USA 2013 - Teil 2 - Nordwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Uschi Agboka

Von Red Bluff nach Fallon, Nevada

See im Lassen Volcanic National Park

See im Lassen Volcanic National Park

Lassen Volcanic NP

Lassen Volcanic NP

Emerald Lake - Lassen Volcanic National Park

Emerald Lake - Lassen Volcanic National Park

Courthouse in Quincy

Courthouse in Quincy

30. Tag Super 8, Fallon, Nevada

Freitag, 5. Juli 2013
30. Tag Super 8, Fallon, Nevada

Red Bluff - Lassen Volcanic National Park - Lake Helen - Emerald Lake - Lassen Peak - Sulphur Works - Broke off Mountain - Lake Almanor - Feather River Valley - Qunicy - Beckworth Pass - Fernley - HW 50 The Loneliest Road in America - Fallon, Nevada
Gefahrene Meilen: 291 (469 km) - 9 Stunden.

Wecker um 6 Uhr, Frühstück um 7 Uhr. Wie in den meisten Super 8 Hotels ist das Frühstück nicht berauschend. Darum fahren wir zu dem uns bekannt Sugar Shake Cafe zum Frühstücken. Das ist ein uriger Laden, den wir von einem Besuch 2011 kennen. Der Besitzer erkennt uns wieder und wir sind alle mit dem super Frühstück zufrieden.

Um 8.15 Uhr starten wir, HW 36 East, zum Lassen Volcanic Park. Unterwegs müssen wir eine zeitlang warten. Es hat sich ein schwer Unfall ereignet, ein Rettunghubschrauber ist im Einsatz.

Um 9.30 Uhr sind wir im Lassen Volcanic Park, nach 53 Meilen (85 km). Es sind 30 Grad und mir fehlt der Schnee im Park. Bei unseren Besuchen in den Vorjahren hat mich besonders der viele Schnee dort fasziniert. Bei unserem Besuch 2011 war das Visitor Center regelrecht im Schnee verschwunden. Heute stehen Stühle und Tische draußen auf der Terrasse, wir können es kaum glauben.

Heute sind viele Leute in dem Park unterwegs. Wir kommen am Emerald Lake und Lake Helen vorbei. Beide Seen leuchten in wunderschönen Farben. Einige Wanderer haben sich aufgemacht, den Lassen Peak zu erklimmen.

Von 1914 bis 1921 war der Berg aktiv mit Wasserstoffexplosionen und Lavaflüssen. Es gab zwischen 200 und 400 Eruptionen. Am 5. Mai 1915 floß Lava 300 m den Westhang herab, bevor sie erstarrte. Beoabach-ter, die 30 km entfernt waren, beschrieben diesen Vorgang als "kochender Berg". Die Hitze der Lava schmolz die Schneedecke und zerstörte den tiefen Kratersee am Gipfel. Am 22. Mai 1915 erfolgte eine gewaltige Explosion, die eine pilzförmige Aschewolke verursachte. Ein Pyroklastischer Strom (Feststoff-Gas-Dispersion) zerstörte und verbrannte die Bäume am Nordhang und löste einen weiteren Schlamm- und Schuttstrom aus. Dadurch formte sich die "Devastated Area", die noch immer fast baumfrei ist, da der Boden nährstoffarm und sehr porös ist. Das sieht wirklich gespenstisch aus.

Wir halten auch an "Sulphur Works", haben einen herrlichen Blick auf Broke Off Mountain, 2.815 m. In diesem Jahr sind noch mehr Zäune vorhanden, um die sensible Landschaft vor den Menschen zu schützen.

Der Lassen Peak brach zuletzt 1914 aus. Er gehört zu den Vulkanen, die den "Ring of fire" um den Pazifischen Ozean bilden. Außerdem ist er einer der Hauptsehenswürdigkeiten des Tehema-Countys, in dem wir uns befinden. Tehema County, im Norden der schneebedeckte Mount Shasta (4.317 m) und im Osten Mount Lassen (3.187 m). Sulphur Works - hier blubbert und stinkt es gewaltig. Um den Lassen Peak ist die Erde noch immer vulkanisch aktiv, was man an den kochenden Schlammlöchern und heißen Quellen sieht. "Sulphur Works" ist so eine Gegend mit geothermaler Aktivität.

Man nimmt an, dass hier der Gipfel des ehemaligen Tehama-Vulkans war. Mount Tehama, ein Stratovulkan (Schichtvulkan), der noch 300 Meter höher als der heutige Lassen war. Dieser Vulkan hatte an seinem Fuß einen Durchmesser von 18 bis 24 Kilometern. Nachdem seine Magmakammer entleert war, kollabierte dieser Vulkan und schuf einen 3 Kilometer großen Kessel. Die Überbleibsel des alten Vulkans Mount Tehama sind der Brokeoff Mountain, Mount Conrad, Mount Diller und der Pilot Pinnacle. Wenn man diese in einem Kreis verbindet, bekommt man eine ungefähre Vorstellung von der Größe des alten Mount Tehama Vulkans.

