Im Namen der Rose

Reisezeit: Oktober 2013 - November 2014  |  von Marius Schebaum

Dobrodosli in Hrvatska!

Merkwürdige Ruhephase vor einem heftigen Frühlingssturm

Die nächsten Tage in Kroatien verliefen auffällig entspannt, zwischenfalllos und es einfach mal alles geklappt, was wir uns so vorgenommen hatten. Und diese merkwürdige Ruhe hätte uns eigentlich schon stutzig machen sollen, denn wenn ich eine Sache mit dieser kleinen Rostlaube Rosi gelernt habe, dann, dass eigentlich immer irgendwas is, was nicht funktioniert, komisch klingt, aufleuchtet, ruckelt, wackelt, baumelt, schabt, flackert, abfällt, geklaut wird oder explodiert.
Doch anscheinend war Rosi in Ihren dritten Frühling gekommen, inspiriert vom kroatischen Frühsommer, der uns ein paar warme Tage (ok, die Nächte waren nicht mehr warm, im Gegenteil) entlang der Adriaküste bescherte. Es lief alles so glatt, es war fast beängstigend.
Und zu diesem Zeitpunkt sollten wir auch noch nichts ahnen von dem metaphorischen Gewitter, dass sich am Horizont zusammenbraute und uns und die kleine Rosi etwas weiter südlich im Balkan noch erschüttern sollte...

Rovinj, ...

Rovinj, ...

...schönstes Fleckchen Istriens!

...schönstes Fleckchen Istriens!

...oder nich?

...oder nich?

Pula, ebenfalls Istrien und ähnlich schön, zumindest von oben

Pula, ebenfalls Istrien und ähnlich schön, zumindest von oben

Zuwachs

Wir zogen also fröhlich, frisch und frech unsere Kreise durch Istrien, vorbei an Rijeka (lohnt wohl nicht, sacht der Kroate an sich) und schließlich in die Hauptstadt Zagreb, denn dort sollten wir das erste Mal Zuwachs unserer unerschrockenen Reisebande erhalten: Lüssi, mein guter, alter Tippelbruder aus vergangenen ÖPNV-Reise-Zeiten, sollte am 10.April in Zagreb am International Airport landen, von wo wir ihn dann auch freudig erregt abholten und zur Feier des Tages erstmal Zagreb unsicher machten, genauer gesagt, wollten,doch am Ende sind wir leider mit zwei Flaschen Schuhmacher und diversen Spirituosen der Bordbar einfach im Womo versackt, auch irgendwie ein Zeichen dafür, dass man ein Zuhause gefunden hat, wenn man da schon heimelig auf dem Sofa versacken kann

voll schön, wie früher in Zeiten des Franc, der Gulden oder Peseten:Man kriegt wieder fremde Scheine in die Hand bei der Einreise und kann ganz locker mit dem Stundenlohn eines deutschen Studenten im Club wedeln und in kroatischen Geldern siehts auf einmal richtig viel aus!

voll schön, wie früher in Zeiten des Franc, der Gulden oder Peseten:Man kriegt wieder fremde Scheine in die Hand bei der Einreise und kann ganz locker mit dem Stundenlohn eines deutschen Studenten im Club wedeln und in kroatischen Geldern siehts auf einmal richtig viel aus!

Die Kunst, einen schönen, sicheren, Gratis-Schlafplatz zu finden

Oder auch: Auf zum Friedhof!
Klingt komisch und ein bischen freaky, aber wenn man nicht an akuter Vampir- oder Zombieverfolgungsphobie leidet, dann ist in größeren Städten ein Friedhof der optimale Übernachtungsplatz für budget-bewusste Camper.

Es gibt drei wichtige Gründe, die dafür sprechen:
1. Friedhof-Parkplätze sind fast immer gratis, weil niemand auf die Idee kommen würde, von den Toten gedenkenden Geld zu verlangen für den Verwandtschaftsbesuch, ist schließlich schwer genug sowas
2. Es gibt fast immer einen Wasserhahn zum Blumen gießen und als Camper kann man mit seinen Wasserkanistern zu ebenjenen Hähnen stiefeln, sich dabei schräg anschauen lassen von den Besuchern und dem Friedhofsgärtner und dann fröhlich und gratis seine Kanister füllen, um wieder Wasservorrat zu haben für die nächste Dusche
3. Es ist nachts schön ruhig zum schlafen

Also haben wir in Zagreb zielsicher den örtlichen Friedhof ins Navi eingegeben, windgeschützt an der Friedhofsmauer geparkt und nebenbei die Mitarbeiter-Logistik des größten kroatischen Friedhofs studiert

© Marius Schebaum, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das Wohnmobil "Rosalinde" und ein Zigeuner namens Marius auf großer Reise durch die Weltgeschichte: "...und ihr seht mich als Punkt am Horizont verschwinden, um ein Stück weiter hinten, mich selbst zu finden..."
Details:
Aufbruch: 10.10.2013
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: 11.11.2014
Reiseziele: Österreich
Schweiz
Slowenien
Kroatien
Der Autor
 
Marius Schebaum berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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