mit Bulli nach Norwegen und weiter...
Julische Alpen
Sieben-Seen-Wanderung
Wir verlassen die kleine Hauptstadt und brechen nun in die Julischen Alpen auf. Dieser Gebirgszug ist ein Teil der südlichen Kalkalpen und liegt im nordöstlichen Zipfel von Slowenien der sich bis nach Ostitalien erstreckt. Gunnar kann es kaum erwarten und ist gefüllt voller Vorfreude!
Eine Wanderkarte für die Julischen Alpen gab es beim Jackenkauf mit oben drauf. Beim plaudern mit dem Ladenbesitzer, makierte er uns seine Wanderempfehlungen und so fahren wir nach Bohinjska Bistrica und verbringen die Nacht am gleichnamigen See, um heut am 19. September die Sieben-Seen-Wanderung in Angriff zunehmen.
Dies ist eine Mittelschwere Wanderung welche mit sechs Stunden ausgeschrieben ist. Dabei ist allerdings zu erwähnen, dass wir eigentlich nur eine kurze 'Schnuppertour' geplant hatten da das Wetter für den kompletten Tag regnerisch werden sollte, doch es kam alles ganz anders...
Der Frühnebel löst sich allmählich über dem Bohinjsko Jezero (525hm) und die Sonne lässt sich nach einer verregneten Nacht blicken. Der erste Aufstieg auf 1457 hm. hat es in sich! Gute 900hm überwinden wir an einer steilen Felswand und erreichen schnell die Baumgrenze. Über Wurzeln und moosbedeckten Steinen, umhüllt von bunten Herbstblättern, schlängelt sich der Weg zum ersten Bergsee. Die Anstregung ist uns im Gesicht anzusehen so lädt die Kulisse für einen Moment zum durchatmen ein.
Nach guten 1 1/2 Stunden erreichen wir die erste Hütte auf 1685hm. Sie liegt in einem grünen Tal umrahmt von den umliegenden Karsfelsen. Hier schmücken zwei weitere Seen die Landschaft. Geplant war, hier umzukehren doch das Wetter ist herrlich um die kommenden drei Stunden bis zur nächsten Hütte auf uns zunehmen. Und so entscheiden wir uns spontan für eine Hüttenübernachtung
Eine seltsame Begegnung mussten wir verkraften. Eine Israelin ( wie sich am Abend in der Berghütte rausstellte), gesellte sich bei unserer Murmeltier Beobachtung zu uns. Ganz still aus der Ferne betrachten wir das schreckhafte Tier bis sie die Ruhe mit ihrer schrillen I-Phone-Musik störte und nur trocken meinte: 'ugly'
Entsezt gehen wir weiter doch eine weitere Situation machte die zweite Begegnung mit ihr nicht besser. Nämlich die als ihr Vater sich zu uns stellte um einen weiteren klaren, smaragdgrünen See zu betrachten, kam sie mit tiefen Mundwickeln dazu und fragte: 'something special'?
Bei solchen Komentaren fragen wir uns was sie bitte schön in den Bergen verloren hat...
Gegen 17 Uhr erreichen wir bei bester Sicht unser Hütte. In der Nebensaison ist es nicht unbedingt notwendig eine Übernachtung im Vorfeld zubuchen. So schlafen wir im Doppelstockbett unter dem Dach.
Hungrig überbrücke ich beim Tagebuch schreiben die Stunde bis zum Abendessen. Denn für die geplante Tageswanderung haben wir nur zwei Brote geschmiert die wir uns für den morgigen Rückweg aufheben mussten. Gut portioniert gab es deshalb heute nur jeweils einen Keks und einen Apfel. Doch wie Gunnar immer so schön sagt, 'hauptsache wir haben reichlich Wasser'
Mit 14 weiteren Wanderern genießen wir die ersehnte heiße Bohnensuppe mit Kassler. Zu uns gesellen sich Annegret und Holger die kurz nach un in der Hütte einkehren. Mit ihnen verbringen wir einen gemütlichen Abend in der GAststube.
Um 22Uhr ist auch für uns die Bettruhe angebrochen. Die knarige Holztreppe trägt uns in das schnarchige Dachgeschoss. Eine Gruppe Spanier schlafen bereits, naja und das der Geruch in so einem Schlafsaal nicht gerade einladet ist brauch ich glaub ich nicht erwähnen...
Nur zwei einfache Wolldecken liegen auf meinem Bett bereit. Der Wind pfeift um die Hauswand doch irgendwann schlafe ich frierend ein.
Auf 2071hm wartet die Zasavska Koca auf uns. Hier bestaunt Gunnar schon mal den Kanjavec (2569hm), den wir morgen noch schnell auf dem Rückweg erklimmen werden
Der Morgen lässt die unruhige Nacht schnell vergessen. Gämse zeigen sich noch vor dem Sonnenaufgang in der kargen Felslandschaft auf 2071hm. Gegen 7.30 Uhr machen wir uns mit Annegret und Holger auf den Rückweg. Doch bevor es bergab geht, wollen wir vom Kanjavec, den Triglav, den höchsten Berg der Julischen Alpen betrachten. Und das am besten mit schönster Sicht. Noch liegen die Wolken wie eine Decke im Tal doch sie werden aufsteigen. Also keine Zeit verlieren.
Über Geröll kämpfen wir uns nochmals auf 2569hm. Der Nebel lässt uns vorzeitig auf eine gute Aussicht bangen doch was ist das??? Als wir endlich oben ankommen liegen die Berge eingebettet in den Wolken und nur die Gipfel presentieren sich prächtig. Auch der Triglav mit seinen 2864hm zeigt sich impulsant. Wir fühlen uns großartig und genießen trotz, oder gerade wegen der Anstregung, den herrlichen Blick.
Eine kontrastreiche zwei-tages-Wanderung geht zu ende. Beginnend im Laubwald, welcher im Herbst sich farbenfroh zeigt, über alpine Wege von wo aus die Sicht auf die schroffen Felsen traumaft ist. Alpenveilchen, Edelweiß sowie Blaubeeren und Schnittlauch säumen die Wege.
Aufbruch: | 02.05.2014 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 26.10.2014 |
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