Der Lassen Peak ist der größte Lavadom-Vulkan der Erde und der südlichste Vulkan der Kaskadenkette. Mount Lassen ist der einzige Vulkan des Kaskadengebirges - außer Mount St. Helens - der während des 20. Jh. aktiv war. Die Indianer erzählen in Legenden, dass der Berg Lassen voller Feuer und Wasser sei und er sich eines Tages selbst zerreißen wird. Von 1914 bis 1921 ereigneten sich zwischen 200 und 400 Eruptionen. Im Visitor Center kann man Bilder eines Fotografen sehen, der dies aufgenommen hat. Unglaubliche Aufnahmen.

Und natürlich gibt es auch Informationen über den in Dänemark geborenen Peter Lassen, der im Westen der USA als Schmied, Rancher, Goldsucher und Freimaurer lebte. Er entdeckte den Lassen Emigrant Trail 1848, als er eine 12-Wagen-Kolonne von Missouri nach Kalifornien führte. Er benutzte den großen St. Josephs Peak als Orientierung. Lassen Volcanic NP und der Berg Mount Lassen tragen in Erinnerung an ihn seinen Namen. Um den Lassen Volcanic NP gibt es die größte Ansammlung von alten großen Mammutbäumen. Bevor diese Region von den Weißen entdeckt wurde, lebten dort in den Sommermonaten verschiedene Indianerstämme, u. a. Yaki, Mountain Maidu und Yana. Sie jagten, fischten und hielten heilige Zeremonien ab. Heute ist diese Gegend mit Lake Almanor ein riesiges Erholungsgebiet.

Gegen 11 Uhr verlassen wir den Park, es sind 30 Grad C. Am Lake Almanor verlassen wir den HW 36 East und biegen ab auf den HW 89, Richtung Quincy. Lake Almanor ist ein Stausee, max. 27 m tief. Durch das Indian Valley, am Indian Creek entlang, der wenig Wasser führt, geht die schöne Tour bis Quincy. Atemberaubende Bergkulissen, Täler mit Ranches und weidenden Rindern und Pferden. Maidu Indianer waren die Ureinwohner dieser Landschaft und ihr kultureller Einfluss ist noch heute in der Region zu spüren.

Um 12.15 Uhr halten wir in Quincy, es ist sehr heiß. Quincy ist ein ehemaliger Goldgräberort mit heute ca. 1.700 Einwohnern. Im "Courthouse Cafe" stärken wir uns und dann geht es um 13 Uhr weiter.

Auf der Fahrt kommen wir über den Beckwourth Pass, 1.591 m. Dieser Gebirgspass ist der niedrigste Pass in der Sierra Nevada. Er hatte daher schon früh Bedeutung als Verkehrsweg über die nördliche Sierra. Wir sind nun in der Wüste, heiß. Am Straßenrand blühen zart-grüne filigrane Büsche, die einen bittersüßen Duft verströmen. Wunderschön anzusehen. Über den HW 395 fahren wir nach Nevada. 14.10 Uhr machen wir einen kurzen Halt unter schattigen Bäumen in Bordertown, kurz vor Reno. Es ist affenheiß, 35 Grad C. Doch wir müssen weiter (14.30 Uhr). Wir haben noch 72 Meilen (116 km) vor uns bis Fallon, unserem heutigen Ziel.

In Fernley verlassen wir den HW 395, besuchen kurz den Walmart und fahren dann auf HW 50 - berühmt-berüchtigt - nur flaches Land, Wüste, heiß bis Fallon, wo wir um 16 Uhr, nach 9 Stunden, 291 Meilen (469 km) eintreffen.

Fallon, eine grüne Oase in der Wüste Nevadas, ist eine durch Landwirtschaft geprägte kleine Gemeinde und natürlich eine Spielerstadt, d. h., ein Casino reiht sich an das andere. Wir übernachten im Super 8, auch Casino. Um 18 Uhr gehen wir zum nahe Safeway einkaufen. Danach räumen wir Tische und Stühle nach draußen und essen, Putenbrust, Roastbeef, Salamit, Tomaten, Gurken, Kirschen, Erdbeeren, Käse, Brot, Bier und Wein. Heute ist der Hochzeitstag von Rita u nd Chris, sie wollten eigentlich schön essen gehen. Aber das wird nachgeholt. Rolf und ich versuchen noch unser Glück im Casino. Einsatz 2 Dollar, Gewinn 0,50 Dollar. Wir hören auf. Um 22 Uhr gehen wir schlafen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de

Highway 50  - the loneliest road in america

Highway 50 - the loneliest road in america

Landschaft vor Fallon

Landschaft vor Fallon

© Uschi Agboka, 2014
Du bist hier : Startseite Amerika USA Von Red Bluff nach Fallon, Nevada
Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 8.135 Meilen = 13.097 km. Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 11.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors