Namibia- eine klassische Route
Fish River Canyon
Mit einem kurzen Stop in Seeheim, wo es eine alte Dampfmaschine und einen Oryx im Hühnergehege zu sehen gab, sind wir zum Canyon Road House gefahren. Dort haben wir uns die alten Fahrzeuge vor und im Lokal angeschaut und wollten tanken, aber die Tankstelle war nicht besetzt. Weiter gings zum Campingplatz in Hobas und gleich durch zum Fish River Canyon. Dort haben wir ganz allein den Sonnenuntergang am Hikers Point genossen, bei dem Licht wirkte der Canyon noch überwältigender. Am nächsten Morgen haben wir noch einmal unser Wasser im Tank getauscht, da es schon wieder total chlorig roch und schmeckte. Um an den Tank zu kommen, musste ich unser Gepäck entladen. In dem ganzen Chaos waren wir einen Moment unaufmerksam, was der Pavian, der schon die ganze Zeit in den Büschen herumschlich, gemerkt haben musste. Zielgerichtet sprang er auf unsere Taschen, schnappte sich die daraufliegende neue Müslipackung und rannte mit seiner Beute davon. Ungefähr 50 m von uns entfernt setzte er sich auf einen Steinhaufen und genoss sichtlich sein frisch erbeutetes Frühstück. Zum Glück hatte ich in Ketmannshop unsere Müslivorräte stark ergänzt, so dass bei uns kein Mangel auftrat. Eigentlich konnten wir dem Affen dankbar sein, da das von ihm geklaute Müsli unser von zu Hause mitgebrachtes war, das hier gekaufte aber deutlich leckerer schmeckte.
Nachdem wir den Affenschock verdaut hatten, sind wir wieder zum Fish River Canyon gefahren, erst zum Hauptaussichtspunkt und dann weiter zu den Aussichtspunkten in südwestlicher Richtung. Der Blick in den Canyon war einfach grandios und von jedem Punkt aus sah man andere Details. Schade, dass man nur für eine Mehrtageswanderung hinunter durfte, von unten dürfte alles noch überwältigender aussehen.
Mittags sind wir nach Ai Ais gefahren, an der Strecke waren immer wieder Tiere zu sehen, Springböcke, Oryx, Kudus und Zebras. In Ai Ais haben wir das Thermalbad genossen, nach ein paar Tagen trockener Wüste eine schöne Entspannung. Am nächsten Morgen ging es weiter zum Oranje Fluss. Zwar waren die Farben der Landschaft vielfältig in braun-rot-ocker, aber als das grün-blaue Band des Oranje auftauchte, war es schon etwas Besonderes für die Augen. Die Straße zog sich am Fluss entlang und wir wurden nur einmal aufgehalten, von einer großen Herde Schafe und ihrem Hütehund, der uns erst sehr argwöhnisch begutachtete und dann beschloss, uns, als wir langsam weiterfuhren, laut bellend hinterherzujagen, damit wir es ja nicht mehr wagten, seinen Schafen zu nahe zu kommen.
In Rosh Pina wollten wir einkaufen, aber es war Samstag und der Spar seit 1 Uhr zu. Bis Aus fuhren wir wieder mal auf einer Teerstraße, aber die Landschaft gab nicht viel her, so dass wir froh waren, schnell voran zu kommen. Auf den ersten 80 Kilometern war nichts, außer einem liegengebliebenen Golf, den ich mit angeschoben habe, damit er wieder ansprang. Auf den letzten 40 Kilometern bis Aus waren dann immer häufiger Oryx-Antilopen zu sehen, zum Teil ganz nah an der Straße. In Klein-Aus am Campingplatz haben wir eine argentinische Familie getroffen, die seit 13 Jahren mit einem alten Auto um die Welt reiste, Afrika war ihr vorletzter Kontinent, danach wollten sie noch Europa erreichen.
Aufbruch: | 13.07.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 12.08.2013 |