mit Bulli nach Norwegen und weiter...

Es wird Zeit Sarajevo nach zwei Tage zu verlassen. Es herrscht kaum Verkehr in der Stadt sodass die Sonne uns ungehindert wach küsst. Die Uhr zeigt sechs Uhr. 25 km südwestlich von Sarajevo, liegt das Gebirge Bjelašnica, welches als Austragungsort der olympischen Winterspiele von 1984 bekannt ist. Mit Blick auf den gleichnamigen Berg, genießen wir unser Früstück. Die Luft ist dennoch frisch so will ich mir meine Nordh Face-Fleece-Jacke anziehen doch....wo ist sie??? Nach durchsuchen der Schränke stellen wir fest, dass auch unsere guten Regenjacken weg sind! Mit dem Radio hat es nicht geklappt und bevor der Dieb ohne Beute abhaut...So ein Mist! In den Bergen ohne Jacke! Okey, heut soll es nicht regnen doch irgendwann werden wir was warmes am Leib brauchen...

Wir lassen uns die Laune nicht vermiesen. Der 2067m hohe Bjelašnica ruft. Nach anfänglichen, abenteuerlichen Besteigung ohne guter Beschilderung, treffen wir in der einsamen Gegend drei einheimische Wanderer die sich gerade eine Pause gönnen. Schnell kommen wir ins Gespräch . Wir fragen sie warum hier in so einer tollen Gegend so wenig Leute unterwegs sind? Sie meinen, dass die Bosnier keine Begeisterug fürs wandern übrig haben und höchstes im Winter Ski fahren. Gemeinsam wandern wir auf den Berg. Einer von ihnen spricht gutes Englisch sodass Gunnar Fragen zum Bosnienkrieg stellt. Ein immer noch, verständlicherweise, sensibles Thema wie wir feststellen. Im Allgemeinen war dieser Konflikt sehr kompliziert und aktuell herrschen immer noch Auseinandersetzungen zwischen den Ländern. Im plaudern geriet der steile Weg zur Nebensache und schnell erreichen wir die Spitze. Wir suchen Unterschlupf unter dem Abfahrtsblock um uns vor dem starken Wind zu schützen. Die Sicht über Sarajevo ist traumhaft. Alle umliegenden Berge liegen frei. Was für ein Gefühl!

Ich kann euch nur sagen, ab raus mit euch zum wandern! Genießt die frische Prise Wind und hascht klare Gedanken. Wenn ihr Glück habt, laufen euch vielleicht eine Herde Schafe über den Weg, begleitet von zwei Tornjak's, für die Region typische Berghunde, die uns bis ins Tal folgen.