Namibia- eine klassische Route

Reisezeit: Juli / August 2013  |  von Bernd L.

In den Süden

Bei 6°C sind wir aufgewacht. Bis wir abgebaut und unser Frühstück vorbereitet hatten, kam schon die Sonne über die Bäume und es wurde schnell warm. Auch in Rehoboth gab es einen Spar, dort haben wir noch ein paar Sachen gekauft, die wir gestern in der Hektik vergessen hatten. Bis Kalkrand sind wir noch auf der Teerstraße gefahren, dann gings endlich auf die Pad. In östlicher Richtung führte die Straße immer wieder über rote Kalaharidünen, vorbei an Akazien mit großen Webervögelnestern. Im Schatten einer dieser Akazien am Straßenrand haben wir ausgiebig Mittag gemacht, die einzigen, die vorbei kamen, waren eine Herde Rinder und 2 "Cowboys" auf ihren Pferden.
In südlicher Richtung war die Straße eher langweilig. Die zweite Nacht haben wir in Stampriet auf dem Campingplatz der Kalahari Farm House Lodge verbracht. Die Stellplätze dort waren sehr eng beieinander, aber das Wasser war gut und wir haben den Inhalt unseres 40l Tanks getauscht, da das Wasser darin sehr stark nach Chlor schmeckte und deshalb nur zum Händewaschen und Spülen zu gebrauchen war. Auf dem Nachbarstellplatz stand ein Pärchen aus Österreich, das uns anbot, auf seiner Glut unsere Springbocksteaks zu grillen, wir hatten noch kein Feuerholz. So hatten wir einen unterhaltsamen Abend bei leider sehr zähem gegrilltem Springbock.

Die ersten Kalaharidünen

Die ersten Kalaharidünen

Auch die Straße weiter in den Süden war erstmal langweilig, viel Farmland, wenig Tiere zu sehen. Immerhin haben wir schönes Feuerholz gefunden, feste Akazie, die gute Glut ergab und die wir bis zum Ende der Reise immer mit beigefeuert haben. Außerdem konnten wir an einer besonders roten Düne eine schöne Kalahari-Sandprobe für zu Hause mitnehmen. Als die Straße in Richtung Keetmanshoop in westliche Richtung abbog, wurde sie wieder interessant. Es war eine richtige Berg- und Talbahn, die sich alle paar 100 Meter über eine der langen Kalaharidünen zog, schön zu fahren und immer wieder schöne Blicke. Die Erdhörnchenfamilie, die an ihrem Bau direkt neben der Straße herumtollte, war dann noch die Krönung.

Ein typisches Fahrzeug

Ein typisches Fahrzeug

Berg- und Talbahn durch die Kalahari

Berg- und Talbahn durch die Kalahari

Zwei neugierige Erdhörnchen

Zwei neugierige Erdhörnchen

Irgendwann war die letzte Düne überwunden und eine flache Ebene lag vor uns, die nach vielen Kilometern plötzlich in Granithügel überging, auf denen viele Köcherbäume standen. Dort lag auch das Mesosaurus Bushcamp, unser nächster Übernachtungsplatz, einer der schönsten auf unserer Reise. Wir haben unser Auto neben einer Akazie mit einem riesigen Webervogelnest abgestellt und sind im Abendlicht durch den Köcherbaumwald gegangen bzw über die Granitblöcke geklettert. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu schauen und zu fotografieren.
Der nächste Morgen erfrischte uns mit -1°C, zum Glück schien die aufgehende Sonne direkt auf uns und unser Auto, so wurde es schnell erträglich. Kurze Zeit später erreichte der erste Sonnenstrahl das Webervogelnest, was für die Bewohner wie ein Weckruf wirkte. Ein geschäftiges Treiben ging los, die Vögel flogen ein und aus, suchten Futter und Grashalme, die sogleich verwoben wurden. Nach einer halben Stunde Gezwitscher und Geflatter flog der ganze Schwarm plötzlich los und war weg. Wir sind im Morgenlicht nochmal zu den Köcherbäumen gegangen, es war einfach zu schön. Beim Zahlen in der Rezeption konnten wir auch noch einige Versteinerungen des Mesosaurus sehen, für den Besuch des Ausgrabungsortes hätten wir eine Führung mitmachen müssen, das war uns zu aufwändig.

Der Köcherbaumwald

Der Köcherbaumwald

Unsere Nachbarn

Unsere Nachbarn

Ein kalter Morgen

Ein kalter Morgen

In Keetmanshoop konnten wir wieder unsere Vorräte ergänzen. Leider war der Einkauf nicht so entspannt wie erhofft. Wir haben vor dem Superspar geparkt und sind ausgestiegen als ein Polizist auf uns zukam, der meinte, es wäre besser, wenn einer von uns im Auto bliebe, da hier immer mal wieder Autos aufgebrochen würden. Wir waren froh, als wir die Stadt hinter uns lassen konnten.

© Bernd L., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Namibia – das heißt Wüste und grandiose Landschaften aber auch Afrikas großartige Tierwelt, und das alles in einem sicheren, einfach zu bereisendem Land. Wir wollten nach vielen Jahren wieder in die Wüste und diese auch unserer Tochter zeigen. Außerdem lockte uns die Aussicht, Tiere beobachten zu können.
Details:
Aufbruch: 13.07.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.08.2013
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Bernd L. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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