USA 2013 - Teil 2 - Nordwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Uschi Agboka

Von Fallon nach Delta, Utah

Sand Mountain ist eine singende Sanddüne, 2 Meilen (3,2 km) lang und 180 m hoch. Sie liegt am Rand des alten Sees Lahontan, der vor ca. 9.000 Jahren austrocknete. "Singender Sand" sind Sanddünen, die zeitweilig hörbare Klänge verursachen. Seit Jahrhunderten wurden dadurch Wüstenreisende nachhaltig beeindruckt.

Sand Mountain ist eine singende Sanddüne, 2 Meilen (3,2 km) lang und 180 m hoch. Sie liegt am Rand des alten Sees Lahontan, der vor ca. 9.000 Jahren austrocknete. "Singender Sand" sind Sanddünen, die zeitweilig hörbare Klänge verursachen. Seit Jahrhunderten wurden dadurch Wüstenreisende nachhaltig beeindruckt.

Gesehen in Eureka

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Eureka - Hier gibt es wirklich alles, von Lebensmitteln bis hin zu Kleidung, Bücher, Waffen, wirklich alles und das zu erstaunlich günstigen Preis

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Ely - auch hier Casinso

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Feuer - absichtlich gelegt - im Great Basin

Feuer - absichtlich gelegt - im Great Basin

31. Tag Days Inn, Delta, Utah

Samstag, 6. Juli 2013
31. Tag Days Inn, Delta, Utah

Fallon - HW 50 East The Loneliest Road in America - Sand Mountains - Sand Spring Pass - Drumm Summit - New Pass - Mount Airy Pass - Austin - Eureka - Ely - Great Basin National Park - Delta, Utah
Gefahrene Meilen 435 (700 km) - 9 ¼ Stunde

Wecker sollte um 5.30 Uhr schellen. Doch irgendwie spinnt er und wir werden erst um 6 Uhr wach, gerufen aus einem Gewinnertraum. Um 6.30 Uhr treffen wir uns zum Frühstück und um 7.15 Uhr verlassen wir Fallon. Die Motorräder sind voller Asche, irgendwo muß es gebrannt haben.

Unsere Tour führt zunächst über den Sand Spring Pass, 1.412 m, Drumm Pass, 1.402 m, New Pass. 1.935 m, Mount Airy Pass, 2.042 m. Vorbei an den Sand Mountain, wo die Verrückten mit ihren 4-Wheelern rauf und runter rasen.

Sand Mountain ist eine singende Sanddüne, 2 Meilen (3,2 km) lang und 180 m hoch. Sie liegt am Rand des alten Sees Lahontan, der vor ca. 9.000 Jahren austrocknete. "Singender Sand" sind Sanddünen, die zeitweilig hörbare Klänge verursachen. Seit Jahrhunderten wurden dadurch Wüstenreisende nachhaltig beeindruckt.

Die Landschaft ändert sich ständig: Um Fallon zunächst Farmland, dann Sagebrush, Sandwüste, eine riesige Salzwüste, wieder Sagebrush. Jugendliche haben Liebesworte mit schwarzen Steinen an den Wegrand geschrieben. Sieht toll aus.

Über Drumm Summit - Der berühmte Baum mit den vielen Schuhen wurde leider im Dezember 2010 von Vandalen zerstört. Es handelte sich um einen großen Cottonwood-Baum, an dem Hunderte von Schuhen hingen. Die Geschichte sagt, dass um ca. 1980 ein Brautpaar auf dem Weg nach Reno hier in Streit geriet. Die Braut wollte das Auto verlassen und so warf der Bräutigam die Schuhe in den Baum, damit sie nicht weiter weglaufen konnte. Mit der Zeit kamen immer mehr Schuhe hinzu und ein Reporter des San Francisco Cronicle fand heraus, dass es der wohl der größte "Schuhbaum" der Welt bis zu seiner Zerstörung in 2010 war.

In diesem Jahr wurde der Baum reaktiviert.

Weiter über New Pass, Mt. Airy Pass nach Austin, wo wir um 9.10 Uhr eintreffen. Natürlich statten wir auch in diesem Jahr dem in die Jahre gekommenen International Cafe einen Besuch ab.

Austin, gegründet 1862 zur Zeit des ersten Gold- und Silberbooms im amerikanischen Westen, ist heute eine Kleinstadt mit ca. 400 Einwohnern und liegt auf ca. 2.000 m Höhe in den Toiyabe Mountain. Sie gilt als "originale Western-Town". Das "International-Cafe" - Rolf nennt das den "wirklichen wilden Westen!" - ist das älteste Hotelgebäude Nevadas, hat mit Sicherheit gute Zeiten gesehen und war mal wunderschön, heute aber ist es vernachlässigt, ungepflegt und nur noch Speiselokal. Teile des Hotels gehören zum International Hotel in Virginia City, gebaut um 1859. 1863 brachte man die Originalteile hierher nach Austin.

Eine weitere Attraktion Austins ist "Stokes Castle" ein 4-eckiger, aus Steinen roh zusammengemauerter und 3 Stockwerke hoher Aussichtsturm, erbaut 1897 von dem Finanzier A. P. Stokes und nur wenige Monate im Sommer bewohnt. 1920 wurde das Bauwerk reparaturbedürftig und daher geschlossen. Vom Turm aus hatte man einen tollen Blick über das einsame Tal des Reese River. Der Turm ist eine exakte Nachbildung eines Turmes, außerhalb von Rom. Die Western-Shoshone-Indianer-Stammesregierung hält in der Methodisten-Kirche in Austin ihre regelmäßigen Sitzungen des "Western-Shoshone-National-Council" ab.

Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es weiter nach Eureka, ca. 80 Meilen (129 km). Wir folgen weiter dem HW 50 - hier auch Pony Express Trail (1860/1861) - der "einsamsten Straße Amerikas".

1986 erschien dieser Name im Life-Magazin. Es war ein abwertender Artikel über eine Gegend mit Orten ohne Zivilisation. Doch die Menschen nutzten den Slogan "the loneliest road in Amercia" als Werbegag. Die gesamte Straße führt durch ödes Gelände, Wüsten und Becken, über 17 Pässe. Stephan King besuchte 1991 Ruth, eine Geisterstadt in der Nähe von Ely und schuf aufgrund der Erlebnisse und Recherchen die Novelle "Desperation".

Über verschiedene Pässe, Austin Summit, 2.281 m, Bob Scott Summit, 2.215 m, Hickison Summit, 1.995 m und Devils Gate, 1.826 m gelangen wir nach Eureka. Es soll die "freundlichste Stadt" am HW 50 sein. Uns kommt sie eher wie eine Geisterstadt vor. Doch es gibt einen sehenswerten Supermarkt in Eureka, der von einer freundlichen alten Lady geführt wird. Hier gibt es wirklich alles, von Lebensmitteln bis hin zu Kleidung, Bücher, Waffen, wirklich alles und das zu erstaunlich günstigen Preis. Ich erstehe eine Flasche Weißwein für Rita und Chris, nachträglich als Geschenk zum Hochzeitstag.

Nach Eureka beschert uns der HW 50 weitere Pässe: Pinto Pass, 2.248 m, Pancake Pass, 1.986 m, Little Antelope Pass, 2.267 m, Robinson Pass, 2.319 m. Die Strecke von Eureka nach Ely, ca. 68 km, ist für uns der schönste Teil des HW 50, viele grüne Berge nah der Straße und natürlich viele schöne Kurven.

Um 12.30 Uhr sind wir in der schönen kleinen Stadt Ely. Der größte Arbeitgeber der Stadt ist das Ely-State-Prison, doch seit der ansteigenden Nachfrage nach Kupfer macht man sich in Ely wieder Hoffnung auf einen neuen Boom. Bekannteste Tochter der Stadt: Pat Nixon, die Ehefrau des Präsidenten Richard Nixon. Ein Harley-Fahrer, mit dem wir in mal Eureka ein Schwätzchen hielten, erzählt uns, dass die Orte Austin, Eureka, Ely vom Präsidenten Abraham Lincoln das "Silberne Dreieck" genannt wurden. Allein in Austin wurden für mehr als 50 Mio. Dollar Silber gefördert. Durch die Ausbeute der Minen des "Silbernen Dreiecks" half der Staat Nevada, den Bürgerkrieg zu gewinnen.

Wir suchen uns ein chin. Restaurant - Happy Garden - und essen eine Kleinigkeit, Krabben in Lobstersauce, Hühnersuppe, Frühlingsrollen, Pepsi und 1 Glas Chablis für 12 Dollar. Alles sehr lecker. Um 13.30 Uhr fahren wir weiter.

Durch das Snake Valley, mit schneebedeckten Bergen am Horizont, kommen wir zum Great Basin National Park.

