass wir einen LKW-Parkplatz gefunden hatten, der zwar eine formidable Einrichtung wie eine Wassersaeule besass, diese jedoch nur 6 l am Stueck zu geben bereit war und man danach locker eine Minute warten musste, bis es neues Krahnwasser gab. Also hiess es in Akkord-Arbeit Wasser in einen Eimer bringen mit Hilfe des Knopf-Drueck-Mechanismus an unserem neuen besten Freund, der silbernen Wassersaeule, sobald das Wasser abgeschaltet war, in die PET-Flaschen umfuellen und schlussendlich seitlich in den Wassertank des Wohnmobils fuellen. Ab und zu ist einer ins Auto geklettert, um den Wasserpegel im Tank zu checken und so haben wir einen froehlichen Vormittag mit diesem neuartigen, aber sehr spannenden Hobby verbracht, uns aber dabei nicht die gute Laune nehmen lassen, nicht wahr Sarah?
gegen Ende der Prozedur mussten wir zugegebenermassen ethisch nicht ganz korrekterweise noch fuer den ein oder anderen Eimer auf die Toilette fuer "Menschen mit Behinderung" ausweichen
Aufbruch: | 10.10.2013 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 11.11.2014 |
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