Die Berge - Snake Range, Deep Creek Mountains und Confusion Range - sorgen durch die Schnee-schmelze dafür, dass genügend Grundwasser für Mensch und Tier und Pflanzen in dieser sonst so trockenen Region vorhanden ist und Snake Valley eine üppige grüne Oase ist. Farmen und Ranches sind hier seit 1880 in Betrieb. Nun will man hier das Grundwasser anzapfen, damit der Moloch Las Vegas weiter wachsen kann. Doch es gibt massive Widerstände, nicht nur von Indianern und Landwirten in der Region, sondern weltweit. Schon vor Jahren habe ich mich diesem Protest angeschlossen.

Wir durchqueren Spring Valley, ein Teil des Great Basins. Die bizarren Felsen sind in diesem Jahr grün bewachsen, aufgrund des gefallenen Regens. In dieser noch unberührten Landschaft ist ein großes Windparkprojekt geplant. Verschiedene Indianerstämme und Naturschützer klagen dagegen, denn außer den Landschafts- und Tierschäden geraten Heilige Stätten der Indianer in Mitleidenschaft. Nun kommt das Projekt erneut auf den Prüfstand. Im Internet kann man sich mit einem vorgefertigten Schreiben an dem Einspruch beteiligen. Ich halte einen noch größeren Golfplatz und andere Dinge in Las Vegas für verzicht-bar und habe gleich unterschrieben.

Das Große Becken besteht aus rund 100 Teilbecken oder Tälern, in denen sich zahlreiche "Gebirgsinseln" befinden. Es wird von steppenhaften Gebieten, Stein- und Sandwüsten, meist trocken liegenden Bach- und Flussläufen, Canyons, Salzseen und -pfannen und einigen kleinen und großen Seen (zum Beispiel Großer Salzsee, Utahsee und Pyramid Lake) geprägt. Das riesige, abflusslose (kein Wasser erreicht von hier den Ozean) Gebiet ist größer als Spanien. Im Norden des Großen Beckens verläuft der Humboldt River, der im Westen unter der Flanke der Sierra Nevada in kleinen abflusslosen Seen endet, in denen das Wasser in der Wüstenluft verdunstet.

Am Great Basin NP machen wir einen kurzen Halt, um das Visitor Center zu besuchen. Das Center bietet zahlreiche Informationen, die ständig verbessert werden. Von einer Rangerin erfahre ich, dass ein Feuer in der Nähe bewusst gelegt wurde, um einen Waldbrand zu verhindern. Wir haben uns schon gewundert, warum der Himmel vom Rauch verdunkelt ist.

Der Great-Basin-Nationalpark liegt im Osten von Nevada an der Grenze zu Utah im White Pine County. Der Name stammt von der Wüste des Großen Beckens, die eine abflusslose Senke zwischen der Sierra Nevada im Westen und den Rocky Mountains im Osten bildet.
Der Great Basin NP mit dem Wheeler Peak, 3.987 m, ist immer wieder einen Stopp wert. Der Park bietet hohe Berge, stille Täler, einige Flüsse und Sagebrush-Land. Es gibt sechs Vegetationszonen, von der Wüs-te bis zur hochalpinen Tundra. Bewohnt war die Region schon vor mehr als 10.000 Jahren. Zahlreiche Funde in den Felsen geben Zeugnis davon.

Um 15 Uhr überqueren wir die Grenze von Nevada nach Utah. Wir können mal wieder die Uhr eine Stunde vor stellen. Der Himmel ist weiterhin überzogen von Rauch. Außerdem erwischen uns einige Regentropfen. Kurz vor Delta sind die Felder und Wiesen überflutet. Es hat heftig geregnet. Ein Baum, in dem zahlreiche Schuhe hängen, erregt unsere Aufmerksamkeit. Hinter und vor uns gewittert es, doch wir kommen trocken und heil in Delta an, um 17.30 Uhr (Ortszeit 16.30 Uhr) nach 435 Meilen (700 km) und 9 1/4 Stunden.

Delta, Utah - Die Stadt wurde 1907 gegründet und lebt von der Landwirtschaft. Wir wohnen im Days Inn. Im Fernsehen sehen wir, dass in San Francisco ein Flugzeug abgestürzt ist. Um 19 Uhr treffen wir uns zum Abendessen. In dem nahen mexikanischen Restaurant gibt es kein akoholfreies Bier oder Wein, nur normales Bier. Das Essen ist sehr lecker, aber die Portionen wie so oft viel zu groß. Rolf muss die Hälfte meines Salates essen und mein 2. Bier trinken. Ich stelle immer wieder fest, dass ich kein normales Bier vertrage, mir wird regelrecht schlecht davon. Um 21.30 Uhr liegen wir im Bett. Es war ein langer Tag.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de

Delta

Delta

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 8.135 Meilen = 13.097 km. Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 11.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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